Ausschuss für Umwelt, Energie und Bau

Kranke Kastanie fällen, dem Platz ein neues Gesicht geben

SPD-Antrag auf Neugestaltung der Grünanlage an der Marktkirche einstimmig befürwortet / Verwaltung stellt Vorschläge vor

Für die Neugestaltung der Grünanlage östlich der Marktkirche zum Marktplatz hin hat sich der Ausschuss für Umwelt, Energie und Bau bei seiner jüngsten Sitzung ausgesprochen. Er folgte damit einstimmig einem Antrag der SPD-Fraktion, die »gute Stube« der Stadt optisch attraktiver zu machen. Vor allem die Tage der kranken Kastanie an der Marktkirche sind deshalb gezählt.

Einbeck. Die SPD-Ratsfraktion hatte beantragt, zeitnah eine sinnvolle und optisch ansprechende Gestaltung der Beete auf der Westseite der Marktkirche zu prüfen (»EM« berichtete). In diesem Zusammenhang sollte auch untersucht werden, ob die durch Krankheit stark geschädigte Kastanie Richtung »Brodhaus« entfernt werden muss. Der Marktplatz, hieß es in der Begründung, sei die »gute Stube« der Stadt und als solche täglich Treffpunkt der Bevölkerung, aber auch der Touris-ten. Die Westseite des Marktplatzes mit der imposanten Kulisse der Marktkirche, flankiert vom Alten Rathaus und dem »Brodhaus« sei ein beliebtes Fotomotiv und regelmäßig Ort von Veranstaltungen. Vor einigen Jahren musste eine der mächtigen Kastanien bereits wegen Pilzbefalls entfernt werden, auch die zweite Kastanie weist starke Verfallserscheinungen auf. Somit leidet das optische Gesamtbild des Marktplatzes mittlerweile spürbar. Die Verwaltung sollte deshalb einen Vorschlag entwickeln, der auch eine Neubepflanzung mit zwei standortgeeigneten heimischen Gehölzen enthalten sollte.

Die verbliebene Kastanie, so Baudirektor Gerald Strohmeier, müsse in der Tat gefällt werden, sie sei an Verticillium-Welke erkrankt und damit »abgängig«. Der Pilz verschließe die Saftbahnen des Baumes, er sterbe mehr und mehr ab und bilde Totholz, das eine Verkehrsgefährdung darstellen könne. Zudem würden gerade Kastanien durch die Miniermotte weiter geschwächt. Der Baum habe keine Zukunft. Der Antrag sei deshalb zu Recht gestellt. Aber mit dem Fällen und dem Ausfräsen des Stukens, was im Herbst erfolgen soll, sei es nicht getan. Vielmehr sitze der Pilz auch im Boden, der ebenfalls ausgetauscht werden müsse. Das sei mit einer archäologischen Begleitung im Bereich der Baugrube verbunden, denn die Fläche um die Kirche habe historische Bedeutung.

Bei der Neubepflanzung habe man sich für zwei schmal wachsende, hochstämmige, standortgerechte Laubbäume entschieden, die dem denkmalgeschützten Umfeld angepasst seien: für Säuleneichen. Sie seien zudem nicht für die Pilzerkrankung anfällig, und als Pfahlwurzler bildeten sie keine großen Kronen aus. Die Bäume seien sehr schön, und sie könnten alt werden – als Beispiel verwies Strohmeier auf einen solchen Baum in Sülbeck im Bereich der Saline. Der Baum sollte bei der Pflanzung 3,50 bis vier Meter hoch sein, so der Vorschlag der Verwaltung.

Weiter werde man den Wildwuchs in diesem Bereich entfernen und durch robuste Bodendecker ersetzen. Hinzu kämen auch einige blühende Pflanzen, wofür die Farben rot und gelb vorgeschlagen wurden. Die Bodenstrahler zur optimierten Ausleuchtung der Kirche müssten versetzt werden, und das Hinweisschild für Stadtführungen wird ebenfalls verrückt. Außerdem sollen zwei Bänke und vier Papierkörbe aufgestellt werden. Die Kosten bezifferte Strohmeier auf 18.400 Euro, das Geld stehe im Ansatz für öffentliche Grünanlagen zur Verfügung. Weitere 7.000 Euro würde eine Einfassung des Areals mit einem schlichten, niedrigen schmiedeeisernen Geländer kosten, dieses Geld könnte im kommenden Jahr zur Verfügung gestellt werden. Die Umsetzung, kündigte er an, werde zeitnah möglich sein.

Für den Vorschlag gab es Lob von allen Seiten: Jörg Brödner, CDU, sprach von einem sinnvollen Antrag, seine Fraktion werde das unterstützen, denn es sei gut, die Innenstadt zu verschönern. Unterstützung signalisierte auch Anne Trybuhl, FDP. In der Tat sei der Marktplatz jetzt in diesem Bereich kein schöner Anblick.

Wenn es geraten sei, den verbliebenen Baum zu entfernen, sollte man die Ansicht gleich komplett aufbessern, ergänzte Margrit Cludius-Brandt, SPD. Peter Osterloh, GfE, wertete den Plan ebenfalls als guten Vorschlag. Für die Begrünung, so seine Idee, könnte man vielleicht Sponsoren gewinnen, um die Kosten zu senken.

Der Ausschuss sprach sich einstimmig dafür aus, die Maßnahmen so, wie im Ausschuss detailliert vorgestellt, durchzuführen.ek