Mit dem Fahrrad auf Aktiv-Tour gegen Krebs gehen

Einbeck. Die Niedersächsische Krebsgesellschaft will mobil machen, sie will zeigen, dass an Krebs Erkrankte aktiv am Leben teilnehmen können. »Es ist wichtig, dass Menschen, die von der Diagnose Krebs in ihrem Leben betroffen sind, sich nicht zurückziehen, sondern sich solidarisieren und die Öffentlichkeit auf sich aufmerksam machen.« Das sagt Dr. Renate Bendel, Vorsitzende der Niedersächsischen Krebsgesellschaft und der Niedersächsischen Krebsstiftung, in ihrem Grußwort zur Aktion. Verbündete haben die Veranstalter gefunden in der Einbecker Ilco-Gruppe für Stomaträger und Darmkrebsbetroffene. Ihr langjähriger Sprecher ist Karl Heinz Leuschner, und er ruft dazu auf, die Tour aktiv zu begleiten.

Zunächst startet eine Gruppe am Sonnabend, 2. Juni, in Göttingen. Nach einem Zwischenstopp in Northeim werden die Radler gegen 14.30 oder 15 Uhr in Einbeck am Museum erwartet. Hier werden sie von der Stadt empfangen und verpflegt. Die Rückfahrt der Teilnehmer erfolgt nach eigenem Ermessen im Anschluss. Die Route Richtung Hannover wird von Einbeck aus eine Woche später, am Sonnabend, 9. Juni, fortgesetzt. Die Teiletappe bis Alfeld startet um 13 Uhr am Museum. Aus der Ilco-Gruppe selbst seien es vermutlich aus Alters- oder persönlichen Gründen nicht so viele Teilnehmer, vermutet Karl Heinz Leuschner. Er hoffe aber, dass sich viele interessierte Bürger anschließen, die einfach eine schöne Radtour unternehmen wollen. 20 Teilnehmer, so sein Ziel, wären ein guter Erfolg. Die Route führt über Erzhausen, wo eine Pause eingelegt wird, bis ins 25 Kilometer entfernte Alfeld. Leuschner rechnet mit etwa zweieinhalb Stunden Fahrzeit. Die Begleitung erfolgt durch den ADFC, der die Fahrt auch in sein Tourenprogramm übernommen hat. Unterwegs wollen sich Teilnehmer aus der Reha-Klinik Bad Gandersheim mit anschließen. »Wer gern Fahrrad fährt, sollte mitmachen«, so sein Wunsch. Damit zeige man Solidarität mit allen Krebserkrankten, und gerade das Thema Darmkrebs sei noch immer begleitet vom großen Schweigen. Von Alfeld aus erfolgt die Rückfahrt in Eigenregie – entweder mit dem Fahrrad oder mit dem Zug, beispielsweise dem Metronom bis Salzderhelden. Unterstützt wird die Aktion von verschiedenen Sponsoren: Einbecker Brauhaus, Firma Breitzke, Bäckerei Binnewies und o.r.t.

»Es gibt viele Krebskranke – die Tour soll deutlich machen, dass es jeden treffen kann«, so Karl Heinz Leuschner. Bundesweit gibt es etwa eine Million Stomaträger, also Menschen mit einem künstlichen Darm- oder Blasenausgang. Jährlich kommen 30.000 bis 40.000 neue Patienten dazu. Die Aktion soll zudem auf die oftmals schwierige Situation von Krebspatienten in Niedersachsen aufmerksam machen. Vielen ist nicht bewusst, dass eine solche Diagnose zugleich ein Armutsrisiko bedeuten kann. Ein vielfältiges Netz von Hilfen ist in dieser Situation lebenswichtig. Krebsgesellschaft und Krebsstiftung begleiten Betroffene seit vielen Jahren mit konkreten Angeboten.

Gemeinsam wollen die Radfahrer – Betroffene, Angehörige und Unterstützer – ein starkes Zeichen des Zusammenhalts geben. Die Aktion endet am 23. Juni in Hannover auf dem Emmichplatz vor der Hochschule für Musik, Theater und Medien. Hier findet zwischen 15 und 18 Uhr eine Abschlussveranstaltung statt. Unter www.sternstunden.org erhalten Interessierte weitere Informationen. Anmeldungen für die Radtour von Einbeck nach Alfeld nimmt Karl Heinz Leuschner unter Telefon 05561/5065 oder 0172/7121665 oder per E-Mail an khrleuschner@web.de, entgegen.ek