Ausschuss für Umwelt, Energie und Bau

Lichter bleiben nachts angeschaltet

In Kreiensen wird Nachtabschaltung 2016 beendet | Stadtwerke investieren

Einbeck. In Kreiensen soll die Straßenbeleuchtung ab Januar 2016 nachts nicht mehr abgeschaltet werden. Das hat der Ausschuss für Umwelt, Energie und Bau jetzt empfohlen. Damit ist auch ein Sparvorschlag vorerst vom Tisch, das Kreienser Modell für Einbeck zu übernehmen und zwischen 0.30 und 5 Uhr abzuschalten.

Außerdem hat er sich mit allgemeinen Fragen zur Straßenbeleuchtung beschäftigt; die Stadtwerke werden von der Stadt einen höheren Zuschuss für den Betrieb erhalten. 2009 wurde die Straßenbeleuchtung im damaligen Einbecker Stadtgebiet auf die Stadtwerke übertragen. Sie leisten dafür jährliche Aufwendungen von rund 407.000 Euro beziehungsweise 110 Euro pro Jahr für jeden der etwa 3.720 Lichtpunkte. Unter anderem erhöhte Stromkosten haben nun dazu geführt, dass die Stadtwerke künftig gut 500.000 Euro dafür aufwenden müssen. Dabei soll die Abrechnung differenziert werden in Fix- und Verbrauchskosten. Bisher, erläuterte Stadtwerke- Geschäftsführer Horst Diercks, seien 2.000 Lichtpunkte umgerüstet worden, wobei man sowohl auf die Verkehrssicherungspflicht als auch darauf geachtet habe, wo besonders viel Strom verbraucht worden sei.

Die Beleuchtung sei in vielen Bereichen schlechter gewesen als gedacht, und auch die Standfestigkeit der Masten sei oft nicht ausreichend gewesen. 200.000 Euro pro Jahr investierten die Stadtwerke dafür. Weiter wurde über eine mögliche Reduzierung der Stromkosten durch eine Nachtabschaltung beraten. Das würde eine Einsparung von knapp 56.000 Euro jährlich bringen. Dem gegenüber steht allerdings ein Aufwand von 6.000 Euro für den Einbau von Schaltuhren. Zudem müssten die Leuchten entsprechend gekennzeichnet werden. Das Polizeikommissariat Einbeck hat in einer Stellungnahme ausgeführt, dass aus seiner Sicht eine Nachtabschaltung der Straßenbeleuchtung in der Kernstadt Einbeck und in den Ortschaften nicht befürwortet werden könne. Zur Begründung wird vorgetragen, dass das Sicherheitsempfinden des Bürgers durch eine Nachtabschaltung erheblich beeinträchtigt würde. Die Beleuchtung nachts vermittele ein gewisses Maß an (subjektiver) Sicherheit.

Eine eingeschaltete Beleuchtung habe zudem auch Präventionseffekt und schrecke vermeintliche Straftäter doch eher ab. Weiter diene die Beleuchtung zur Nachtzeit auch der Verkehrssicherheit. Kritik an den Plänen gab es auch aus dem Ausschuss. Statt über eine Abschaltung für Einbeck nachzudenken, sollte man das gesamte Stadtgebiet und somit auch Kreiensen nachts beleuchten, so Eunice Schenitzki, SPD. Gespart werde jetzt schon, denn zwischen 22.30 und 5.30 Uhr werde die Beleuchtung um die Hälfte heruntergefahren, und je mehr herkömmliche Straßenleuchten man mit energiesparenden LEDs ausrüste, desto weniger müsse man ausgeben. Durch die Übernahme der Beleuchtung in Kreiensen kommen weitere Aufwendungen auf die Stadtwerke zu: bei Beibehaltung der Nachtabschaltung rund 142.000 Euro pro Jahr, bei Aufrechterhalt des Betriebs während der gesamten Nacht fast 194.000 Euro jährlich. Auf jeden Fall müssen Masten überprüft beziehungsweise saniert werden, außerdem ist die Umrüstung auf LEDLeuchten vorgesehen.

Man wolle eine Umstellung und Vereinheitlichung so schnell wie möglich, aber mit Blick auf die finanziellen Aufwendungen werde es zehn Jahre dauern können, bis die letzte Leuchte in Kreiensen modernisiert sei, denn auch hier gelte, dass man völlig unterschiedliche Ausgangssituationen angetroffen habe. Was die Geschwindigkeit angehe, würden die Stadtwerke nun an ihre Grenzen stoßen. Ziel sei es, weniger Strom als heute zu verbrauchen, dabei die Beleuchtung aber nachts durchlaufen zu lassen. Wenn man schrittweise beginne, etwa bei den Hauptverkehrsstraßen, könnte man 2016 schon eine deutliche Verbesserung sehen, wenngleich ein solches Projekt nicht in ein oder zwei Jahren umzusetzen sei. Ab dem 1. Januar 2016 sollen den Stadtwerken 300.000 Euro für die Übernahme beziehungsweise Umrüstung im Bereich Kreiensen zur Verfügung stehen. Die Ungleichbehandlung von Einbeck und Kreiensen in diesem Bereich müsse aufhören, forderte Ausschussvorsitzender Willi Teutsch, CDU: »Wir müssen Kreiensen umgehend an Einbeck anpassen.« Die Vorschläge seien im Sinne der Bürger.

Es sei schwer vermittelbar, dass es über Jahre keine Gleichbehandlung geben werde, kritisierte Reinhard Brinckmann, Bürgerliste/ GfE. Mit Mehrheit hat der Ausschuss einen Nachtrag zum Vertrag zwischen Stadt und Stadtwerken über Kauf und Betrieb der Straßenbeleuchtung in Einbeck beschlossen. Eine Nachtabschaltung in den Ortschaften und der Kernstadt soll nicht erfolgen, und ab 1. Januar 2016 wird es zudem in Kreiensen keine Nachtabschaltung mehr geben – auch dafür gab es im Ausschuss eine breite Mehrheit.sts