Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung, Sanierung

Neue Ideen für den Stukenbrokpark

Lob für Verwaltungskonzept | Kosten: Über Bürgerbeteiligung nachdenke

Einbeck. Neue Ideen für den Stukenbrokpark hat die Verwaltung jetzt im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Sanierung vorgestellt. Der Kernstadtausschuss hatte das im Frühjahr angeregt. Ziel sollte ein Konzept zur barrierefreien, familienfreundlichen und wenig pflegeintensiven Umgestaltung des Parks sein. Außerdem sollten Vorschläge für ein neues Wasserspiel gemacht werden.

Der rund 6.800 Quadratmeter große Park ist der Stadt Einbeck 1913 vom Unternehmer August Stukenbrok geschenkt worden. Bedingung war, dass sein früherer Garten als öffentliche Anlage erhalten bleibt und nicht in Bauplätze umgewandelt wird.

Astrid Wenzel und Christine Wandrey vom Fachbereich Bauen, Planen, Umwelt haben ein Konzept erarbeitet. Die Parks, so Astrid Wenzel, seien ein großes Pfund für Einbeck, eben auch diese Anlage. Zentrales Element sei der Brunnen, der allerdings vor einigen Jahren geschlossen werden musste, weil er undicht ist. Er befindet sich grundsätzlich in gutem Zustand, wenngleich seine Gestaltung nicht mehr aktuell ist. Auf dem Gelände sind die Wege zum Teil schlecht beziehungsweise zu Trampelpfaden geworden.

Die Planung sieht vor, dass der Hauptweg vom Ostertor/Bürgermeisterwall Richtung Bahnhof erhalten bleibt und dass ein neuer Weg an der Südseite angelegt wird. Die Bepflanzung müsste überarbeitet werden. Dafür wurden Bodendecker vorgeschlagen, die weniger Pflegeaufwand verursachen. Die Rosenbeete sind überaltert, sie sollten weggenommen beziehungsweise erneuert werden. Das Stukenbrok-Denkmal sollte nach vorn und somit in den Blick gesetzt werden. Weiter gehört zur Planung ein schöner gestalteter Brunnen, gern ein Wasserspiel, das bespiel- und erlebbar ist. Dazu ließe sich der vorhandene, 60 Zentimeter tiefe Brunnen restaurieren, oder man könnte Bodenfontänen installieren, was jedoch aufwändigere Technik und höhere Kosten verursachen würde. Für neue Bänke wäre eine Bedachung in Form eines Sonnensegels denkbar

Die Stadtbibliothek könnte zum Park hin geöffnet werden, beispielsweise für einen Lesegarten. Die Zugangsbereiche, insbesondere zum ZOB, sollen verbessert werden. Die Umsetzung der Vorschläge würde etwa 128.000 Euro kosten. Zwischenlösungen seien, auch mit Blick auf die Finanzierung, denkbar. Die ausgezeichnete Planungsleistung lobte Rainer Koch, GfE/Bürgerliste. Die Vorlage habe ihn veranlasst, sich vor Ort genauer umzusehen. Bei den Vorschlägen würde seine Fraktion zunächst grundsätzlich »mitgehen«.

Da es sich aber um eine freiwillige Leistung handele, sollte man das beantragte Gesamtkonzept für die städtischen Liegenschaften abwarten und keine Einzelmaßnahmen herausgreifen, sondern eine Reihenfolge finden und abarbeiten. Der Stukenbrokpark gehöre in jedem Fall auf die Liste. Man sehe den Handlungsbedarf, stellte Dr. Reinhard Binder, FDP, fest. Er liebe Brunnen und Wasser, aber bei den veranschlagten Kosten sei das für ihn mögliche Maß überstiegen. Eventuell könnte man ein kleineres Konzept umsetzen beziehungsweise die Mitwirkung von Bürgerinitiativen oder vom Seniorenrat einfordern. Angesichts der Überschuldung der Stadt seien solche freiwilligen Leistungen nicht zu finanzieren - falls Geld bleibe, sollten besser Schulden getilgt werden.

So gern er diese Neugestaltung hätte, man könne sie sich nicht leisten. Es sei wichtig, für die Anlagen etwas zu tun, allerdings hätten auch ihn die Kosten erschreckt, so Joachim Dörge, CDU. Grundsätzlich sei er für eine Neugestaltung, zumal gerade die Anbindung an den Busbahnhof schwierig sei, aber man sollte den Standard etwas herunterfahren.

Es sei gut, an den Park zu gehen, meinte Walter Schmalzried, CDU. Für den Brunnen könnte man sich eine pragmatische Lösung überlegen, die zunächst einmal gut aussehe. Bäume statt Büsche, auch das sei ein guter Vorschlag, der für Offenheit sorge. Auch er war für die Beteiligung von Bürger über Aktionsgruppen, das schaffe zugleich Identität und schütze vor Vandalismus.

Wohlwollend zur Kenntnis nehmen sollte der Ausschuss die Vorschläge, aber nichts vorschnell beschließen, bremste Bernd Huwald, CDU. Die Idee für einen Bürgerpark könne ihm aber gefallen. Gefreut über den Entwurf hat sich Rolf Hojnatzki, SPD. Natürlich koste so eine Umsetzung, aber der Auftrag sei auch gewesen, den späteren Pflegeaufwand zu reduzieren und so nachhaltig Kosten zu reduzieren. Sponsoring sei ebenso denkbar wie das Engagement der Bürger, die sich inhaltlich und finanziell an einem Bürgerpark beteiligten könnten. Die Verwaltung bat er, gemeinsam mit dem Ausschuss für Kernstadtfragen eine umfassende Beteiligung anzustoßen und das Ergebnis dann wieder vorzustellen.

Mehrheitlich, bei der Gegenstimme von Dr. Binder, sprach sich der Ausschuss dafür aus, so zu verfahren.ek