Mehr als 120 Feuerwehrleute zur Übung bei der Ilmebahn

Katastrophenszenario mit Verpuffung und Explosion im Busdepot auf dem Betriebsgelände erarbeitet / Menschenrettung

Eine Großübung hat die Feuerwehrbereitschaft 1 des Landkreises Northeim mit Unterstützung der Schwerpunktfeuerwehr Einbeck am Sonnabendnachmittag absolviert. Die angenommene Übungslage war eine zunächst unklare Verpuffung und Explosion im Busdepot auf dem Betriebsgelände der Ilmebahn Auf der Lieben Frau.

Einbeck. Beim Eintreffen der ersten Fahrzeuge eilte der Betriebsleiter zum Einsatzleiter und berichtete, dass im gesamten Bereich des Gebäudes noch mehrere Personen vermisst seien. Weiter teilte er mit, dass es bei Reparaturarbeiten an einem Gelenkbus im Busdepot zu einem Entstehungsbrand gekommen sei. Der Brand entwickelte sich rasch in Richtung Lokwerkstatt, wo es an einer Rangierlok neben der Betriebstankstelle zu einer Explosion kam; der Lokführer befand sich noch hilflos im Lokführerstand.

Während weitere Einsatzkräfte aus dem Raum Bad Gandersheim und Kalefeld nachgefordert wurden, gingen die ersten Einsatzkräfte unter Atemschutz ins Busdepot vor und suchten dort nach dem Feuer und den vier vermissten Personen. Im weitläufigen Busdepot und der Lokhalle konnten die Feuerwehrleute nach und nach den Vermissten bergen. Orientierung und Kommunikation fielen unter Atemschutz, bei null Sicht und realistisch verschlossenen Türen sehr schwer.

Die Feuerwehr hatte mehrere Trupps gleichzeitig zum Einsatz. Eine schwierige Aufgabe hatte die Truppe, die den verletzten Lokführer aus dem Führerstand bergen musste, denn er stand unter Schock und war nicht mehr ansprechbar. Auf einem eigens eingerichteten Sanitätsplatz wurden die Verletzten an die Johanniter übergeben, die die Erstversorgung einleiteten.

Nach rund zwei Stunden war die simulierte Verpuffung und Explosion gelöscht, niemand wurde mehr vermisst. Ausgearbeitet hatten dieses Szenario der Zugführer des dritten Zuges der Feuerwehrbereitschaft 1, Marcus Seidel, und Stadtbrandmeister Lars Lachstädter. Beide betonten nach der Übung, dass die Rettung der Vermissten Vorrang gehabt habe. Dafür müssen alle Räume wie auch der Führerstand des Lokführers und das gesamte Busdepot durch die Retter überprüft werden. Trotz der schwierigen Situation gelang es allen Atemschutztrupps, die Vermissten aus ihrer bedrohlichen Lage zu befreien.

Als Übungsbeobachter waren auch Carsten Winkler, Abschnittsleiter Nord/Ost, Dassels Stadtbrandmeister Harald Sehl sowie die Gemeindebrandmeister aus Kreiensen und Kalefeld vor Ort. Sie zollten den Feuerwehrmännern hohe Anerkennung für die schwierige Aufgabe, die sie gelöst haben die ja auch in der Realität auftreten könnte.pk