»Die meisten sind Wiederholungstäter«

Am 11. März wird ein neuer Kirchenvorstand gewählt | Kandidaten stellen ihre Schwerpunkte vor

Insgesamt acht Frauen und fünf Männer kandidieren für den Kirchenvorstand, elf von ihnen stellten sich bei der Gemeindeversammlung vor: (von links hinten) Ulrike Jaeger, Elisabeth Weiß, Klarissa Krüger, Ulrich Hoppe und Thomas Döhrel, (von links vorne) Thomas Borchert, Annette Kuhs, Susanne Hornung, Ute Schlüter, Jürgen Hüttig und Waltraud Hammermeister. Gewählt wird am 11. März.

Einbeck. Am 11. März wählen die evangelisch-lutherischen Christen landesweit den Kirchenvorstand. Kirchenvorstehende organisieren und verantworten das Gemeindeleben vor Ort. In Einbeck stellen sich 13 Kandidaten zur Wahl, rund 7.000 Gemeindeglieder sind zur Wahl aufgerufen. Bei einer Gemeindeversammlung präsentierten die Kandidaten ihre Schwerpunkte anhand eines Gegenstands.

Der 56-jährige Thomas Borchert ist seit 24 Jahren im Kirchenvorstand, die Arbeit macht ihm immer noch Spaß. Seine Schwerpunkte sieht er in der Begleitung von Kindern und Jugendlichen sowie in der Planung des Gemeindehauses am Stiftplatz als »lebendiges Zentrum der Gemeinde«. Und so hatte er einen Schlüssel dabei, damit das Gemeindehaus »hoffentlich 2020« fertiggestellt ist.

Zum dritten Mal kandidiert Thomas Döhrel für den Kirchenvorstand. Diesmal möchte er sein Augenmerk verstärkt der Diakonie, vor allem der Organisation der Einbecker Tafel, widmen. Eine Hundepfeife hatte er dabei, und die stand für ihn für »ehrliche Kommunikation«, denn er redet gerne klare Worte. Aufgehoben fühlt sich die 57-jährige Waltraud Hammermeister in der Gemeinde, der christliche Glauben schenkt ihr Orientierung.

Die ehrenamtliche Mitwirkung in kirchlichen Gemeinden ist für sie eine Basis der Gesellschaft. Und so präsentierte sie eine Glocke symbolisch für einen starken Glauben. Ulrich Hoppe ist seit 1982 im Kirchenvorstand aktiv. Mit viel Energie hat er sich bisher um Baudinge gekümmert.

Neben dem Bau des Gemeindehauses will er sich um die Instandhaltung der Gotteshäuser kümmern. Der Maßstab, den er in der Hand hielt, verdeutlichte »einen guten Plan für das Gemeindehaus«. Am Herzen liegt ihm eine »einladende kirchliche Arbeit«. Seit gut 20 Jahren aktiv ist Susanne Hornung, der ausgebildeten Prädikantin ist die Gestaltung der Gottesdienste ein besonderes Anliegen.

Deshalb hatte die »begeisterte Kirchenvorsteherin« auch ein Gottesdienstbuch dabei. Sie möchte weiter dazu beitragen, dass die Gemeinde zu einer starken Gemeinschaft zusammenwächst. Zuerst im Kapellenvorstand aktiv und dann im Kirchenvorstand der Kirchengemeinde St. Alexandri möchte der 79-jährige Jürgen Hüttig sich weiter in den Diakonieausschuss einbringen.

Er setzt auf die Bibel und kandidiert nochmals, weil sich kein anderer gefunden habe. Besonderes Anliegen ist es ihm, dass die beiden Dörfer Kuventhal und Andershausen auch in Zukunft geistlich betreut werden. Verbunden fühlt sich die 46-jährige Ulrike Jaeger mit der Gemeinde. Sie arbeitet mit im Lektorenkreis und hat mit Susanne Hornung die Motorradgottesdienste organisiert.

Ihr Ziel ist es, dass die Gemeinde weiter zusammenwächst. Wie ein Wollfaden, der sich beim Stricken ineinanderhakt, möchte sie an einer großen starken Gemeinschaft mitarbeiten. Klarissa Krüger arbeitet seit 2012 im Kirchenvorstand mit. Bisher war sie im Finanzausschuss und im Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit tätig. Das kirchliche Leben, die Gemeinde und der Glaube stehen für sie im Mittelpunkt ihrer Arbeit.

Wie die mitgebrachte Schatztruhe gibt ihr der Glauben Kraft.  Mehr Verantwortung übernehmen möchte Annette Kuhs. Die 56-Jährige ist nach drei Jahrzehnten in ihre Heimatstadt zurückgekehrt und möchte nun daran mitarbeiten, die Gemeinde weiter in eine gute Zukunft zu führen. Sie präsentierte ihren Beutel, in dem sich immer ein Buch findet. Mitgestalten möchte Ute Schlüter den Bau des neuen Gemeindezentrums.

Als Organistin hat die 56-Jährige bereits verschiedene Veranstaltungen im weitläufigen Kirchenkreis mit Musik bereichert. In der großen Stadtgemeinde sieht sie viele Aufgaben, die sie leisten kann. Mit einem Notenbuch und am Klavier sorgte sie für Bewegung in der Gemeinde. In der Kirchenpädagogik engagiert sich Elisabeth Weiß seit Jahren, ebenso bei der Vorbereitung des von Frauen vorbereiteten Gottesdienstes.

Sie möchte sich weiterhin dafür einsetzen, dass die Gemeinde weiter zusammenwachse. Weiterer Schwerpunkt ist für die die Diakonie. Der Luther aus Playmobil zeigt ihr Anliegen: Neues wagen, Gewachsenes bewahren und Kritik äußern. Es fehlten an diesem Abend John Deppe und Kathrin Kappey. Geprägt von der evangelischen Jugend setzt der 37-jährige John Deppe auf Aufbruch und Überprüfung der Strukturen.

Er möchte eine offene und annehmende Gemeinde gestalten. Hinter den Kulissen war Kathrin Kappey aus Kohnsen verstärkt tätig, die Schwerpunkt der 52-Jährigen aus Kohnsen lagen in der Arbeit mit Kindern sowie in der Gestaltung von besonderen Gottesdiensten. Sie möchte kirchliches Leben auf dem Dorf erhalten. Die Wahlbezirke in der Kernstadt richten sich nach den alten Gemeindegrenzen.

Wer im Bereich der Neustädter Kirche St. Marien wohnt, wählt in der Marienkirche. Die Bewohner der ehemaligen Marktgemeinde wählen in der Marktkirche St. Jacobi. Wer im Bereich der Münsterkirche wohnt, findet sein Wahllokal in der Lessingstraße.

Diese drei Wahllokale haben von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Auf den Dörfern gibt es mobile Wahllokale. Wer in Negenborn oder Volksen wohnt, kann sich aussuchen, ob er lieber von 11 bis 14 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Negenborn oder von 14.30 bis 17.30 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Volksen zur Wahl geht.

Vergleichbar ist für den Wahlbezirk Kuventhal Andershausen das Dorfgemeinschaftshaus Kuventhal von 11 bis 14 Uhr geöffnet und von 14.30 bis 17.30 Uhr kann bei Familie Drücker, An der Kapelle 1, in Andershausen gewählt werden. Im Bereich der ehemaligen St. Nicolai-Gemeinde macht das mobile Wahllokal sogar drei Stationen: Von 11 bis 13.15 Uhr in der Kirche in Hullersen. Von 14 bis 15.45 Uhr in der Kirche in Kohnsen und von 16 bis 18 Uhr in der Kapelle in Holtensen.

Briefwahl ist möglich: Den letzten Abschnitt der Wahlbenachrichtigung kann man abtrennen und dem Kirchenbüro, Stiftplatz 9, zukommen lassen. Dann werden die Briefwahlunterlagen zugesandt. Das Wahlalter wurde gesenkt: Auch Jugendliche ab 14 Jahren dürfen wählen. Zurzeit noch 37 Mitglieder hat der Kirchenvorstand, er wird auf 21 Mitglieder reduziert. Dazu gehören vier Pastoren, zwei Patronatsvertreter, zwölf Gewählte und drei Berufene.

Pastor Daniel Konnerth und Martin Giering riefen dazu auf, zur Wahl zu gehen und die Kandidaten damit zu unterstützen - frei nach Paulus »Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden«. »Die meisten sind Wiederholungstäter«, stellte Konnerth fest. Die Wahlparty findet am 11. März ab 18.30 Uhr in der Marktkirche statt. Eingeführt wird der Kirchenvorstand am 24. Juni.sts