Menschen mit »offenem Herzen« gesucht

Diakoniestiftung baut Besuchsdienst in Einbeck auf | Erstes Treffen am 29. Juni im Gemeindehaus

Unter dem Motto »GemEinsam« in Einbeck startet die Diakoniestiftung »Nächstenliebe« in Einbeck« ein neues Projekt: Aufgebaut werden soll ein Besuchsdienst für einsame Menschen jeden Alters, der sich auf den Einsatz freiwilliger Helfer stützt.

Einbeck. Die Diplom-Theologin und Krankenhausseelsorgerin  Steffi Deichmann  wünscht sich dabei Mitstreiter, die ein »offenes Herz« haben. Interessierte, die beim Besuchsdienst mitmachen möchten, sind zu einem ersten Treffen am 29. Juni ab 19 Uhr in das Gemeindehaus, Lessingstraße, eingeladen. Kontakt kann vorab aufgenommen werden unter der Nummer 925850 oder steffi.deichmann@diakoniestiftung-einbeck.de

In Einbeck macht sich der demografische Wandel seit Jahren bemerkbar – die Zahl der unter 20-Jährigen sinkt, während die Zahl der Älteren steigt. Da junge Menschen aufgrund fehlender Arbeitsplätze vermehrt abwandern, schwinden familiäre Netzwerke. Alte Menschen vereinsamen zunehmend und haben wenig Außenkontakte. Pflege- und Mahlzeitendienste können das Bedürfnis nach menschlicher Nähe und individueller Zuwendung nicht befriedigen.

Da setzt »GemEinsam« an: Das Projekt möchte Begegnungen zwischen Menschen ermöglichen und die Bedürfnisse nach Freundschaft, Kommunikation und Akzeptanz in den Vordergrund stellen. Angesprochen werden dabei alle Altersgruppen – nicht nur alte Menschen, sondern auch diejenigen, die sich einsam fühlen. Gesucht werden für den Besuchsdienst Freiwillige,  die Zeit investieren möchten. Wichtig sei dabei, dass sie ein »offenes Herz für Menschen« haben, umreißt Steffi Deichmann die Voraussetzungen zum Mitmachen. Wie groß das eingebrachte Zeitkontingent ist, kann jeder selbst bestimmen. Die Diplom-Theologin arbeitet nach einer Fortbildung seit drei Jahren am Bürgerspital als Krankenhausseelsorgerin und weiß um die Bedürfnisse der Menschen. Denn häufig schilderten ihr die Patienten bei der Entlassung, dass nun wieder der Schritt in die Alltagseinsamkeit erfolge und sie die Kontakte zu Menschen sehr vermissen – insofern schließt der neue Besuchsdienst nahtlos an. Und Steffi Deichmann verfügt über eine direkte Verbindung zu den Menschen, die Besuche wünschen. Deshalb freut sich Michael Büchting, Kuratoriums-Vorsitzender der Stiftung »Nächstenliebe«, dass Steffi Deichmann für das Projekt gewonnen werden konnte. 

Stolz sind die Projektträger darauf, dass die Landeskirche das zunächst auf drei Jahre angelegte Vorhaben mit 30.000 Euro fördert. Unterstützung kommt zudem vom Rotary-Club Einbeck/Northeim.

In der Region Dassel wurde ein solcher Besuchsdienst bereits erfolgreich installiert. Nach drei Jahren wird der Besuchsdienst »Emma« um fünf weitere Jahre verlängert, erklärt Kirchenkreissozialarbeiter und Projektleiter Marco Spindler. Durch die Besuche über die eigene Dorfgrenzen hinaus hätten sich für alle neue Perspektiven eröffnet.

Für den Aufbau des neuen Besuchsdienstes in Einbeck werden also Freiwillige gesucht – sie sind willkommen am Montag, 29. Juni, ab 19 Uhr im Gemeindehaus, Lessingstraße. Anlaufstellen für diejenigen, die einen Besuch wünschen sind das Diakonische Werk in der Münsterstraße 11 oder Steffi Deichmann im Büro am Stiftplatz 9.sts