Sie findet immer die richtige Ausdrucksform:

Monika Marié stellt im »Kunsthaus« aus

Einbeck. »Von - bis - heute« heißt eine neue Ausstellung, die am Wochenende im »Kunsthaus« Einbeck eröffnet worden ist. Monika Marié zeigt hier Ausschnitte ihres Schaffens. Mit dem Werk der Einbeckerin setzte sich Dr. Sérgio Fernandes Fortunato in seiner Einführung in die Ausstellung auseinander. Er orientiere sich dabei am Ausstellungstitel »Von - bis - heute«, kündigte er an.

Zwischen Expressionismus und Naturalismus schwankten die Ansätze im Werk von Monika Marié. Man entdecke französische Landschaften oder besondere Lebenssituation, sowohl positive als auch negative. Die Bilder würden gespeist von realen Gegebenheiten, »wie in unser aller Leben.« Hier lasse sich das Stichwort »von« zuordnen: »Die Kunst lädt uns dazu ein, darüber nachzudenken, woher wir kommen, in räumlicher und in zeitlicher Sicht.« Wohin man gehe, das umschreibe das Stichwort »bis«: Kunst schärfe den Blick vorn. Das sei auch bei Monika Marié so, wenngleich sie ihr eigentliches Werk in der Abstraktion sehe. Die Fragen, wohin persönliches Verhalten führe und welche Konsequenzen aus dem Handeln folgten, seien zentral und konkret, etwa, wenn ein Bild zeige, wie der Umgang mit der Umwelt zur Katastrophe führen könne.

Auch hier rege Monika Marié zum Nachdenken an, aber nicht in die Vergangenheit, sondern in die Zukunft gerichtet, sogar über die Grenzen des Bildes hinaus. Die Künstlerin habe ihm in einem persönlichen Gespräch berichtet, dass sie immer wieder selbst erstaunt sei, dass sie ihre Kunst schaffe: »Eigentlich will ich selbst wissen, was ich hier tue. Aber das kann ich noch nicht«, habe sie ihm gesagt. Er müsse da widersprechen, so Dr. Sérgio Fernandes Fortunato: Er sei sicher, dass sie wisse, was sie tue. Sie teile gute und wichtige Gedanken mit den Betrachtern der Bilder, und sie finde immer die richtige Ausdrucksform. »Nennen wir die gerade beschriebenen Kunststile einfach «abstrakten Expressionismus”«, resümierte der Laudator, denn tatsächlich zeige die Kunst immer ein bestimmtes Ziel, das auf »heute« gerichtet sei. Monika Marié wolle den Betrachter zum Nachdenken anregen - über die verwendete Technik oder über den Gedanken, der in dem Bild stecke. Im Sinne Brechts wünsche er der Ausstellung, dass die Besucher die Gedanken der Künstlerin aufgreifen und sie aufessen, umsetzen und in ihrem Leben aufbrauchen könnten.

»Fragen Sie nach, was ich mit den Bildern gemeint habe«, lud die Malerin ein, sich mit den Werken zu beschäftigen. Manches, vermutete sie, sei sicher schwer verständlich. Bei manchem der knapp 30 Bilder gibt der Titel eine Hilfestellung, in andere muss man sich eine Weile vertiefen. Es lohnt sich, die Bilder dazu einmal in Ruhe auf sich wirken zu lassen. Die Ausstellung wird bis zum 23. März im »Kunsthaus« in Einbeck, Knochenhauerstraße 7, gezeigt. Öffnungszeiten sind mittwochs und sonnabends in der Zeit von 10 bis 13 Uhr.ek