Kinderchor der St. Alexandri-Kirche präsentierte das Musical »Der verlorene Sohn«

Einbeck. Seit den vergangenen Sommerferien hatten rund 70 Jungen und Mädchen von sechs bis 14 Jahren des Kinderchores der St. Alexandri-Kirche unter der Leitung von Ulrike Hastedt geprobt, um das Musical »Der verlorene Sohn« bei drei Aufführungen in der Kirche in Salzderhelden und im Forum der BBS gekonnt in Szene zu setzen.

In der Geschichte geht es um das biblischen Gleichnis aus dem Lukas-Evangelium, bei dem zwei Söhne ihrem Vater bei den alltäglichen Arbeiten helfen. Kurze Zeit später hat der Jüngere »Die Schnauze voll«, da er die Tätigkeiten als spießig empfindet und sich eingeengt fühlt. Er meint auch, dass sein großer Bruder immer alles besser wisse, so dass er von seinem reichen Vater sein Erbteil verlangt, um es im Ausland zu »verprassen«. Bei seiner Reise trifft er auf eine Bettlerin, die ihm mit zu einer Party nimmt. Um Anerkennung zu erhalten, gibt er alle Gästen der Feier Getränke aus, doch bleibt er trotzdem ein »Fremder«. Als kurze Zeit später das Geld »verjubelt« ist, bekommt er Hunger, und er fängt an, in einer Schweinemästerei zu arbeiten. Als »Lohn« darf er etwas essen, wenn die anderen Bediensteten Reste für ihn übrig lassen. In seiner Verzweiflung entschließt er sich, nach Hause zurückzukehren, obwohl eine Frau, die ihm begegnet, mahnt, dass sein Vater ihn bestimmt auslachen und verprügeln werde.

Er lässt sich aber nicht mehr umstimmen, bekennt sich zu seiner Sünde und will seinen Vater um eine Stelle als Tagelöhner bitten, ohne die Rechte eines Sohnes. Der Vater ist über die Rückkehr seines Jüngsten glücklich, er kleidet ihn festlich und veranstaltet für ihn ein großes Fest. Als der ältere Sohn bei der Heimkehr vom Feld die Feier sieht, beklagt er sich, dass er immer für den Vater da gewesen sei und nie eine Feier bekommen hätte, sein Bruder hingegen in der Ferne das Geld verprasst habe und jetzt eine große Party bekomme. Daraufhin entgegnet der Vater: »Du bist immer bei mir gewesen, was mein ist, ist dein. Freue dich über die Rückkehr deines Bruders, der tot war und wieder lebendig geworden ist.« Die Geschichte ist ein biblisches Gleichnis, in dem der Vater für Gott steht, der jeden Menschen aufnimmt, wenn er zu ihm zurückkehrt und seine Fehler bereut. Seit mehr als 20 Jahren führt der Kinderchor der St. Alexandri-Kirche unter der Leitung von Ulrike Hastedt unterschiedliche Geschichten auf, und er erhält dabei von vielen Erwachsenen Hilfe bei Kostüm- und Dekorationsgestaltungen sowie bei der Realisierung der Ideen und bei der Durchführung.

Zur Vorbereitung auf die Aufführungen lernten die Kinder die Texte, übten wöchentlich in drei Gruppen, erhielten zusätzliche Schauspiel-Einheiten, fuhren zur Probefreizeit ins Borntal und absolvierten drei Generalproben. Dass sich der Aufwand erneut gelohnt hat, bewiesen die begeisterten Besucher der Vorstellungen, die die Leistungen mit viel Beifall würdigten. Sie konnten miterleben, wie die eingängigen Lieder des Chores zum Mitklatschen inspirierten und mit welcher Freude die Akteure bei dem Musical von Markus Heusser und Markuts Hottiger agierten. Gekonnt musikalisch begleitet wurden die Darsteller von Ellen Wolpert, Dimitrios Tacki sowie Gideon und Elias Pasche. Besondere Anerkennung erhielten Nina Wedemeyer und Isabell Scheider, die bei den Aufführungen den jüngeren Sohn spielten und dabei lange Textpassagen meisterten mussten.

Als Vater traten Laura Wedemeyer und Mick Hoffmann sowie als älterer Sohn Jule Nennmann und Hinrich Borchardt auf. In unterschiedlichen Rollen waren zu sehen: Annika Linneweber, Helena Kreth, Helene Deichmann, Johanna Wagner, Paulina Schürhoff, Norea Re, Lisann Schürhoff, Hanna Kratochwil, Marie Kröger, Lilly Wilde, Celina Hattenbach, Tanja Hirschberg, Niklas Ehrmann, Konrad Borchardt, Sören Schimer, Timo Müller, Simon Kreth, Claudio da Silva Lage, Lilly Wilde, Catalina Krauß, Gina Müller, Lena Kröger, Viktoria Schön, Benjamin Danner, Wilm Wagner, Arne Schilling, Johannes Kellner, Emma Stefani, Timo Müller, Liam Adolph, Claudio da Silva Lage, Konrad Borchardt, Sören Schimer und Tom Hoffmann.

Die Umsetzung unterstützten Stefanie Deichmann, Stefanie Hampel-Waldeyer, Daniela Uhde, Christiane Pasche, Ulrike Wenzig, Niklas Magnussen, Henrik Peinemann, Lennart Wenzig, Christian Zaeh, Mario Fricke, Marvin Rose, Gudrun Schilling, Carolin Schirmer sowie viele weitere Helfer. Hastedt war stolz auf die Leistungen aller Kinder. Sie hofft, dass interessierte Jungen und Mädchen bei den Aufführungen Lust bekommen haben, ebenfalls beim Kinderchor teilzunehmen, dessen nächste Probe am Donnerstag, 7. März, im Gemeindehaus, Lessingstraße 13, stattfindet. Zuschauer, die sich die Aufführungen im Nachhinein noch einmal ansehen möchten, können bei Eckhard Senger, eckhard-senger@online.de, eine DVD von jeder der drei Veranstaltungen erwerben. Er erstellt sie in ehrenamtlicher Arbeit für die Münstergemeinde, der Erlös kommt »Brot für die Welt« zugute.mru