Kreativ sein, zelten und Deutsch lernen

Marion Tibi übernimmt »Mobilo«, das Stadtteilprojekt an der Bodelschwinghstraße

Die Sozialassistentin Marion Tibi ist nun zuständig für das Projekt »Mobilo« des Einbecker Kinder- und Familienbüros in Zusammenarbeit mit dem Lokalen Bündnis für Familie. Aufgebaut wurde das Projekt im »Lindeneck« von Marion Dierkes, der, so betonte Volker Hilse vom EinKiFaBü, großer Dank gebühre. Zusammen mit Rolf Hojnatzki und Dietlind Ostermann freute er sich, eine kompetente Nachfolgerin gefunden zu haben.

Einbeck. Die 30-jährige Marion Tibi bringt Erfahrung mit, seit sieben Jahren arbeitet sie bereits stundenweise im Haus der Jugend. Dass diese »wichtige Integrationsarbeit« mit »Mobilo« weitergeht, hält Hilse für wichtig. Demnächst geplant ist dort das Kochen der Kinder für ihre Eltern, und im Sommer würden die Kinder gerne zelten, erklärt Tibi.

Das Projekt »Mobilo« ist eine Mischung aus Streetwork und Kreativangebot und versteht sich als pädagogisches Angebot für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche. »Mobilo« ist ein Bauwagen, der mit Kreativ-, Spiel-, und Bastelmaterialien ausgerüstet ist und zu festen Zeiten Station im »Lindeneck« an der Bodelschwinghstraße macht. Die Kinder und Jugendlichen können sich an den Materialien aus dem Bauwagen frei bedienen und dürfen nach Lust und Laune unter Einhaltung gemeinsam erarbeiteter Verhaltensregeln malen, basteln, formen und spielen.Das Projekt startete im Februar 2009 mit dem Kreativangebot des Bauwagens. Seither kamen bereits durchschnittlich zehn Kinder und Jugendliche im Alter von sieben bis 15 Jahren pro Nachmittag, um sich im Bauwagen kreativ zu betätigen. Dienstags und donnerstags von 16 bis 19 Uhr ist »Mobilo« geöffnet. Auch die Eltern und Großeltern haben ihr anfängliches Misstrauen abgebaut. Sie unterstützen das Projekt durch freiwillige Arbeit, lassen die Betreuer in ihre Wohnungen und bieten bereitwillig Einblicke in ihr Leben. Seit Dezember 2009 stellt die Einbecker Wohnungsbaugesellschaft eine Drei-Zimmer-Wohnung zur Verfügung, die in der kalten Jahreszeit genutzt wird für kreative Freizeitgestaltung. Hausaufgabenhilfe, Gespräche und Beratung sowie der Deutschunterricht für Eltern in Kooperation mit dem Internationalen Bund mit Kinderbetreuung haben hier Platz.

Ziel ist die Schaffung eines Frei- und Schutzraumes für Kinder und Jugendliche in sozialen Brennpunkten, fern von Schule mit ihren Leis-tungsanforderungen, abseits von sozialen, kulturellen und familiären Spannungen. Hinzu kommen die Förderung von Toleranz und Gemeinschaft, die Stärkung des Selbst- und Verantwortungsbewusstseins der Kinder durch kreative und selbstbestimmte Beschäftigung mit der Kunst, durch Präsentation des von ihnen eigenständig Geschaffenen, die Erfahrung diverser Materialien und das kommunikative Zusammenkommen zum Zwecke der gemeinsamen Entfaltung. Spenden oder Sachspenden für »Mobilo« sind willkommen. Ansprechpartner ist das EinKiFaBü unter Telefon 7997891.sts