Neue Physikräume an der Goetheschule eingeweiht

Investitionen von 130.000 Euro / Hörsaal, Experimentierraum, Sammlung und Vorbereitungsraum / Schüler für Physik begeistern

Zwei neue Physik-Fachräume samt Sammlung und Vorbereitungsraum wurden jetzt an der Einbecker Goetheschule eingeweiht. Der Landkreis als Schulträger investierte rund 130.000 Euro in das Gymnasium. Zusammenbrechende Stühle und bemalte Tische gehören damit der Vergangenheit an. Der Hörsaal mit seinen aufsteigenden Sitzreihen ist verschwunden, im Übungsraum sind die Experimentierplätze außen herum angeordnet. Mit Hilfe der neuen Fachräume, das wünschen sich die Fachlehrer, sollen die Schüler für das naturwissenschaftliche Fach motiviert werden.

Einbeck. Klappsitze waren abgebrochen, Tische mit Schnitzereien verziert, Wasserhähne zugekalkt, Schränke schlossen nicht, die holzlastige Möblierung sorgte für Dunkelheit, Stationenlernen war schwer umsetzbar: Vor sieben Jahren entstand der Wunsch nach neuen Physik-räumen, schließlich sind sie älter als 40 Jahre, sie wanderten aus dem zweiten Obergeschoss des Altbaus mit dem Neubau 1967 ins Erdgeschoss. Nach Grundrenovierung sind die Räume nun hell, technische Kleinigkeiten wie die Deckenbeleuchtung, eine neue zentrale Stromquelle und Beamer sorgen für eine bessere Lernatmosphäre. In der Mitte des Physik-Übungsraumes sind Tische gestellt, die Experimentierplätze sind am Rand, so dass die Schüler aufstehen müssen. Die Tafel wanderte aus praktischen Gründen auf die gegenüberliegende Seite. Im Hörsaal wurden Inseln gebildet. Auch Vorbereitungsraum und Sammlung wurden neu gestaltet.

Schulleiter Hartmut Bertram dankte den Physiklehrern Dr. Henning Vogt und Dr. Oliver Böhnke, die für die Planung der Physikräume verantwortlich sind, und dem Schulträger für die Investitionen. Er wünschte sich, dass es viele erlebnisreiche und interessante Schulstunden in den neuen Fachräumen gebe.

»Es ist, als wäre plötzlich eine Wand zusammengebrochen, die uns von der Wahrheit trennt: Nun liegen Weiten und Tiefen vor unserem Erkenntnisblick entriegelt da, deren Möglichkeit wir vorher nicht einmal ahnten. Der Erfassung der Vernunft, welche dem physikalischen Weltgeschehen innewohnt, sind wir einen gewaltigen Schritt nähergekommen«, zitierte Dr. Henning Vogt Hermann Weyl. Als er vor acht Jahren seinen Schreibtisch gegen das Lehrerpult eintauschte, war er zunächst verzweifelt. Bald aber zeigte sich doch, dass die Physiksammlung an der Goetheschule durchdacht aufgebaut war. Nach mehr als 40 Jahren stand nun aber eine Grundüberholung an. Die Sammlung wurde beherzt entrümpelt, historische Geräte wurden aufbewahrt. Im Hörsaal wurden die aufsteigenden Sitzplätze entfernt und durch Insellösungen ersetzt. Im Experimentierraum könne man durch veränderte Anordnung der Experimentierflächen besser unterrichten, meinte Dr. Vogt. Er wünschte sich, dass mit Hilfe der neuen Fachräume Schüler auch besser für die Physik motiviert werden könnten. Als früherer »Insasse« der Räume freute sich Bürgermeister Ulrich Minkner über die gut ausgestattete Schule. Denn Bildung sei das Wichtigste, man müsse Geld ausgeben für gute Ergebnisse.

Landrat Michael Wickmann erklärte als Schulträger, dass er den Schwerpunkt auf die Schulpolitik gesetzt habe. Man dürfe nicht nur über pädagogische Konzepte reden, sondern vor allem Dinge umsetzen. Da Schule immer mehr zum Miterzieher werde und immer mehr Lebensraum einnehme, sei eine Schule zum Wohlfühlen wichtig – für beide Parteien: Lehrer und Schüler. Es sei gut, die Neugier der Schüler zu wecken und in Bahnen zu lenken. Die Lehrer müssten den Schülern zeigen, wie man sich in einer immer schneller wandelnden Welt zurechtfinde, das sei die große Herausforderung. Und der Schulträger habe die Pflicht, die Schulen auf gutem Stand zu halten, beispielsweise auch durch die Fassadensanierung.

Umrahmt wurde die Feier durch das Schulorchester. Der Förderverein unterstützt die Physik mit vier Experimentierkästen, erklärte die Vorsitzende, Margit Meiser, der VE2R spendet zwei Experimentierkästen. Dafür und auch für die finanzielle Unterstützung der Volksbank dankte Dr. Oliver Böhnke.sts