Marktstellung weiter ausgebaut

Neujahrsempfang der KSN mit mehr als 600 Gästen | Bilanzsumme auf 1,5 Milliarden Euro erhöht

Mehr als 600 Kunden und Gäste aus Politik und Wirtschaft verfolgten aufmerksam den Jahres­bericht von 2019.

Northeim. Zum traditionellen Neujahrsempfang hatte die Kreis-Sparkasse Northeim (KSN) jetzt Kunden und Gäste aus Politik und Wirtschaft in die Geschäftsstelle am Northeimer Münster geladen. Mehr als 600 Teilnehmer verfolgten gespannt die Aussagen der Vorstandsvorsitzenden Ute Assmann. 2019 sei geprägt gewesen von Finanzmarktentwicklungen und Managemententscheidungen. Assmann lobte die über 300 Mitarbeiter, die einen Großteil dazu beigetragen hätten, dass die KSN auf »gesunden Füßen steht«. Die Bilanzsumme konnte gesteigert werden, sie liegt derzeit bei 1,5 Milliarden Euro.

In ihrer Rede betonte Assmann ganz deutlich: »Wer glaubt, die Null- und Negativzinsen wären eine vorübergehende Phase, hat sich getäuscht. Sie sind zu einer Dauereinrichtung geworden. Die volkswirtschaftlichen Theorien basieren auf dem Grundsatz, dass derjenige, der Geld verleiht – also auf Liquidität und Konsum verzichtet – mit einem Zins entlohnt wird. Eine negative Verzinsung widerspricht diesem Grundsatz.« Schon bald werde eine ganze Generation junger Menschen in dieser paradoxen Zinswelt aufgewachsen sein. Eine Generation, die den Wert von Vorsorgen und Sparen weder kenne, noch gelernt habe, und die gezielt aufgefordert werde, zu konsumieren.

Die Niedrig- und Negativzinsen würden mittel- und langfristig große Auswirkungen auf die Wirtschaft haben, so Assmann weiter. Der fehlende Zins bei Geldanlagen führe zu einer Flucht in Sachwerte. Die Preise für Immobilien stiegen dementsprechend steil an. Niedrige Zinsen erleichterten zudem die Finanzierung von Immobilienkäufen. Da Vermieter von ihrer Anlage zu Recht eine Rendite erwarteten, würden die Mieten steigen. Volkswirtschaftlich könnte auch ein Ausstieg dadurch gelingen, dass die Zinsen in vielen kleinen Schritten in den nächsten Jahren steigen. Hier betonte Assmann auch deutlich: »Dringend aber benötigen wir dazu staatliche Investitionen.«

Die KSN rechne damit, dass in den nächsten drei bis vier Jahren rund ein Drittel des Zinsüberschusses fehlen werde. Auch durch ­erhöhte Provisionseinnahmen sei das nicht auszugleichen. Darum werde man für ausgewählte Kommunal- und Unternehmenskunden mit überdurchschnittlich hohen Guthaben ein Verwahrentgelt berechnen. »So wollen wir die Kosten auch in Zukunft für alle anderen möglichst vermeiden«, sagte die KSN-Vorstandsvorsitzende. »Wir befassen uns intensiv mit dem Bedarf unserer Kunden und wollen die Menschen darin unterstützen, dass sie finanziell selbstbestimmt ihr Leben gestalten können.« Das gehöre seit jeher zur Philosophie der KSN. Das Geldinstitut sei stark genug, um den Herausforderungen dauerhaft niedriger Zinsergebnisse und mit schwacher gesamtwirtschaftlicher Dynamik umzugehen. Das wichtigste Kapital seien und blieben die Mitarbeiter. Die KSN werde in Zukunft weiter investieren und junge Menschen weiter auszubilden.

Die Marktstellung habe die KSN weiter ausbauen können. Die Bilanzsumme konnte auf 1,5 Milliarden Euro erhöht werden, vor allem aufgrund der guten Bestandsentwicklung im Kundenkreditgeschäft. Firmenkundenkredite wurden um fünf Prozent ausgeweitet, die private Wohnungsbau-Finanzierung um mehr als zwei Prozent. Im Jahr 2019 wurden über 3.400 neue Kreditvereinbarungen mit einem Volumen von mehr als 288 Millionen Euro abgeschlossen.

Auch die Anlagenberater der KSN seien im abgelaufenen Jahr 2019 sehr erfolgreich gewesen: Trotz Negativzinsen konnten die Kundeneinlagen inklusive verwahrter Wertpapiere und Investmentfonds um nahezu acht Prozent auf rund 1,4 Milliarden Euro ausgeweitet werden. Sie betonte auch, dass man im Jahr 2019 investiert habe. In die Ausgestaltung der Immobilien flossen erneut rund 1,5 Millionen Euro. Die Aufträge seien nahezu nur an Unternehmen aus der Region gegeben worden. In ihren Schlussworten sagte Ute Assmann: »Nähe verbindet!« – das ist unser Motto. Ich beschäftige mich nicht mit dem, was getan worden ist. Mich interessiert, was getan werden muss.«pk