Ausschuss für Schule und Sport

Mehr Ganztagsschulen prüfen

SPD-Antrag soll bis Jahresende beraten werden / Weitere Einrichtung bei Bedarf

Den Antrag, ein Ganztagsschulkonzept für alle Grundschulen in Einbeck zu entwickeln, hat die SPD-Fraktion jetzt im Ausschuss für Schule und Sport gestellt. Einstimmig wurde beschlossen, dass ein solches Konzept bis Ende 2012 zu prüfen ist – sollte sich Bedarf ergeben, soll über die Einrichtung weiterer Ganztagsschulen gesprochen werden.

Einbeck. Ein Antrag des Stadtelternrates der Kindertagesstätten zur Ausweitung der Öffnungszeiten des Kinderhorts mache deutlich, dass es verstärkt Bedarf gebe, die Kinder ganztägig unterzubringen, erläuterte Eunice Schenitzki, SPD, in der Begründung des Antrags. Zudem habe das Bildungsministerium festgestellt, dass Ganztagsschulen mehr Chancengleichheit bieten könnten. Sie seien eine Voraussetzung für besseres Lernen und für die Unterstützung von Familien. In Einbeck, führte sie aus, gebe es noch erheblichen Handlungsbedarf, deshalb habe die SPD das Konzept beantragt.

Die Ganztagsbeschulung sei sicher sinnvoll, so Dr. Reinhard Binder, FDP, aber nicht für jeden geeignet. Es könne richtig sein, den Einfluss der Lehrer auf die Kinder zu begrenzen und ihnen stattdessen andere Beschäftigungen, etwa in Sport- oder Pfadfindergruppen, zu ermöglichen. Er sprach sich dafür aus, zunächst den Bedarf zu ermitteln. Zudem halte er die Eltern für so mobil, dass sie ihr Kind auch zu einer der vorhandenen oder noch einzurichtenden Ganztagsschulen bringen könnten, so dass ein Angebot nicht flächendeckend notwendig sei. Eine verbindliche Einführung wäre nicht gut, wobei sich doch ein gewisser Zwang aufbaue: Wer in der Klasse nicht mitmache, stehe außen vor.

Er halte den Wunsch nach mehr Ganztagsschulen für nachvollziehbar, so Marc Hainski, GfE, wenn Einbeck kinder- und familienfreundlich sein wolle. Ein Zwang sollte allerdings nicht dahinter stehen. Auch er war dafür, zunächst die Möglichkeiten zu prüfen und dann ein Konzept zu entwickeln. Georg Folttmann, GfE, betonte, den Anteil am Ganztagsangebot in Einbeck von jetzt 30 Prozent sollte man signifikant erhöhen. Die Bedarfsermittlung werde zeigen, was benötigt werde, sagte Antje Sölter, CDU; in jedem Fall könnten berufstätige Eltern davon profitieren.

Natürlich müsse Bedarf gegeben sein, machte Margrit Cludius-Brandt, SPD, geltend. Man müsse wissen, wo und wie Ganztagsschulen möglich seien. Ihr Wunsch wäre es jedoch, sie an allen Grundschulen umzusetzen, wobei man die Vereine mit einbinden müsse, um zu einer für alle verträglichen Lösung zu kommen. Das Ganztagsangebot, berichtete Dietlind Ostermann, SPD, aus eigenen Vereinerfahrungen, werde Auswirkungen auf die Gruppen und Verbände haben. Dennoch sei ein solches Angebot wichtig für alle, die sonst nicht Tennis spielen oder Ponyreiten könnten, sagte sie unter Beifall der anwesenden Eltern.

Wenn der Bedarf steige, wolle man den Auftrag engagiert annehmen, sagte Albert Deike, Fachbereichsleiter bei der Verwaltung, zu. Einstimmig beschloss der Ausschuss, dass ein Gesamtschulkonzept für alle Schulen bis Ende dieses Jahres geprüft und dann erneut im Ausschuss zur Beratung vorgelegt wird.ek

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