Leider nur verhaltener Zuspruch zu »Beeke«

Openair-Konzert an der Geschwister-Scholl-Schule mit 12 Bands an zwei Tagen | Publikum geht begeistert mit

Einbeck. Was war denn da mit den Einbeckern los?  »Hier passiert ja nix«, diese Klage ist gerade von Jugendlichen immer wieder zu hören. Und dann »passiert« doch mal etwas, nämlich ein zweitägiges Openair-Musikfestival direkt vor der Haustür, und  das Gelände ist leider nicht so gefüllt, wie die Veranstaltung – und der rührige Veranstalter – es verdient gehabt hätten.

Das erste »Beeke Openair« hat am Wochenende in Einbeck dem Sportgelände an der Geschwister-Scholl-Schule zwischen Kolberger und Königsberger Straße stattgefunden. Ausrichter »jimie«, die Jugendinitiative Musik in Einbeck, hat anlässlich des zehnjährigen Bestehens das Festival aus der Taufe gehoben und dazu zahlreiche Bands engagiert. Dabei konnten sich die Zuschauer auf ein vielseitiges Programm freuen, wobei einige ein »Heimspiel« hatten.

Den Auftakt machten »Peanut Gallery« mit der in Einbeck von früheren Bands bekannten Sängerin Maria Koch. Mit »Tonbandgerät«, die zuvor schon bei der Einbecker Ausbildungsmesse gespielt hatten, und »OK Kid« ging das Programm munter weiter, bevor mit Hip-Hopper »Chakuza« und seiner Band einer der ersten großen Acts auf die Bühne trat, vom Publikum mit Begeisterung begleitet. Das galt ebenfalls für die »Ohrbooten« aus Berlin mit ihrer Mischung aus Raggae, Alternative und Hip Hop. Auch sie trafen auf Fans, die mit viel Einsatz mitgingen.

»2ersitz« und »Disco love machine« stimmten auf den zweiten Openair-Tag ein, bevor »Sunday Sun« als Gäste aus den Niederlanden mindestens akustisch die Sonne scheinen ließen und es mit dem innovativen »Aufbau West« weiterging. Ein Heimspiel hatten sozusagen »Green Machine«, die Einbecker trafen auf »ihr« Publikum. Sie fanden ebenso starken Zuspruch wie die »Monster of liedermaching«, die mit monstermäßigem Spaß bei der Sache waren. Höhepunkt und zugleich Abschluss des Band-Marathons war schließlich »Völkerball«, eine »Rammstein«-Coverband. Mit brachialen Klängen und eindrucksvoller Show, die auch an Licht- und Pyro-Effekten nicht sparte, punkteten sie als gelungener Schlusspunkt nach einem gespannten Programm »Wir haben ein deutliches Zeichen gesetzt, dass ehrenamtliche Jugendarbeit in Einbeck funktioniert«, zog »jimie«-Vorsitzender Stephan Richter anschließend Bilanz.

Über fünf Tage hinweg hätten sich gut 120 Helfer für das »Beeke Openair« engagiert, die gesamte Vorbereitungszeit nicht eingerechnet. »Hinzu kommt noch die Unterstützung durch das Deutsche Rote Kreuz, die Einbecker Feuerwehr, der Jugendkirche «marie”, Stadtjugendpflege Einbeck, Young art und dem Haus der Jugend. Da sind wir schnell bei über 150 Helfern«, stellte er fest. »Wir haben eine sensationelle Unterstützung von Einbecker Unternehmen sowie den Mitarbeitern der Stadtverwaltung und der Geschwister-Scholl-Schule erhalten«, fuhr Richter fort. Deren Mithilfe habe elementar dazu beigetragen, dass das »Beeke« in der Form stattfinden konnte. »Wir können nur einen großen Dank aussprechen. Jetzt jemand besonders hervorzuheben, würde anderen unrecht tun, denn die Liste derer, die sich überdurchschnittlich eingebracht haben, ist lang.«

Weiter freute er sich darüber, dass der Netzwerkgedanke aufgegangen ist: »Die Einbecker Band «Green machine” ist so gut bei einer unserer Hauptbands «Völkerball” angekommen, dass gleich beim «Beeke” die ersten Gespräche über gemeinsame Konzerte liefen«, berichtete der Vorsitzende. Zum Erfolg des Projekts äußert er sich diplomatisch, denn erwartet hatte er sicher mehr: »Wir haben viel aus diesem Jahr gelernt und werden nun erst einmal alle Punkte analysieren und besprechen«, kündigte er an.oh