Ausschuss für Umwelt, Energie und Bau

Pflaster-Thema ohne Einigung

Verbesserung für den Marktplatz angemahnt | Betonstreifen am Hallenplan

Einbeck. Einen »Dauerbrenner« hatte der Ausschuss für Umwelt, Energie und Bau auf seiner jüngsten Tagesordnung: die Begehbarkeit der Seitenräume des Marktplatzes und die Pflasterverfugung; neu war dagegen die Ergänzung um die Umgestaltung der Seitenräume des Hallenplanes.

Einbecker Seniorenrat, FDP-Fraktion und Behindertenbeauftragter hatten bereits im ­vergan­genen Jahr die eingeschränkte Begehbarkeit der ­Seitenräume des Marktplatzes bemängelt. Gastro­nomiebetriebe haben dort Tische und Stühle aufgestellt, was dazu führt, dass beispielsweise Rollstuhlfahrer oder Fußgänger mit Rollatoren von den Beton- auf die gröberen Naturpflasterflächen ausweichen müssen.

Die Geschäfte nutzten die Bereiche vor ihren Häusern unentgeltlich, das entspreche dem Nutzungskonzept des Marktplatzes, erläuterte Baudirektor Gerald Strohmeier. Damit seien in einigen Bereichen allerdings die Abschnitte mit leichter begehbarem Betonpflaster verstellt. Besonders im ­Bereich Lange Brücke und an der Ecke Marktplatz/Münsterstraße gebe es Probleme. Die Verwaltung war angehalten, mit den dortigen Gastronomen Gespräche dazu zu führen, ob sie die Flächen nicht wieder freimachen würden. Das wäre für sie, so die Antwort, unwirtschaftlich, ein Einrücken komme nicht in Frage.

Ein weiteres Problem stelle die Verfugung des Marktplatz-Pflasters dar, berichtete Strohmeier. Verschiedene Versuche mit Versiegelung, Aufbringungen von Kunststofffugen oder Asphalt hätten sich nicht bewährt. Man wolle es deshalb bei der bisherigen Split-Verfugung belassen. Allerdings werde man bei der Reinigung umdenken und auf Handkehrung umstellen. Das sei zwar ein höherer Aufwand - die Mehrkosten wurden auf 12.000 Euro beziffert -, aber dem stehe eine geringere Auskehrung der Fugen gegenüber. Von der Kombination der flächigen Splittung und der Handkehrung verspreche man sich eine deutliche Verbesserung der Situation. Zudem sei dies umweltfreundlicher, denn Niederschlag könne besser versickern.

Klein-, Mittel- und Großpflaster ist auf dem Hallenplan verlegt. Hier sollen an den Randbereichen Sandsteinplatten mit Pflasterbändern durch Betonpflaster ersetzt werden, ähnlich wie auf dem Marktplatz. Vor den Häuserzeilen würden damit 1,50 bis zwei Meter breite gut begehbare Pflasterflächen entstehen. Die Kosten dafür betragen rund 30.000 Euro, das Geld könnte im Haushalt 2014 veranschlagt und die Maßnahme entsprechend schnell umgesetzt werden.

Kritik an den Marktplatz-Vorschlägen übte Dirk Heitmüller, SPD: Die Verwaltung habe leider die anderen Gastronomen nicht befragt, und es sei auch die Möglichkeit einer glatt gepflasterten Querung nicht aufgezeigt worden. Mehr Geld für Split sei für ihn kein Konzept, das hätte man »liebevoller« angehen können. Weitere Alternativen hätte auch Carsten Pape, CDU, gern gesehen. Er bezweifele, dass die Splittung eine Lösung sei, weil das an der Fuge nichts ändere.

Den gestellten Auftrag, betonte Strohmeier, habe die Verwaltung abgearbeitet. Das Nutzungskonzept könne man nicht auf den Kopf stellen, und für eine Querung müsse es genaue Vorgaben geben. Warum, so seine Frage, sollte man die Vorschläge nicht erst einmal umsetzen und sehen, wie es funktioniere? Der Marktplatz sei ein »wunderbarer Stadtplatz«, einzigartig gestaltet. Man dürfe daraus keinen Flickenteppich machen. Eine feste Fuge, warnte er, sei schädlich für die Natursteine. Bei eventuellen Ausbesserungsarbeiten würden sie dauerhaft mit beschädigt.

Kritik am jetzigen Zustand übte der Vertreter des Seniorenrates im Ausschuss, Wolfgang Keunecke. Es seien Barrieren im öffentlichen Raum aufgebaut worden. Gerade für Rollator-Fahrer sei der Weg über das Pflaster mit Schmerzen in den Armen verbunden. Vor den fraglichen Bereichen für bis zu 1,30 Meter breite Betonpflasterung zu sorgen, könne nicht teuer sein. Es gebe zudem Beispiele für bessere Verfugungen. Lob gab es immerhin für die Vorschläge zum Hallenplan, auch vom Behindertenbeauftragten Herbert Klein.

Auch Eunice Schenitzki, SPD, und Karsten Armbrecht, CDU, waren mit den Vorschlägen der Verwaltung nicht einverstanden. Dietmar Bartels, Grüne, räumte ein, dass man die Gaststätten nicht beschneiden sollte, hinter den jetzigen Status sollte man nicht zurückfallen. Die Verwaltung sollte nun die gemachten Hinweise aufgreifen und prüfen und einen neuen Vorschlag machen, also eine Lösung auf der Basis der geführten Diskussion finden. Diesem Antrag stimmte der Ausschuss zu, Dr. Oliver Rittmeyer, GfE/Bürgerliste, enthielt sich.ek