Mit vollem Herzen will sie sich weiter als

Mit Interessierten kamen Dr. Sabine Michalek und Beatrix Tappe-Rostalski über Erfolgte der Vergangenheit und Ziele für die Zukunft ins Gespräch.

Bürgermeisterin für Einbeck einsetzen, teilte Dr. Sabine Michalek mit: »Ich habe Lust auf Zukunft.« Eine ganze Latte an Projekten wurde seit 2013 umgesetzt, man sei auf einem guten Weg. Diesen will sie in den kommenden Jahren gern fortsetzen.

Einbeck. Zu Beginn erinnerte Beatrix Tappe-Rostalski, Vorsitzende des CDU-Stadtverbands, dass es 2013 einen Neustart gab, seitdem habe sich einiges getan wie Schulentwicklungsplan, Ganztagsschulen, neuer Standort für das Haus der Jugend, Reduzierung der Fachbereiche oder Verbesserung der Informationssysteme. Ab 2016 existiere ein zukunftsfähiges Leitbild, wichtige Investitionen beim Brandschutz.

Das 231 Quadratkilometern große Stadtgebiet entwickele sich gut weiter – und das alles unter dem »Knebel des Zukunftsvertrages«, so Tappe-Rostalski. Dr. Michalek habe Einbeck mit viel Herzblut vorangetrieben.

Mit voller Überzeugung stelle sie sich erneut zur Wahl, teilte die Amtsinhaberin mit. Erfolgreiche Jahre liegen hinter ihr, für weitere stehe sie gern bereit. Eine große Liste wurde abgearbeitet, man sei auf einem guten Weg. Die Zeit als Bürgermeisterin war vielfältig; zahlreiche positive Rückmeldungen gab es. Dr. Michalek hat Freude an der schönen Arbeit. Die Menschen stehen auch zukünftig im Mittelpunkt, sie will weiter Dinge aus der Sichtweise der Betroffenen begutachten.

Herzstück der Menschen seien die Familien. In ihnen fühlen sie sich geborgen. Es gebe Wohnraumvielfalt – ob Dorf oder Stadt, ob Neubau oder altes Fachwerk. Anreize sollte man für Einbecker, Rückkehrer und Auswärtige schaffen. Früher waren die Dorfmitten zentrale Treffpunkte, das sollen sie wieder werden. Wichtig seien barrierearme Wohnungen, in denen alle Generationen leben können.

Miteinander müsse man arbeiten und voneinander lernen. Es gebe unterschiedliche Familienmodelle, darauf sei einzugehen – mit verlässlicher und hochwertiger Kinderbetreuung sowie der Verbindung von Familie und Beruf. Wichtige Punkte für eine gute Zukunft stellen auch Breitbandausbau und Digitalpakt an den Schulen dar. Zu achten sei auf eine hochwertige Versorgungslage bei Erziehern und Pflegern. Um Mangel entgegenzutreten, gelte es, gute Ausbildungsmöglichkeiten zum Standortvorteil zu machen.

Im Haus der Jugend mit Multifunktionshalle gebe es eine inspirierende und kreative Umgebung samt Raum zum Ausprobieren und zahlreichen Angeboten für die Jugend. Gesundheitsfördernde Bewegung sei ebenso möglich wie Kultur und Konzerte. Einbinden möchte Dr. Michalek Jugendliche in ehren-amtliche und politische Arbeit. An Grundschulen gab es Demokratieprojekte oder »Pimp your Town«. Zu stärken sei eine wichtige Säule der Gesellschaft, das Ehrenamt. Egal, in welchem Bereich, der jeweilige Einsatz sei wertzuschätzen – eventuell mit einem Bürgerpreis.

Zukunftsweisend sei das »Wissensquartier« mit Bündelung von Archiv, Museum und Stadtbibliothek. Synergien will man nutzen, Angebote schaffen und Geschichte erlebbar gestalten. Man müsse mutig sein und zielgerichtet nach vorne schauen, so Dr. Michalek.

Dankbar war sie den Unternehmen für die Schaffung von Arbeit. Seit 2013 wurden 15 Prozent mehr Sozialversichungspflichtige angestellt – eine überdurchschnittliche Leistung in Niedersachsen. Hilfreich müsse man sein, Nachwuchs und Fachkräfte zu generieren. Es lohne sich, nach Einbeck zu kommen.
Die Landwirtschaft sorge für das »tägliche Brot« – mit großer Qualität und hohem Verantwortungbewusstsein. Während der Pandemie stieg das Interesse an hochwertigen Produkten aus der Umgebung. Das sollte so bleiben.

Mit dem PS.SPEICHER wurde 2014 Einbeck ein großes Geschenk bereitet. Mehr als 100.000 Touristen kommen zusätzlich in die Region. Oft als Tagesbesucher; längerer Aufenthalt sei anzustreben. Ein neues Hotel soll entstehen. Dr. Michalek sagte: »Laden wir Menschen zu uns ein, wir haben hier viel zu bieten.«
Angehen will die Bürgermeisterin den Leerstand in der Innenstadt. Der Einzelhandel leide unter Onlinegeschäften. Doch eröffne dieser auch Möglichkeiten. Online bestellt, könnten Waren vor Ort zum Beispiel mit Fahrzeugen mit alternativen Antrieben ausgeliefert werden – mit E-Autos, Rollern oder Lastenfahrrädern. Einsetzen will sich für Sicherheit und Sauberkeit. Während man sicher vor Ort lebe, gebe es beim anderen Punkt Verbesserungspotenzial.
Kaum Corona-Fälle existieren zum Glück in der Region, dafür aber Solidarität und Hilfsbereitschaft. Kühlen Kopf zu bewahren und geduldig zu sein, dazu riet die Bürgermeisterin. Regularien und Homeoffice stellten Bürger, Schulen und Verwaltung vor Herausforderungen. Sie wurden genutzt - oft mit Kreativität und Geschick -, um neue Möglichkeiten zu schaffen.

Angegangen wurden Digitalisierung und flächendeckendes Mobilfunknetz sowie Mobilitätskonzept. Die Reaktivierung der Bahnstrecke sei ein großer Erfolg. Umbau des ZOBs und Verlängerung bis zum PS.SPEICHER sollen folgen. Schaffen will Dr. Michalek ein breites Angebot an alternativer Mobilität sowie die Infrastruktur verbessern, die ärztliche Versorgung stärken und Dienstleistungen für Bürger ausbauen. Ohne neue Schulden gelte es, den Investitionsstau abzubauen. Einen ganzen Strauß an Ideen habe sie, so Dr. Michalek, mit Herzblut und Lust auf Zukunft will sie diese angehen. Zahlreiche interessante Gespräche schlossen sich an.mru