Kritischer Blick auf Internet-Nutzung

Gemeinsamer Vortrag der Beratungsstelle für Lebensfragen und FIPS geplant

Ohne Computer oder Smartphone geht es in vielen Bereichen des täglichen Lebens gar nicht mehr. Das Internet hat zunehmend Einzug gehalten und ist durch technische, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung sehr vielen Menschen zugänglich. Freizeitgestaltung und Beziehungen zu anderen werden dadurch bestimmt. Neben Chancen gibt es aber auch Risiken und Gefahren, besonders für Kinder und Jugendliche. In einem gemeinsamen Angebot beschäftigen sich die Beratungsstelle für Lebens- und Beziehungsfragen und der Einbecker Präventionsverein FIPS mit dem Thema. Dazu wird Eberhard Freitag von der Fachstelle für exzessiven Medienkonsum »return« am 27. Februar in der Aula der Goetheschule referieren.

Einbeck.  Internet ist für die Mehrzahl der Bürger inzwischen wichtig, veränderte Kommunikationsgewohnheiten haben sich durchgesetzt, stellen Joachim Voges, Vorsitzender des Arbeitskreises für Christliche Sozialarbeit und Träger der Beratungsstelle für Lebens- und Beziehungsfragen, und Stefan Jagonak, Vorsitzender des Vereins für Integration, Prävention und Sozialarbeit (FIPS), übereinstimmend fest. Die Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche könnten jedoch bedenklich sein, und ähnlich wie bei anderen Dingen könne auch hier eine Sucht entstehen.

»Bei Alkohol und anderen stoffgebundenen Abhängigkeiten hilft nur Abstinenz – aber was macht man beim Internet?«, fragt Stefan Jagonak. Problematisch wird es in jedem Fall, wenn das Internet mit seinen sozialen Netzwerken oder Gewalt-Spielen der einzige Kontakt zur Umwelt sind. Auch Erwachsene sind gefährdet, sich in der virtuellen Welt zu verlieren, in der Probleme scheinbar per Mausklick gelöst werden können. Im Online-Spiel wird man zum Superhelden, im Chatroom zum attraktiven Model.

Wie Eltern und Pädagogen damit umgehen können, dazu gibt es Antworten von Eberhard Freitag. Unter dem Motto »Internet – zwischen Faszination und Kontrollverlust. Mit dem Fortschritt Schritt halten« spricht der Fachmann von der Fachstelle für exzessiven Medienkonsum »return«, Hannover. »Der Experte steht für ausgewogene Betrachtung«, weiß Joachim Voges. Zwischen Nutzen und Gefahr wird er verschiedene Aspekte in den Blick nehmen. »Wir wollen das Internet ja nicht verteufeln, sondern für Balance und Aufklärung werben«, macht er deutlich. Dabei geht es sowohl darum, diffuse Ängste abzubauen als auch einer Verharmlosung entgegen zu wirken.

Die Kooperation zwischen beiden Partnern ist schon früher erfolgreich gelaufen, beispielsweise bei »Starke Eltern – starke Kinder« oder beim Präventionstag. Die gute Zusammenarbeit soll nun fortgesetzt werden. Angesichts des spannendes Themas habe man bei der Planung überall offene Türen gefunden.

Der Vortragsabend findet am Montag, 27. Februar, statt. Beginn ist um 19.30 Uhr in der Aula der Einbecker Goetheschule. Es sollen die eigenen Nutzungsgewohnheiten des Internets und die von Kindern kritisch reflektiert werden. ek