Ausschuss für Kultur, Tourismus und Wirtschaftsförderung

Mehr als 52.000 Übernachtungen im vergangenen Jahr

Rückschau der Tourist-Information | Zahlen erneut gesteigert | Führungen besser angenommen | Radtourismus

Gute Zahlen hat »Einbeck Marketing« zur touristischen Entwicklung in Einbeck für das Jahr 2012 präsentiert. Tourismus sei ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der Stadt Einbeck und »Einbeck Marketing« mit seiner Tourist-Information ein wichtiges Wirtschafts­förderungsinstrument, hieß es im Bericht von Dieter Linne von der Tourist-Information.

Einbeck. In Einbeck setzte sich trotz des schlechten Wetters 2012 die positive Entwicklung der Vorjahre im Tourismus fort. Im zweiten Jahr in Folge wurde mit 52.448 Übernachtungen die 50.000-er Marke geknackt, und auch für 2013 werde man das schaffen, kündigte Dieter Linne an. Gezählt wurde dabei in den gewerblichen Betrieben ab neun Betten. Erfreulich war aber auch die Zunahme bei den Un­terkünften mit weniger als neun Betten. In den vergangenen Jahren seien einige moderne Pri­vat­zimmer und Ferienwohnungen auf den Markt gekommen. Die Stadt verfüge zurzeit über 156 Gästebetten in Pensionen und Ferienwohnungen. Werden private Zimmer und Ferienwohnungen mit einbezogen, dürften die Übernachtungen in Einbeck 2012 bei über 55.000 gelegen haben.

Nach Rückgang und Stagnation wurde bei den Gästeführungen 2012 wieder ein erheblicher Anstieg registriert, auch hier konnte man an die starken Jahre anknüpfen. 2011 wurden 806 Führungen durchgeführt, 2012 waren es 974 Führungen, das war ein Zuwachs von 21 Prozent. Bei den Teilnehmern gab es einen Anstieg um 24 Prozent auf 10.016. Zuwächse um 4,3 Prozent auf 2.282 wurden bei den Erlebnis- und Pauschalprogrammen gezählt. Die Erlebnisprogramme wurde in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut, sagte Dieter Linne. Speziell die Bier-Erlebnisprogramme würden weiter gut angenommen, und die Aufenthaltsdauer einiger Gruppen konnte durch die Kombi-Angebote verlängert werden. Gerade bei den Wochenendpauschalen sei der touristische Markt aber sehr hart umkämpft, so dass nur schwer Zuwächse zu erreichen seien.

Für 2013 berichtete er über eine neue Struktur beim »Urlaubsplaner«. Aktuell werden 31 buchbare Programme angeboten, darunter ein neu entwickeltes Radwanderpauschalprogramm. In den vergangenen beiden Jahre wurden vier neue Programme vorgestellt. In Kooperation mit dem DTV, dem Landkreis und der Stadt wurden Fahrradboxen beschafft, die am Möncheplatz und StadtMuseum aufgestellt wurden. Sie bieten für Radwanderer mehr Komfort durch eine sichere Unterstellmöglichkeit für Räder und Gepäck. Derzeit arbeite man weiter an der Aufnahme der Privatquartiere in Kreiensen. Führungen, die die Greener Burg einschließen, werden ebenfalls erarbeitet, der neue Stadtbereich sei damit gut abgedeckt, hieß es. 2013/14 ist eine enge Kooperation mit dem »PS.Speicher« vorgesehen. Zurzeit wird an der Klassifizierung von Ferienwohnungen gearbeitet, die, ähnlich wie Hotels, dann auch mit »Sternen« versehen werden sollen. Und schließlich wird eine Stadtrallye, basierend auf Smartphone und QR-Codes, entwickelt.

Rolf Hojnatzki, SPD, lobte insbesondere die Fahrradboxen sowie die Fahrradprogramme. Zur Entwicklung des Radtourismus gebe es nur allgemeine statistische Daten, sagte Dieter Linne auf Nachfrage. Man könne aber sagen, dass die Angebote viel genutzt würden, zumal es auch Pensionen mit Radwanderern als Zielgruppe gebe. Im Sommer gebe es eigentlich täglich Nachfrage nach Quartieren. Er sehe, so Linne, da einen Wachstumsmarkt. Zudem liege Einbeck an zwei Radfernwanderwegen.

Tolle Arbeit bescheinigte Joachim Dörge, CDU, der Tourist-Information, das könne er auch als Vermieter sagen. Bedauerlich sei allerdings, dass sonntags in der Innenstadt manchmal »Totentanz« herrsche, weil viele Lokale dann geschlossen blieben. Das sei keine gute Lösung. Wünschenswert, so sein weiterer Vorschlag, wäre es vielleicht, dass die Fahrradboxen von Interessierten über das Internet vorbestellt werden könnten. Der Bericht rege zum Mitdenken an, lobte Rainer Koch, GfE/Bürgerliste. Mehr als 52.000 Übernachtungen seien schon eine beeindruckende Zahl. Die Auslastung, so Linne auf Nachfrage, liege bei gut 30 Prozent – das sei ein normaler Wert im Städtetourismus, wobei die Zimmerauslastung wesentlich höher sei. Für Tagungen und Kongresse gebe es in Einbeck aber nur wenig Nachfrage.

Er finde es gut, dass Kreiensen eingeschlossen werde, betonte Bernd Huwald, CDU, denn das ehemalige Gemeindegebiet habe touristisch etwas zu bieten. Zu den Öffnungszeiten der Tourist-Information stellte Dieter Linne fest, dass sie sehr publikumsfreundlich seien – im Sommer täglich bis 18 Uhr. Die Gäste würden durchschnittlich 1,9 Tage bleiben, die Zielgruppe liege bei 50plus und bei ­Familien ohne Kinder. Besondere Veranstaltungen, etwa die Pachtwork-Tage, hätten Auswirkungen auf die Besucherzahlen. Saison habe der Tourismus in Einbeck zunächst im April/Mai und anschließend wieder im Herbst.ek