Noch Chancen für Ausbildungssuchende in der Region

Leichter Anstieg der Arbeitslosenzahl in Einbeck / Arbeitslosenquote bei acht Prozent / Fachkräfte sind weiterhin gefragt

Leicht angestiegen ist die Zahl der Arbeitslosen in Einbeck. 25 Personen mehr und damit 1.450 Menschen waren in Einbeck ohne Beschäftigung. Das waren aber 172 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote lag bei acht Prozent, vor einem Jahr lag sie bei 8,9 Prozent.

Einbeck. Von den 1.450 Arbeitslosen in Einbeck meldeten sich 330 Personen neu oder erneut arbeitslos. Ohne Beschäftigung waren 793 Männer (21 mehr als im Juni) und 657 Frauen (plus vier). Ohne Job waren 146 15- bis 25-Jährige (plus 32), 537 50-Jährige und älter (plus zehn), 645 Langzeitarbeitslose (plus elf), 78 Schwerbehinderte (plus fünf) und 165 Ausländer (minus eins). Die Arbeitslosenquote lag bei acht Prozent. Seit Jahresbeginn gab es 2.094 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 559 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dem gegenüber stehen 2.132 Abmeldungen von Arbeitslosen.

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Juli um sieben Stellen auf 140 gesunken, im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 22 Arbeitsstellen weniger. Arbeitgeber meldeten im Juli 83 neue Arbeitsstellen, 14 mehr als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 496 Arbeitsstellen bei der Einbecker Arbeitsagentur ein.

Von Leistungen der Arbeitsagentur lebten in Einbeck 407 Personen, 44 mehr als im Juni und 19 weniger als im Juli des vergangenen Jahres. Arbeitslosengeld bezogen 209 Männer (43 mehr) und 198 Frauen (plus zehn), darunter 64 15- bis 25-Jährige (plus 15), 178 50-Jährige und älter (plus 16), 58 Langzeitarbeitslose (plus vier), 43 Schwerbehinderte (plus sieben) und 17 Ausländer (minus zwei).

Verringert um 19 Personen auf 1.043 hat sich die Zahl derjenigen, die Arbeitslosengeld II bezogen. Von Hartz-IV-Sätzen lebten 584 Männer (minus 13) und 459 Frauen (minus sechs), darunter 82 15- bis 25-Jährige (plus 17), 359 50-Jährige und älter (minus sechs), 587 Langzeitarbeitslose (plus sieben), 35 Schwerbehinderte (minus zwei) und 148 Ausländer (plus eins).

Quartalsende auf der einen und Abschluss der Schul- und Ausbildungszeit auf der anderen Seite haben die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Göttingen leicht ansteigen lassen. Im Juli waren laut Agentur für Arbeit Göttingen in Südniedersachsen 15.102 Menschen arbeitslos gemeldet, 398 beziehungsweise 2,7 Prozent mehr als im Juni. Der Vergleich mit den Arbeitslosenzahlen des Vorjahresmonats, der die Entwicklung der letzten zwölf Monate abbildet, fällt wesentlich positiver aus: Gegen-über Juli 2011 ging die Zahl der Arbeitslosen um 1.509 oder 9,1 Prozent zurück.

Besonders deutlich war der Anstieg der arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahre. Im Vergleich zum Juni stieg ihre Zahl um 311 oder 26,4 Prozent auf 1.490. Allerdings liegt auch dieser Wert deutlich unter dem vom Juli 2011, als 396 oder 21 Prozent mehr Jugendliche arbeitslos gemeldet waren.

Für Klaus-Dieter Gläser, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Göt- tingen, kommt der Anstieg der Arbeitslosenzahlen im Juli nicht unerwartet und ist mit der üblichen saisonalen Entwicklung am Arbeitsmarkt erklärbar: »Mitte des Jahres gönnt sich erfahrungsgemäß auch der Arbeitsmarkt eine Sommerpause. Viele Neueinstellungen werden aufgrund der Urlaubszeit in den Spätsommer verschoben. Und das Quartalsende im Juni fällt vielfach mit dem Befristungsende von Arbeitsverträgen zusammen.« Außerdem meldeten sich zu diesem Zeitpunkt viele Jugendliche arbeits- los. Darunter seien, so der Agenturchef, viele junge Menschen, die die Zeit bis zum Studien- oder Ausbildungsbeginn überbrücken wollten. »Aber auch viele Nachwuchsfachkräfte, die ihre Ausbildung in der Berufsfachschule oder im Be-trieb gerade abgeschlossen haben, orientieren sich nun auf dem Arbeitsmarkt. Sie sind motiviert, gut ausgebildet und warten darauf, in den Betrieben durchzustarten.«

Rückläufig ist die Zahl der zu besetzenden Arbeitsstellen, die Verwaltung und Unternehmen im Juli bei der Agentur für Arbeit gemeldet haben. Gegenüber Juni sank die Zahl um 97 oder 9,4 Prozent, im Vergleich zum Vorjahresmonat um 98 oder 9,5 Prozent auf 938. Davon waren 823 Stellenangebote sozialversicherungspflichtig. Seit Jahresbeginn gingen bei der Arbeitsagentur 6.354 Arbeitsofferten ein, 123 oder 1,9 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Insgesamt konnten Arbeitsuchende in Südniedersachsen im zurückliegenden Monat unter 2.196 gemeldeten Stellenangeboten auswählen. Damit lag das Angebot 24 Stellen über dem Vormonat und entsprach exakt dem Volumen des Vorjahresmonats.

»Nach wie vor ist die Gesamtnachfrage in unserer Region relativ hoch. Allerdings fokussiert der Bedarf verstärkt auf Fachkräfte. Eher verhalten werden Einstellungen im Bereich der Anlerntätigkeiten vorgenommen. Die Unternehmen sind darauf bedacht, ihr Know How zu sichern. Sofern es darum geht, weiteres Personal aufzubauen, beobachten wir jedoch eine gewisse Zurückhaltung«, erklärte der Agenturchef.

Seit Oktober 2011 haben sich 3.069 Ausbildungsplatzbewerber bei der Agentur für Arbeit Göttingen und den Jobcentern im Agenturbezirk gemeldet, 133 oder 4,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz waren im Juli noch 824 junge Menschen. Demgegenüber haben Betriebe und Verwaltung seit Oktober 2.502 Ausbildungsplätze und duale Studienangebote bei der Agentur für Arbeit gemeldet.Einheitlich entwickelte sich die Arbeitslosigkeit in den drei zum Arbeitsagenturbezirk Göttingen gehörenden Landkreisen Göttingen, Northeim und Osterode am Harz. In allen drei Landkreisen stieg die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat leicht an, während sie im Vergleich zum Vorjahresmonat einheitlich sank.

Somit waren im Landkreis Göttingen im Juli 7.693 Menschen arbeitslos, 234 oder 3,1 Prozent mehr als im Juni, aber 870 oder 10,2 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Auch im Landkreis Osterode stieg die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum zurückliegenden Monat um 63 oder 1,9 Prozent auf 3.317 an. Die Arbeitslosigkeit sank jedoch im Vergleich zum Vorjahresmonat um 233 oder 6,6 Prozent. Die Arbeitslosenquote lag im Landkreis Göttingen bei 6,0 Prozent (Juli 2011: 6,8 Prozent), im Landkreis Northeim bei 6,9 Prozent (7,6 Prozent) und im Landkreis Osterode bei 8,7 Prozent (9,3 Prozent).sts

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