Lebenshilfe agiert regional und zukunftsorientiert

Vielfältige Aktivitäten / Neubau eines Therapie-Zentrums in der Sophienstraße / vom Sprachheilkindergarten stellt sich Martin Zymelka vor

Umfassend hat der erfolgreich arbeitende Vorstand bei der Mitgliederversammlung seine Arbeit vorgestellt. Neben dem Kassenbericht des Schatzmeisters Stefan Beumer und den Informationen, die der stellvertretende Vorsitzende Gerd Tölke über den Neubau des Therapie-Hauses gab, stellte sich der Martin Zymelka als Leiter des Sprachheilkindergartens »Plapperschlange« vor.

Einbeck. Im vergangenen Jahr habe es viele Aktivitäten bei der Lebenshilfe und beim Pädagogisch-Therapeutischen Förderzentrum (PTZ) gegeben, die zeigten, wie lebendig der Verein und die GmbH seien, betonte Dr. Isolde Zinser-Schulz. Die Vorsitzende berichtete, dass die Kinderkrippe »Münster-Minis« unter der Leitung von Anne Trybuhl sehr gut angenommen worden sei, so dass im Kindergarten wieder neue Kinder nach einer Einführungsphase aufgenommen werden. Beim Rat der Stadt Einbeck, mit dem gut zusammengearbeitet werde, bedankte sie sich stellvertretend, da er längere Öffnungszeiten für die Krippe beschlossen hatte. Beschäftigt habe sich der Vorstand ebenfalls mit einer Erbschaft, die alle überrascht hätte, dem Neubau eines Therapie-Hauses und der Planung des 50-jährigen Jubiläums 2014.

Das Ziel der Inklusion, bei der alle Kinder Regelschulen beziehungsweise -kindergärten besuchen sollten, betrachtete Zinser-Schulz kritisch, da es auch in Zukunft immer Zusatzeinrichtungen für besonderen Förderbedarf geben müsse, um Kinder individuell, strukturell, optimal und zielgerichtet zu stärken. Weiter erläuterte sie, dass im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes drei engagierte Mitarbeiter für Krippe und PTZ gewonnen werden konnten und dass dank der Stadt Einbeck jetzt sogar fünf Stellen hierfür zur Verfügung stehen würden. Sie lobte die gute Zusammenarbeit mit dem Vorstand und mit Rüdiger Ernsting als Geschäftsführer des PTZ sowie die Kooperation mit den Harz-Weser-Werkstätten. Langjährige Verbundenheit bestehe mit dem Lions Club Einbeck, der die Lebenshilfe von Anfang an bei vielen Projekten tatkräftig unterstütze, und dem Kreisfeuerwehrband Northeim, der Benefizkonzerte für die Einrichtungen in Northeim und Einbeck anbiete, so Zinser-Schulz, die dieses Engagement sehr schätzte.Schatzmeister Stefan Beumer konnte in seiner Bilanz eine solide Bilanz vorlegen, die es dem Verein ermögliche, ohne Zeitdruck Entscheidungen für die Zukunft zu treffen. Er wurde einstimmig entlastet.

Die Grüße der Stadt und des Rates richtete die stellvertretende Bürgermeisterin Dr. Ursula Beckendorf aus, die den Einsatz und das Engagement der Mitarbeiter lobte und die Interesse für die Einrichtung bekundete. »We Serve – Wir dienen« laute das Motto, unter dem die Mitglieder des Lions Clubs die Welt sehen würden, erläuterte Präsident Walter Schmalzried, weshalb gemeinsam nach Rezepten gesucht werde, um anderen zu helfen, um Kräfte zu bündeln und um ein aktiver Teil der Stadt, der Region und der Welt zu sein. Mit dem Herzen, mit Intensität und mit viel Engagement kümmere sich der Lions Club konsequent und konstant um die Belange der Menschen zu »vieler Glück und Segen«, hob Schmalzried hervor. Er kündigte an, dass die Lebenshilfe auch in Zukunft tatkräftig unterstützt werden solle, da der Lions Club und die Einrichtung eng verzahnt seien und das schon seit vielen Jahren.

Über den geplanten Neubau eines Therapie-Hauses in der Sophienstraße berichtete der stellvertretende Vorsitzende Gerd Tölke. Seit den 1970er Jahren werde in der Einrichtung die Ergotherapie und seit 2002 auch die logopädische Behandlung angeboten, doch reichten die  räumlichen Verhältnisse bei 90 bis 100 Therapie-Einheiten pro Woche nicht mehr aus. Aus diesem Grund seien alle Beteiligten froh gewesen, dass 2009 ein Grundstück in der angrenzenden Sophienstraße erworben werden konnte. Tölke erklärte, dass ein Umbau aus Kostengründen ausschied, da es weder Fahrstuhl noch behindertengerechter Zugang gebe, so dass ein  Neubau entstehen soll. Inzwischen sei eine Vorauswahl für einen der beiden eingereichten Planungsvorschläge getroffen worden, damit in den kommenden Wochen der Baugenehmigungsantrag gestellt werden kann, um bald die Ausschreibung für das gut in die nachbarliche Bebauung passende Gebäude zu realisieren. Der Schwerpunkt der Arbeiten werde im kommenden Jahr liegen, hoffentlich mit vielen heimischen Betrieben, zudem war sich Tölke sicher, dass die beiden Praxen der Logopädie und Ergotherapie in den neuen Räumen ihre Arbeit zum 50-jährigen Bestehen der Lebenshilfe 2014 aufnehmen können.

Zum Abschluss der Versammlung stellte sich Martin Zymelka, Leiter des Sprachheilkindergartens »Plapperschlange«, vor. Während früher das Motto »hilf dir selbst, sonst hilft dir ein Sozialarbeiter« sehr verbreitet war, treffe dies in der heutigen Zeit nicht mehr zu, so der diplomierter Sozialarbeiter und Sozialpädagoge, da die Anforderungen an die Mitarbeiter zahlreicher, vielfältiger und umfangreicher geworden seien. Die Entwicklung der Sprache und des Sprechens könnte nicht isoliert betrachtet werden, da die Jungen und Mädchen in vielen Bereichen wie Kognition, Motorik, Lebenspraxis, Musik und Rhythmus, Sprache sowie im sozialen und emotionalen Bereich gestärkt werden müssten. Bei dieser ganzheitlichen Förderung seien ebenfalls die Vertrauensbeziehung und der spaßorientierte Unterricht in Kleingruppen wichtig, um bedürfnis- und entwicklungsorientiert die besten Fortschritte zur erreichen.

Da der »Tag des Sprechens« ein großer Erfolg gewesen sei und die Arbeit des PTZ und der Lebenshilfe Öffentlichkeitsarbeit benötige, kündigt er an, dass es in Zukunft weitere interessante Aktionen geben solle, um die Bekanntheit der Einrichtiung und deren fördernden Charakter zu verbreiten, wie zum Beispiel am 17. November, wenn wieder der traditionelle und sehr beliebte St. Martins-Basar angeboten werde.mru