Mit gemeinsamer Stärke und Gottvertrauen

Kinderchor der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde

Unter der Leitung von Ulrike Hastedt hat der Kinderchor der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde die biblische Geschichte um Nehemia als Musical aufgeführt. Schauspieler, Chor und Tänzer erhielten für die Aufführung viel Beifall.

Einbeck. Eine biblische Geschichte, die von gemeinsamer Stärke erzählt, von Gottvertrauen, aber auch von Zweifeln, hat der Kinderchor der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde jetzt aufgeführt: »Nehemia – gemeinsam schaffen wir’s« greift ein Thema aus dem Alten Testament auf, das die jungen Sängerinnen und Sänger unter der Leitung von Kantorin Ulrike Hastedt unterhaltsam und eindrucksvoll umgesetzt haben.

Eingebettet ist die biblische Handlung in den Rahmen einer Aufführungsprobe einer Schulklasse. Zunächst will der Wechsel zwischen der Gegenwart und der Zeit vor 2.500 Jahren nicht ganz gelingen, es dauert ein bisschen, bis die Schüler in ihre historischen Rollen gefunden haben, aber dann tauchen sie richtig gut ein. Nehemia, der aus Judäa kommt, lebt als Mundschenk am persischen Königshof. Er hat eine gute Stellung, König Artaxerxes vertraut ihm.

Doch Nehemia ist nicht glücklich, umso mehr, als sein Bruder Hanani kommt und über ihre gemeinsame Heimat Jerusalem berichtet. Schlimm sieht es dort aus: Die Juden leben teilweise in Sklaverei, die Stadt ist fast leer und zu großen Teilen zerstört, auch die Stadtmauer, weshalb sich die Bewohner kaum gegen Überfälle wehren können. Sie haben Gott den Rücken gekehrt, vermutet Hanani, deshalb ist die Lage so schlimm. »Wenn wir am Ende sind, fängt Gott erst richtig an. Seine Ideen gehen über das hinaus, was ich mir ausdenken kann. Gott tut mehr«, damit macht sich Nehemia Mut: Er bittet Gott um Gnade und um Schutz für Jerusalem, und er verspricht, die Mauer wieder aufzubauen. Vor dem König verbirgt er seine Sorgen zunächst, für ihn muss er ein fröhliches Gesicht aufsetzen.

Doch Nehemia kann sich irgendwann nicht mehr verstellen. Er bittet, nach Judäa reisen zu dürfen, um die Stadtmauer wieder aufzubauen. Das wird ihm gewährt, und der König spendiert sogar Bauholz. »Wenn Gott sein Gelingen gibt, ist das Gnade für mich«, ist Nehemia sicher. Über Jerusalems Zustand ist er erschüttert, aber er kann den Rat überzeugen, dass man die Aufgabe gemeinsam angehen will. Mit Gottes Hilfe müsste sie zu schaffen sein. Er werde das Werk gelingen lassen. Allerdings gibt es eine Gruppe von Saboteuren, die das begonnene Bauwerk wieder zerstören. Gegen sie muss Nehemia besondere Kraft einsetzen. »Krieg, Krieg, Krieg, warum lernen Menschen nicht?«, fragen die Sänger da, und die Lage führt dazu, dass selbst die Judäer am Erfolg ihres Vorhabens zweifeln. Nehemia fühlt sich bedrängt und hilflos.

Der Gesetzesgelehrte Esra hilft ihm weiter: Die Situation sei entstanden, weil die Menschen Gottes Wort missachteten. Sie würden sich gegenseitig ausbeuten, den Sonntag nicht ernst nehmen und keine Abgaben an den Tempel zahlen, sie seien also weit weg von Gott. Sie müssten auf ihn hören und ihr Unrecht bereuen, sonst drohe ihnen Schlimmes, etwa die Vertreibung. Sogar angesichts dieses Versagens zeigte sich Gott gnädig, zumal die Judäer versprachen, ihn nicht mehr aus dem Blick zu verlieren. Nehemia war dabei ein gutes Vorbild: Wie er wollten sie aufstehen und etwas tun, um Teil von Gottes großem Werk zu sein.

So wurde die Mauer in kurzer Zeit erbaut, und aus der Frage »Kann ich über Mauern springen?« wurde die Gewissheit »Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen!«. Gott sei einer, der Wunder tue, der gern helfe und der Menschen eine Zukunft gebe.

Das Stück mit flotter, eingängiger Musik ist eindrucksvoll und auch amüsant umgesetzt, musikalisch begleitet von Ellen Wolpert am Klavier, Tacki Gatsios am Schlagzeug und Pastor Daniel Konnerth mit einem Saxophon-Solo. Für die Mitwirkenden gab es sowohl Szenen- als auch begeisterten Schlussapplaus.

Zurzeit sind etwa 50 Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren im Kinderchor. Seit den Sommerferien wurde für dieses Musical geprobt: Die Texte wurden zu Hause gelernt, wöchentlich hat der Chor geprobt, und für die Schauspieler gab es eigene Proben. Erstmals war auch eine Gruppe von Tänzerinnen und Tänzern unter der Leitung von Helene Deichmann dabei. Ende Januar haben sich alle bei einer Probenfreizeit im Haus des Jugendrotkreuzes intensiv mit dem Stoff befasst.

Wichtig war wieder die Mithilfe der Eltern bei der Erstellung des Bühnenbilds, bei Requisiten oder Kostümen. »Die allermeisten Ideen, wie das Musical umzusetzen wäre, kommen immer von den Eltern«, stellte Ulrike Hastedt fest.

Die Titelrollen hatten Norea Re am Freitag und Helene Deichmann am Sonnabend. In den zahlreichen Sprechrollen haben mitgewirkt: Matthias Brockmeyer, Leonie Schmidt, Hannes Poppinga, Nele Hundertmark, Sarah Hahn, Dominik Heßler, Emilia Köpper, Lisann Schürhoff, Finn Schmid Bauer, Luisa Meister, Simon Braun, Simon Mengert, Henry Wilde, Tyler Alex, Sönke Henniges Finn Hainski, Jannes Schwingel, Linnea Re, Karla Stück, Miriam
Kopisch-Obuch, Freya Brockmeyer, Imke Sörries, Lennart Poppinga, Clemens Braun, Lena Reger, Malte Nowakowski, Hanna Weitze, Roland Borchardt, Jonna Gehl, Charlotte Thoelke, Falk Stracke, Leo Re, Anton Deichmann, Colin de Paduanis, Angelo da Silva Lage, Liana Neb, Nele Nowakowski, und Luise Deichmann. An den Kostümen haben Stefanie Deichmann, Tanja Gehl, Bianca Stück sowie Daniela und Simon Uhde mitgearbeitet. Für das Bühnenbild und die Requisiten waren Sandra Henniges, Markus Braun und Christiane Pasche zuständig. Licht und Tontechnik lagen in den Händen von Frank Meyer, Felix Banning, Jonathan Heßler, Elias Pasche, Marvin Rose, Birthe Prüser-Schwingel und Wibke Sörries.

Der Kinderchor nimmt gern neue Kinder auf. Die nächste Probe ist am kommenden Donnerstag, 15. März, im Gemeindehaus, Lessingstraße 13. Von 14.15 bis 15 Uhr proben Kinder, die in die erste und zweite Klasse gehen, von 15 bis 15.45 Uhr Kinder aus den Klassen 3 und 4 und von 15.45 bis 16.30 Uhr Kinder ab Klasse 5. Weitere Informationen gibt es bei Ulrike Hastedt, unter der Telefonnummer 05561/ 925832, Ulrike.Hastedt@evlka.de.ek