Ausschuss für Jugend, Familie und Soziales

Offenes Jugendforum soll auf den Weg gebracht werden

Wissenschaftliche Begleitung ist wünschenswert / Möglichst alle Jugendlichen ins Boot holen / Zuschüsse für Verbände

Jugendbeteiligung wird mittlerweile vom Gesetzgeber eingefordert. Stadtjugendpfleger Henrik Probst schlug den Mitgliedern des Ausschusses für Jugend, Familie und Soziales vor, die Jugendbeteiligung in Form eines offenen Jugendforums zu realisieren. Das bejahten die Ausschussmitglieder, es soll gestartet werden. Auf Anregung der CDU soll sich der Stadtjugendpfleger dabei um eine wissenschaftliche Begleitung bemühen.

Einbeck. Partizipation könne jungen Menschen Räume eröffnen, in denen sie sich als wertgeschätzte Mitgestalter des Gemeinwesens erweisen und sich durch Beteiligung an allen gesellschaftlichen und politischen Belangen ihrer Lebenswelt als Teil der demokratischen Gesellschaft erfahren können. In einem durch die die Kit-youth-Redaktion angeregten und durch den Jugendpfleger begleiteten politischen Austausch mit den Mitgliedern der Fraktionen des Ausschusses wurde das Thema Jugendbeteiligung bereits diskutiert. Das bisher durch die Jugendpflege praktizierte projektbezogene Beteiligungsmodell hat sich für Kinder bewährt. Vor einen Jahren wurde mit Jugendlichen der Bau einer Multifunktionshalle geplant, erläuterte Probst. Leider sei das Projekt aber an der finanziellen Umsetzung gescheitert.

Nun schlug Probst vor, ein offenes Jugendforum einzurichten, das durch den Bürgermeister einberufen und vom Jugendpfleger begleitet wird. Um schnell die Entscheidungsfähigkeit herzustellen, sollen die weiterführenden Schulen und die Vereine mit Jugendgruppen feste Vertreter in das Jugendforum entsenden. Angedacht ist, auch den Fraktionen einen Sitz im Jugendforum bereit zu stellen. Die Wünsche und Bedürfnisse der Jugendlichen werden im Forum aufgenommen und diskutiert. Für die Oberthemen bilden sich Arbeitsgruppen, die mit Unterstützung des Jugendpflegers die Themen selbstständig bearbeiten. Der Jugendvertreter stellt dann im Ausschuss für Jugend, Familie und Soziales die Ergebnisse vor.

Der Stadtjugendring, kündigte Marion Dierkes, hinzugewähltes Mitglied, werde das Projekt unterstützen. Für einen schnellen Startschuss sprach sich Dietlind Ostermann, SPD, aus. Für die CDU formulierte Heidrun Hoffmann-Taufall, dass die Verwaltung zunächst mit einer Hochschule Kontakt aufnehmen sollte, die Erfahrung mit Jugendbeteiligung hat. Die Experten sollten dann einen Vortrag über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Formen der Jugendbeteiligung halten. Dass es sich um ein offenes Jugendforum handeln müsse, erklärte Rolf Hojnatzki, SPD. Und auch Antje Sölter, CDU, wollte möglichst alle Jugendlichen ins Boot holen, nicht nur die der Kernstadt.

Mit dem Jugendforum, so Marc Hainski, GfE, könne man den Grundstein legen. Und auch Henrik Probst meinte, dass das Forum der Startschuss sei, daraus könnten sich auch andere Beteiligungsformen entwickeln. Dass sich die Jugendlichen von der Politik wenig angenommen fühlten, stellte Dierkes heraus: Veranstaltungen wie beispielsweise die Vergabe des Jugendpreises würden nicht von politischen Vertretern aller Fraktionen begleitet. Das Projekt gut eingestielt sehen wollte Hoffmann-Taufall, die auf die wissenschaftliche Forcierung und Begleitung des Projektes setzte. Um das Jugendforum aber nicht weiter zu verzögern, wie die Ausschussvorsitzende Margrit Cludius-Brandt, betonte, votierte der Ausschuss am Ende einstimmig für die Beauftragung der Verwaltung. Sie soll ein Konzept für die Errichtung eines Jugendforums noch vor den Herbstferien dem Ausschuss vorlegen. Wünschenswert ist eine wissenschaftliche Begleitung.Vergeben wurden vom Ausschuss Zuschüsse: Rund 1.598 Euro für die Reparatur und Anschaffung von Zeltmaterial des VCP Hullersen, 591 Euro für ein Sprungbretttramp, 990 Euro für eine Anlaufbahn und 2.036 Euro für eine Matte für den ESV sowie 425 Euro für Instrumente für die Bläsergemeinschaft Kuventhal-Einbeck. Das Kindertagesstättengesetz schreibt vor, dass in Kindergärten 25 Kinder von zwei Erzieherinnen betreut werden. Aufgrund der Größe des Gruppenraumes im Waldorf-Kindergarten dürfen hier nur 17 Kinder betreut werden, allerdings auch von zwei Fachkräften. Da damit auch nur 17 Eltern Gebühren zahlen, erhöht sich der Zuschussbedarf für die Stadt. Im Januar wurden hier nur elf Kinder betreut, für das neue Kindergartenjahr liegen 15 Anmeldungen vor. Der Verein hofft mit Hilfe von Werbemaßnahmen eine Vollauslastung mit 17 Kindern zu erreichen.

Bernd Ziegler von der Werk-statt-Schule Northeim berichtete von der Übernahme der Einbecker Jugendwerkstatt »Arbeit und Lernen«. Der Übergang sei gut gelungen, erläuterte er.  Das Projekt sei mittlerweile voll ausgelastet, verändert habe sich die Konzeption. Es werde stärker sozialpädagogisch gearbeitet. Projektleiterin Linda Sagert stellte fest, dass die jungen Menschen hier zunächst fit gemacht würden für den Arbeitsmarkt. Aus einem Bundesprogramm gefördert wird mit 200.000 Euro die Sprachförderung in drei städtischen Kindergärten, freute sich Fachbereichsleiter Albert Deike.

Ralf Weidlich hatte den Antrag gestellt, ein Sozialticket  im Geltungsbereich des Zweckverbandes Verkehrsverbund Südniedersachsen einzuführen. Aufgrund der prekären Haushaltslage  scheint die Subventionierung eines solchen Sozialtickets aber schwierig. Auf Anregung von Hojnatzki soll die Stadt mit dem Zweckverband aber Kontakt aufnehmen und die Möglichkeiten der Umsetzung ausloten.sts