Neuer Name für Kirchengemeinde

Nach der Fusion: Gemeindeversammlung am kommenden Mittwoch

Das Kind ist geboren, wie soll es heißen? Nach langer Arbeit und allmählicher Annäherung haben vier evangelisch-lutherische Kirchengemeinden in und um Einbeck die Fusion beschlossen. In Ausschüssen und Arbeitskreisen werden gemeinsame Linien zum Beispiel für Gottesdienste, Diakonie, Kirchenmusik entwickelt. Mit einer Namensgebung tun sich zum Teil auch die bisherigen Kirchenvorstände schwer. Aus einer Auswahl von über 40 Namen wurden vier Vorschläge gewählt, die in der Öffentlichkeit diskutiert werden sollen. Das startet mit einer Gemeindeversammlung am 17. April um 19.30 Uhr in der Neustädter Kirche, Sülbecksweg 31.

Einbeck. Im Namen der Pfarrämter weist Pastor Wolfgang Teicke auf den Gemeindebrief »Einblick« hin, der in diesen Tagen verteilt wird. Dort sind die Namensvorschläge ausführlich vorgestellt. Es ist möglich, eine persönliche Stellungnahme abzugeben. Das Gespräch darüber auf einer gemeinsamen Versammlung ist sinnvoll. Und ein weiterer Schritt aufeinander zu.

»Brauchen wir einen neuen Namen?« – Ja, denn evangelisch-lutherische Kirche in Einbeck wird künftig mit einer Stimme sprechen, von einem Kirchenvorstand gestaltet. Die Kirchen und das Leben drum herum sind weiterhin wichtige Zentren und behalten auch ihre Namen. Mit St. Alexandri (Müns-terkirche), St. Jacobi (Marktkirche), St. Marien (Neustädter Kirche) und St. Nicolai (Hullersen, Holtensen, Kohnsen) werden weiterhin viele Namen in Gebrauch sein. Von daher hat sich die Mehrheit der Kirchenvorstände für Namen aus einer anderen Kategorie entschieden. Hier die Vorschläge:

»Evangelisch-lutherische Regenbogengemeinde Einbeck« ist ein Name, der für die Vielseitigkeit und Buntheit der neuen Kirchengemeinde steht. Der Regenbogen steht seit der Arche Noah als Zeichen Gottes für die Menschen: »Ich habe mich mit euch verbündet«. Der Regenbogen ist kein exklusives christliches Zeichen, aber die Bezüge zu verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen stehen einer Gemeinde wohl an. Gerade die Offenheit des Namens ermöglicht Anknüpfung und Identifikation.

»Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Einbeck« – dieser Name klingt sachlich. Gerade die Zurückhaltung und Neutralität ist seine Stärke. Durch den zu vermutenden Sprachgebrauch Kirchengemeinde Einbeck wird ein starkes Wir-Gefühl und Zusammengehörigkeit transportiert. Es gibt keine Namensdoppelungen mit den bereits gebräuchlichen Namen der Kirchen. Deren Identität und Strahlkraft bleibt gewahrt und wird noch gestärkt. Kirchengemeinde Einbeck ist klar und selbstsprechend.

»Evangelisch-lutherische Auferstehungsgemeinde Einbeck«: Auferstehung ist ein kraftvolles und wunderbares Geschehen. Der Christ hofft: Der Mensch wird aufgerichtet, die Menschheit aus Dumpfheit auferweckt, die Gemeinde über sich hinaus geführt. Der Name ist Programm. Nichts mehr und nichts weniger wünsche man der Welt und der Kirche: Aufbruch aus lähmenden Strukturen und Gottes Segen. Dieser Name greift nicht zurück auf einen erklärungsbedürftigen Heiligen. Er ist dynamisch.

»Evangelisch-lutherische Paulusgemeinde Einbeck«: Paulus war ein vielseitig gebildeter Mann, der Gelehrte seiner oft zerstrittenen Gemeinden, denen er in seinen Briefen und Predigten weise Ratschläge zum Zusammenleben in der Gemeinschaft gab. Daneben war er aber auch ein Mann der Praxis. Er hat in seinen Gemeinden die Kollekte eingeführt und damit die Grundlage für eine diakonische Arbeit gelegt. Bei aller Weisheit stellt Paulus stets die Liebe in den Vordergrund. Sie ist die Basis für den Zusammenhalt einer Gemeinde. Dies galt vor 2000 Jahren und gilt auch heute.

Es wird keine verbindliche Abstimmung auf der Gemeindeversammlung geben. Gewünscht ist ein Stimmungsbild, mit dessen Ergebnissen eine Entscheidung weiter reifen soll. Alle evangelisch-lutherischen Gemeindeglieder aus Einbeck, Negenborn, Volksen, Kuventhal, Andershausen, Hullersen, Kohnsen und Holtensen sind dazu eingeladen.oh