Landfrauen in Flandern

Reise in ein kleines Land mit unterschiedlichen Landschaftsräumen

Einbeck. Während des Anreisetages bot ein längerer Aufenthalt in Gießen die Gelegenheit, Teile der dortigen Landesgartenschau zu besichtigen. Themengärten in Verbindung mit Teichanlagen, prächtige Staudenbeete sowie parkähnliche Grünanlagen mit integrierten Kunstobjekten luden ein zum Bummeln und Verweilen.

Nach insgesamt 640 Kilometern Busfahrt wurde gegen Abend die Stadt Brüssel erreicht und Quartier bezogen im Hotel »Le Dome«, nahe am historischen Stadtkern gelegen. Der folgende Urlaubstag galt Antwerpen, der großen Hafenstadt an der Schelde. Hier werden Diamanten gehandelt, Modetrends aufgezeigt und kostbare Kunstschätze aufbewahrt – drei Gründe, Flanderns Hauptstadt einen Besuch abzustatten.  Die historische Altstadt spiegelt den Wohlstand früherer Jahrhunderte wieder, das zeigt sich vor allem auf dem Marktplatz mit seinem Rathaus und vielen reich ausgestatteten Patrizierhäusern. Hier steht auch die größte gotische Kirche Belgiens, bekannt ist diese Kathedrale vor allen Dingen als Ausstellungsort bekannter Rubens-Gemälde. Interessante Besichtigungen und viele Informationen gab es während der Stadtführung und der anschließenden Freizeit in diesem geschichtsträchtige Handelszentrum.

Der nächste Tag war ganz der Stadt Brüssel gewidmet. Während einer kombinierten Stadt­rund­fahrt/Stadtführung konnten Prachtalleen, Triumph­­bögen und Paläste bewundert werden, der Mit­telpunkt ist aber auch hier wieder der historische Stadtkern – der 110 Meter lange und 68 Meter breite Marktplatz, der in seiner einmaligen Geschlossenheit wohl einer der schönsten der Welt ist. Natürlich standen auch die zwei weltbekannten ­Sehenswürdigkeiten der Stadt mit auf dem Programm: während dem »Manneken Pis« nur ein kurzer Besuch abgestattet wurde, stand am Nachmittag viel Zeit zur Verfügung, das Wahrzeichen Brüssels, das Atomium, zu besichtigen. Das herrliche Wetter machte diesen Aufenthalt zu einem gelungenen ­Erlebnis.

Das Ausflugsziel am nächsten Vormittag war die Stadt Gent, Hauptstadt der Grafschaft Ostflandern. Während eines Rundgangs und einer Grachtenfahrt offenbarte sich dem Betrachter die eher herbe Schönheit des mittelalterlichen Ortes. Viele Zunft- und Handelshäuser, die gewaltigen Wasserburg Gravensteen, und das bemerkenswerte Drei-Türme-Panorama im Zentrum prägen hier das Ortsbild. Die vielleicht schönste und geschichtsträchtigste Stadt in Belgien wurde am Nachmittag besucht – das Städtchen Brügge ist ein Touristenmagnet und punktet ebenfalls mit  eindrucksvollen historische Gebäuden, imposanten Kirchen und  romantischen Grachten – ein einzigartiger Schauplatz einer wechselvollen Geschichte. Aber auch das Handwerk hatte früher weltweites Ansehen, denn Klöppelspitzen aus Brügge waren einzigartig und auch heute noch wird diese traditionelle Technik gelehrt und weitergegeben.

Am Tag der Heimreise wurde noch die Stadt ­Hasselt in der Provinz Limburg besucht. Sie ist vor allen Dingen bekannt durch den hier gebrannten Wacholderschnaps Genever, hat sich aber neuerdings ein zweites, sehr junges Profil zugelegt und gilt auch als Hauptstadt der Mode.

Ortsnah gelegen ist ein herrlicher japanischer Garten, mit 2,5 Hektar Fläche, der Größte seiner Art in Europa. Nach einem Spaziergang durch diese Oase der Ruhe und Schönheit erfolgte dann die Heimfahrt, und am Abend trafen alle Reiseteilnehmer wohlbehalten und mit vielen neuen Eindrücken versehen wieder in den Heimatorten ein. Es war eine interessante Reise bei herrlichem Wetter und in harmonischer Gemeinschaft.oh