Mit Optimismus in die Wahl und an die künftige Arbeit

»Gemeinsam für Einbeck«: Unabhängige Wählergemeinschaft setzt auf starkes Engagement der Mitglieder / Sachentscheidungen

»Wir sind erst ein halbes Jahr unterwegs, und die GfE hat sich gut entwickelt.« Das stellt der Vorsitzende der unabhängigen Wählergemein-schaft »Gemeinsam für Einbeck« (GfE) und Spitzenkandidat für die Stadtratswahl, Georg Folttmann, fest. Das Engagement der Mitglieder und der Mitwirkenden in den Fachgruppen sei erstklassig, so dass man mit Optimismus in die Kommunalwahl gehe beziehungsweise auf die künftige Arbeit blicke.

Einbeck. Sowohl in der Kernstadt als auch in den Ortschaften werbe die GfE für ihre Ideen, führten Georg Folttmann sowie Gunnar Schweigl, Edemissen, Matthias Siewert, Salzderhelden, und Ralf Schnepel, Dörrigsen, aus. In den sechs Fachgruppen gebe es mehr als 100 Beteiligte, hier werde Basisarbeit geleistet, und man habe schon gute Kontakte knüpfen und Weichen für künftige Arbeit stellen können.

Entscheidend seien für GfE Sachentscheidungen, sind die Kandidaten einig: Parteipolitik oder Weltanschauungsfragen sollten keine Rolle spielen, sondern lediglich sachorientierte Fragen. Dabei sei die Frage der Finanzen entscheidend. »Ein Wünsch-dir-was wird es nicht geben«, stellt Folttmann klar. Vielmehr sollte jeder sich fragen, was er für die Stadt tun könne – bei größtmöglicher Transparenz. Es könne, so die GfE, nicht um Mehrheiten gehen, sondern um Sachentscheidungen. In der Zukunft würden schmerzhafte Einschnitte anstehen, das lege schon der Blick auf die Höhe der Kassenkredite nahe. Die Fusion, so die GfE-Vertreter, werde da allenfalls kurzfristig weiterhelfen. Erfolg verspreche vielmehr ein Gesundschrumpfen. Dabei sollte man bei einer Fusion nicht nur auf Kreiensen, sondern auch auf Dassel schauen – es sei ohnehin schwierig, Synergieeffekte zu heben.

Begeistert, so Folttmanns Lob, sei er von den Mitgliedern: Sie hätten die Zeichen der Zeit erkannt, sich zu einem »Wir tun jetzt was« entschlossen, weg von Parteiengezänk und -programmen.

Die Verbesserung des Stils in der Politik sei ein wichtiges Anliegen der Wählergemeinschaft, so der Vorsitzende weiter. Er fühlte sich, blickt er zurück, »geohrfeigt« bei einer Ausschusssitzung zu Jahresbeginn zur Ansiedlung von Geschäften auf dem Poser-Gelände und in der Grimsehlstraße. Die Bürger seien komplett außen vor gelassen worden. Dabei wollten sie zu Wort kommen und ihre Anliegen erörtert wissen. Er habe sich daraufhin entschlossen, seiner Pflicht als Bürger Genüge zu leisten. Eine politische Karriere strebe er nicht an, vielmehr gehe es ihm darum, das Gemeinwohl zu unterstützen. Die Fachgruppen, hebt Folttmann hervor, seien deshalb wichtig – und sie seien offen, um die Meinungen der Bürger aufzunehmen und sie in die Ratsgremien zu tragen. In diesem Sinne habe sich GfE als Speerspitze verstanden, um in festgefahrene Situationen vorzudringen und sie aufzubrechen.

In den Ortschaften, berichtet Gunnar Schweigl, habe man schon länger Erfahrung mit Wählergemeinschaften, und sie seien gut. Es gebe eine vernünftige Zusammenarbeit in den Ortschaften, und das sollte man auch auf das Zusammenwachsen von Ortschaft und Kernstadt übertragen. »Man kann mehr bewegen, wenn man miteinander redet«, ist Schweigl überzeugt. Gern würde die GfE auch die Wählergemeinschaften in mehr Dörfern einbinden – in der Kürze der Zeit sei das aber noch nicht gelungen.

In die künftigen Aufgaben, räumt Folttmann ein, müssten die GfE-Kandidaten, die in den Rat kämen, erst hineinwachsen. Eine Koalitionsaussage trifft die GfE bewusst nicht: »Es geht um Sachfragen, deshalb wird es keinen Fraktions- oder Koalitionszwang geben. Das Beispiel der Ortschaften zeigt, dass sich damit gut und schnell handeln lässt.«

Ganz wichtig ist der Wählergemeinschaft, mehr Transparenz in finanziellen Fragen. Sinnvoll wäre es beispielsweise, regelmäßig über den Stand der Kassenkredite zu informieren. Auch ungeübte Ratsmitglieder und Bürger solltensich im Haushalt zurecht finden können. Überhaupt wäre ein besseres Informationssystem ein »Traum«, sowohl was Vorbereitung als auch Nacharbeit von Sitzungen angeht.

Über den Erfolg ihrer Kandidaten will die GfE nicht spekulieren. Sie hofft aber, dass es ihr gelingt, mit ihrem Programm auch Nichtwähler anzusprechen – weniger die, die sich grundsätzlich nicht für Politik interessieren, als vielmehr die, die über Parteipolitik enttäuscht sind. Vieles an Kommunikation sei über neue Medien gelaufen, berichten sie über die Erfahrungen der vergangenen Wochen: Gerade die Internetseite finde großes Interesse. Als gut habe sich das Urwahl-Verfahren für die insgesamt 31 Kandidaten erwiesen: So habe jedes Mitglied die Möglichkeit gehabt, sich zu bewerben und zu positionieren. Das wolle man beibehalten: »So vermeiden wir eine Platzhirsch-Runde. Wer möchte, kann mitmachen«, versichert Georg Folttmann.

Insgesamt, bilanzieren die vier Kandidaten, blicke man mit Optimismus auf die Wahl und auf die Wahlperiode, die möglicherweise wegen einer Fusion mit Kreiensen nur kurz sein könnte. »Wir hoffen, dass wir auch in eineinhalb bis zwei Jahren Spuren hinterlassen können.«ek