Partnerschaft mit Keene weiter in die Zukunft tragen

Offizieller Empfang der Stadt Einbeck für Gäste aus den USA / Austausch der »Chamber Singers« mit den »Voices« / Komitee-Idee

»Partnerschaft lebt von Begegnung«, damit hieß Bürgermeister Ulrich Minkner die Delegation aus der Partnerstadt Keene im US-Bundesstaat New Hampshire willkommen. »The Chamber Singers of Keene« und Mitglieder des Keener Partnerschaftskomitees sind derzeit in Einbeck, wo sie ein umfangreiches Besuchsprogramm absolvieren. Im Rahmen eines offiziellen Empfangs im Sitzungssaal, geschmückt mit der Keener Flagge, die Walter Secord 2009 mit den Jugendfußballern mitgebracht hatte, hieß der Bürgermeister die Gäste willkommen – und freute sich über ein hochklassiges Geburtstagsständchen.

Einbeck.  Zum zehnjährigen Bestehen der Partnerschaft seien viele Gäste zum ersten Mal in Einbeck, stellte Bürgermeister Ulrich Minkner fest. 2006 sei er selbst in Keene gewesen und herzlich empfangen worden. Dort habe er erfahren, dass eine Partnerschaft auch ehrenamtlich zu organisieren sei, was in Deutschland nicht üblich sei. Auch in Einbeck sei es aber inzwischen gelungen, ein Partnerschaftskomitee zu gründen, um die Städtefreundschaft in die Zukunft zu führen. Die Partnerschaft lebe von Begegnungen, nur dann könne man von anderen Kulturen lernen. Der Sitzungssaal, der für Empfänge, Ausschüsse und auch für Eheschließungen gedacht sei, sei ein guter Ort, die Besucher willkommen zu heißen. Einen Teil des vom Komitee erarbeiteten umfangreichen Programms hätten sie schon hinter sich. Er hoffe, so Minkner, dass Einbeck gefalle. Die Stadt sei voller Geschichte, sie stehe aber auch für Handel, Tourismus, Industrie und Landwirtschaft. Einen Teil davon würden die Keener mit KWS und dem Brauhaus kennenlernen. Er freue sich, so Minkner, dass die Partnerschaft mit Leben erfüllt werde, und er hoffe, dass sie in den nächsten Jahren weiter fortgesetzt werde. Nach dem Empfang überraschten die Sänger den Bürgermeister mit einem nachträglichen Geburtstagsständchen: »Happy Birthday« von einem Kammerchor dürfte für ihn eine Premiere gewesen sein.

Grüße von Bürgermeister Lane aus Keene übermittelte Tom Link, Mitglied des Partnerschaftskomitees in Keene und derzeit stellvertretender Vorsitzender. Minkners Kollege sei zwar erst seit Januar dieses Jahres im Amt, er habe aber mit großem Interesse die Planungen für den Besuch verfolgt. Für ihn selbst, so Tom Link, sei dies der erste Besuch in Einbeck. Er fühle sich glücklich, in einer schönen Stadt mit gastfreundlichen Menschen zu sein. Sein Vater sei 1937 aus Deutschland in die USA gekommen, und seit er ein Kind gewesen sei, habe er, so Link, Geschichten über Deutschland gehört: Das Land sei schön, die Menschen intelligent und freundlich, es gebe guten Fußball, gutes Essen, schöne Frauen und das beste Bier der Welt. Bei seinem ersten Besuch 1980 habe er festgestellt, dass sein Vater absolut Recht hatte. Er und die Gäste aus Keene seien begeistert, alle freuten sich, in Einbeck zu sein und darauf, Schulen, Kunst, Musik und Kultur kennenzulernen, Burgen und Museen und auch das Bier. Vor allen Dingen freue man sich auf das Zusammensein mit Freunden und darauf, weitere Beziehungen aufzubauen, die ein Leben andauern könnten. Das sei für ihn, betonte Tom Link, das Wichtigste und die wahre Bedeutung der Partnerschaft.

Im Keener Rathaus finde sich ein handgearbeiteter Quilt aus Einbeck, fuhr er fort, ein Geschenk aus Einbeck vor zwei Jahren. Dies sei ein Symbol für die Partnerschaft. Nun habe man ein original Ölbild des Künstlers Chip Evans aus New Hampshire mitgebracht. Es zeigt Stadtansichten aus Keene, versehen mit einer Widmung »für die wunderbaren Bürger von Einbeck mit freundlichen Grüßen von Freunden und Kollegen aus Keene«. Das Bild überreichte Tom Link unter Beifall und mit Dank für Gastfreundschaft, Großzügigkeit und Freundlichkeit sowie mit einem Blick vorwärts auf gemeinsame Zeit in Keene.

Auf die Arbeit an der Entwicklung der Partnerschaft verwies Albert Thormann, Sprecher des Einbecker Partnerschaft-Komitees. Er habe 2010 die Komitee-Idee aufgegriffen, als er mit einer kleinen Delegation in den USA war, und nach dem dortigen Vorbild habe man sich an die Arbeit gemacht, die Partnerschaft weiter zu fördern. »Yes, we can«, den Obama-Spruch fand man gut, aber nicht ausreichend. »Yes, we do it« zeige Tatkraft und dass an der Partnerschaft gearbeitet werde. Das Ergebnis könne sich sehen lassen: »Sie sind hier«, wandte er sich an die Austauschpartner. Dass die jüngste Teilnehmerin erst neun Monate alt sei, werte er als gutes Zeichen für die Zukunft der Partnerschaft. Die Initiative zum Choraustausch habe man Charlotte Lesser aus Keene zu verdanken, die Sängerin habe die Anregung vor zwei Jahren gegeben. Nun wolle man sich stark machen für mehr »Wir« und ein Miteinander hier und in der Welt. Das Komitee sei dabei innovativ gewesen, es werde noch Überraschungen geben, versprach er.ek