Ausschuss für Feuerwehr und Katastrophenschutz

Lob für Notrufbänke, die Leben retten können

Seniorenrat stellt Ergebnis intensiver Vorbereitungen vor | Gerätehaus-Neubau Wenzen und Naensen | Übungsanlage

Über die neu beschilderten Notrufbänke hat der Seniorenrat bei der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Feuerwehr und Katastrophenschutz informiert. Außerdem hörte der Ausschuss einen Sachstandsbericht zum Feuerwehrgerätehaus Wenzen, das Feuerwehrgerätehaus Naensen war Thema, und einstimmig war der Ausschuss der Meinung, dass der Besuch der Brandübungsanlage des Landkreises Northeim in Bad Gandersheim unterstützt werden sollte.

Einbeck. Im Ausschussvorsitz hat es einen Wechsel gegeben. Nach dem Ausscheiden von Carsten Pape, CDU, aus dem Stadtrat hat Horst Jürgens, CDU, das Amt übernommen. Er dankte Carsten Pape für die in den vergangenen Jahren geleistete Arbeit.

Von guten Ergebnissen bei den Abschnittswettbewerben berichtete Stadtbrandmeister Lars Lachstädter: Sowohl Einbeck und Naensen als auch Opperhausen und Drüber hätten in ihren Gruppen gut abgeschnitten. Über die Einrichtung von Notrufbänken im Gebiet der Stadt Einbeck informierte der stellvertretende Vorsitzende des Einbecker Seniorenrates, Lothar Dolle. Das Thema sei ihm gerade in diesem Gremium wichtig, betonte er, weil er zuweilen Vorbehalte der Feuerwehr gegen die Notrufbänke gespürt habe. Mehrfach sei es in den vergangenen Jahren aber zu Unfällen oder medizinische Notfällen im Wald oder in der freien Natur gekommen, bei denen der Einsatz von Rettungskräften mit erheblichen zeitlichen Verzögerungen verbunden war, weil man den Patienten erst suchen musste. Die Notrufbänke sind durchnummeriert, jede ist mit GPS-Daten erfasst: »Eine Heidenarbeit«, räumte Lothar Dolle ein, aber eine erhebliche Hilfe für Polizei und Feuerwehr, wenn es darum gehe, sich punktgenau zu orientieren. Zurzeit seien 103 Bänke im Einbecker Stadtgebiet erfasst und mit Plaketten versehen worden, weitere kämen noch hinzu.

Die Liste enthält nicht nur die Gemarkung mit dem genauen Standort, sondern auch Besonderheiten, die die Rettungskräfte bei der Anfahrt berücksichtigen müssen:?Wie kommen sie am besten dorthin??Ist es so steil oder unzugänglich, dass ein Hubschraubereinsatz sinnvoll wäre??Gibt es Absperrpfosten oder Schranken, die nur mit speziellen Schlüsseln zu öffnen sind Die Finanzierung sei in vielen Fällen über die Ortsräte gelaufen, dafür habe es schnell breite Unterstützung gegeben. Bisher habe er 120 Plaketten bestellt, »aber sie reichen wohl nicht«, vermutete er. Bedauerlich sei, dass es aus einigen Bereichen, etwa im Gebiet Auf dem Berge, bisher keine Meldungen gegeben habe.

Von einer »Super-Idee« sprach der Ausschussvorsitzende Horst Jürgens, der für den Ortsrat Vogelbeck das Vorhaben auch unterstützt hat. Lob gab es ebenso von Ulrich Vollmer, CDU: Es sei gut, dass der Seniorenrat hier tätig geworden sei. Für die Ortsräte sei der Nutzen mit einem relativ geringen Geldbetrag verbunden, zumal Lothar Dolle so viel Arbeit dafür leiste. Mehrmals, erläuterte er, sei er zu jeder Bank gefahren, sowohl zum Einmessen als auch zur Montage; vermutlich 1.000 Kilometer seien so zusammengekommen. »Aber wenn man damit nur ein Leben rettet, hat es sich bezahlt gemacht«, teilte der Ausschuss seine Motivation. Zum Sachstand bei den Bauarbeiten für das Feuerwehrgerätehaus Wenzen berichtete Uwe Nolte von der Gebäudewirtschaft. Nachdem der Widerspruch gegen den geplanten Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Wenzen zurückgenommen wurde, konnten Ausschreibungsunterlagen für die ersten Gewerke verschickt werden. Gleichzeitig erfolgte die Freigabe für die Erbringungen der Eigenleistungen durch Mitglieder der Feuerwehr. Der Rohbau ist inzwischen fertig. Weitere Aufträge werden in nächster Zeit beginnen. »Wir sind im Zeitplan und im Kostenrahmen«, so Uwe Nolte.

Seit 2007 sind im Landkreis Northeim Aus- und Fortbildungen für die Feuerwehr in einer Brandübungsanlage möglich. Sie befindet sich in Bad Gandersheim. Es handelt sich dabei um eine Brandsimulationsanlage. Die Nutzung ist mit 55 Euro pro Teilnehmer kostenpflichtig, da die Ausbildung über die gesetzliche Verpflichtung zur Aus- und Fortbildung hinaus geht. Die Kosten werden von den Teilnehmern beziehungsweise der Ortsfeuerwehr direkt beglichen. Die Ortsräte Drüber/Sülbeck und Odagsen haben Anträge auf Bezuschussung oder Kostenübernahme aus Ortschaftsmitteln für die Nutzung gestellt und um Beratung im Ausschuss beziehungsweise Kostenübernahme aus dem Budget der Feuerwehr gebeten. In der Feuerwehr der Stadt Einbeck sind derzeit rund 300 Atemschutzgeräteträger aktiv. Eine Übernahme der Fortbildung in der Brandübungsanlage würde Kosten in Höhe von 16.500 Euro pro Jahr verursachen. Bei einer Aufteilung auf drei Kalenderjahre und 100 Atemschutzgeräteträgern pro Jahr würden 5.500 Euro jährlich fällig. Haushaltsmittel müssten zusätzlich bereit gestellt werden. Einstimmig hat der Ausschuss beschlossen, die Mehraufwendungen von 5.500 Euro pro Jahr zu übernehmen. Es könne nicht sein, dass die Ortsräte dafür aufkämen, hieß es, sondern Feuerwehren seien die Aufgabe der Stadt. Gut sei es, dass es ortsnah eine solche Anlage gebe, zu deren Erhalt man mit entsprechend reger Nutzung auch beitragen sollte. Für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses Naensen hat die Verwaltung verschiedene Varianten erarbeitet. Eine Fahrzeughalle in Systembauweise mit drei Einstellplätzen und Sozialbereich und Umbau des alten Feuerwehrgerätehauses würde rund 414.000 Euro kosten. In der Variante 2 – Fahrzeughalle in Systembauweise mit drei Einstellplätzen und Umbau des alten Feuerwehrgerätehauses zum Schulungsraum – beliefen sich die geschätzten Baukosten auf 352.100 Euro. Die Variante 3 – Fahrzeughalle mit Systembauweise mit zwei Einstellplätzen, Bau eines Einstellplatzes in Massivbauweise neben dem alten Feuerwehrgerätehaus und Umbau des alten Feuerwehrgerätehauses zum Schulungsraum – würde geschätzte Baukosten von 376.000 Euro nach sich ziehen.

Haushaltsmittel sind derzeit im Investitionsbereich für 2016 in Höhe von 109.500 Euro und für 2017 über 110.000 Euro vorgesehen. Sie müssten bei einer Realisierung der Variante 2 entsprechend erhöht werden, wobei der Neubau der Fahrzeughalle in Systembauweise im Investitionshaushalt mit Mehrauszahlungen von 43.100 Euro zu veranschlagen wäre; diese Summe wäre im Rahmen der Haushaltsplanungen noch bereitzustellen. Der Rückbau des alten Feuerwehrgerätehauses zu geschätzten Kosten von knapp 90.000 Euro könnte nach vorläufiger Prüfung im Ergebnishaushalt veranschlagt werden. Die zugesagte Eigenleistung über rund 40.000 Euro wäre anteilig im Investitions- als auch im Ergebnishaushalt festzuhalten. Einstimmig beauftragte der Ausschuss die Verwaltung, Variante 2 weiter zu verfolgen und bis Oktober mit Zahlen zu unterlegen.ek