Optimismus nach schwierigen Zeiten

Frühjahrsempfang des Einbecker Bürgerspitals | Fünf Palliativbetten in Planung

Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek, Geschäftsführer Michael Schmid, EBS-Geschäftsführer Tim Wozniak und Landrätin Astrid Klinkert-Kittel (von links) freuen sich über die Entwicklung des Einbecker Bürgerspitals.

Einbeck. Nach schwierigen Zeiten blickt das Einbecker Bürgerspital nun optimistisch in die Zukunft, das hob Geschäftsführer Tim Wozniak beim diesjährigen Frühjahrsempfang hervor. Perspektivisch wird in die Geräte-Ausstattung der Endoskopie investiert, neue Gerätschaften sollen für die Zentrale Sterilgutversorgungsabteilung angeschafft werden, die Ausbildung zum Operationstechnischen beziehungsweise Anästhesietechnischen Assistenten startet, die Digitalisierung wird vorangetrieben und die Station der Inneren Medizin soll saniert und wiedereröffnet werden im Oktober, »gerne mit fünf Palliativbetten«, so Wozniak. Bereits jetzt übernimmt das EBS die medizinische Versorgung der geflüchteten Menschen in der Erstunterkunft in Northeim, und ab Juni soll die Küche Essen in die Unterkunft für Geflüchtete in Sievershausen liefern.

Das EBS gehört zum RadioOnkologieNetzwerk (RON): Seit der Gründung der ersten Strahlentherapiepraxis 2008 in Aalen setzt sich der ärztegeführte Verbund für eine optimale Therapie von Krebs- und Schmerzpatienten ein. Die Schwerpunkte sind neben der Strahlentherapie die internistische Onkologie und die Diagnostik. Mit bundesweit mehreren Medizinischen Versorgungszentren sowie dem Einbecker Bürgerspital ist das RadioOnkologieNetzwerk einer der größten strahlentherapie-basierten Praxenverbünde Deutschlands. Zu RON gehören neben dem EBS zwei onkologische Praxen und 16 Strahlentherapie-Standorte
In Vertretung der Geschäftsführer Dr. med Sandra Röddiger und Dr. med Ralf Kurek begrüßte Geschäftsführer Michael Schmid Freunde und Förderer des Krankenhauses beim Empfang. Er blickte zurück auf die vergangenen Jahre, die er als durchaus »steinigen Weg« für das Bürgerspital bezeichnete. Er dankte der KWS und den Einbecker Bürgern für die »unbändige Unterstützung«.

Im Juni 2019 hat RON das EBS übernommen, damals seien viele Honorarärzte im Haus tätig gewesen, sagte Wozniak. Im Oktober 2019 wurde das Insolvenzverfahren aufgehoben, es folge die Aufhebung der Planüberwachung. Im Juni 2020 wurden neue Röntgengerätschaften angeschafft, im Juli 202 wurde der neue Computertomograph in Betrieb genommen. Die Fachabteilungen wurden neu aufgestellt, es konnte neues Personal gewonnen und vom Standort überzeugt werden. Neue Technik und flache Hierarchien hätten dafür gesorgt.

Seit Mai 2020 hat das EBS von öffentlichen Förderungen profitiert, beispielsweise bei der Anschaffung von Beatmungsgeräten. Die Corona-Pandemie mit Einbruch der Behandlungszahlen und Besuchsverboten stellten das Haus vor Herausforderungen. Er dankte den EBS-Mitarbeitern für ihren engagierten Einsatz.
Das medizinische Spektrum wurde ausgeweitet: mit dem neuen Team der Wirbelsäulenchirurgie und der Sportorthopädie, seit April wird die Innere Medizin neu strukturiert. Nun habe man die nächsten Maßnahmen »in der Pipeline«, Fördergelder seien avisiert, denn das EBS mit seinen 103 Betten werde für die flächendeckende medizinische Versorgung der Bevölkerung gebraucht.

Dass das Einbecker Bürgerspital eine besondere Geschichte habe, stellte Landrätin Astrid Klinkert-Kittel heraus. Die kleine Klinik habe großes Potenzial und werde als Haus der Grund- und Regelversorgung gebraucht. Mit Weitblick und der Fähigkeit, sich an verändernde Umstände anzupassen, sei man am EBS bestrebt, den Patienten die bestmögliche medizinische Versorgung zukommen zu lassen, war die Landrätin sicher. Das Haus sei »ein Gewinn für die Region«, auch als Arbeitgeber und für Ausbildungen. Die freute sich über die gute Zusammenarbeit, die sich nun auch in der medizinischen Versorgung von geflüchteten Menschen in der Unterkunft in Northeim und der Essensversorgung der Unterkunft in Sievershausen zeige. Das EBS, sagte Klinkert-Kittel, sei ein »verlässlicher und unkomplizierter Partner«.

Für Einbeck sei das EBS ein »unschätzbarer Standortfaktor«, verdeutliche Einbecks Bürgermeister Dr. Sabine Michalek. Mit breitem Spektrum versorge es die Bürger »patientennah und kompetent«. Dr. Michalek dankte für die gute Zusammenarbeit, und war froh, dass die Ministerien wüssten, wie wichtig das Haus für die Region sei. RON gehe mit innovativem Blick nach vorne, lobte sie und rief die niedergelassenen Ärzte auf, das Angebot des Bürgerspitals mit seiner »hervorragenden Qualität« auch zu nutzen: »Beißen Sie zu«.sts