Pilz macht Eschen zu schaffen

Triebspitzensterben auch an Bäumen in Einbeck feststellbar

Die Prognosen sind nicht gut: Ein Pilz aus Japan bedroht den Eschenbestand. Auch in Einbeck ist diese Baumart, die beispielsweise am Teichenweg oder im Offiziersgarten vorkommt, betroffen. Das Triebspitzensterben sei mittlerweile sichtbar, erklärt ein Mitarbeiter des Kommunalen Bauhofs auf Anfrage. In den ersten Jahren sieht man den Eschen kaum etwas an. Es sterben nur einzelne Zweige oder junge Bäume ab.

Einbeck. Bis vor kurzem ging die Wissenschaft davon aus, dass die neuartige Eschenkrankheit durch den Schlauchpilz namens Weißes Stengelbecherchen (lateinisch: Hymenoscyphus albidus) verursacht wird. In speziellen Untersuchungen in der Schweiz wurde aber festgestellt, dass es sich bei dem Krankheitserreger nicht um den bekannten Schlauchpilz handelt, sondern um einen kaum abgrenzbaren Doppelgänger des Pilzes. Dieser wurde als neue Spezies unter dem Namen »Hymenoscyphus pseudoalbidus« (Falsches Weißes Stengelbecherchen) beschrieben. Das »Falsche Weißes Stengelbecherchen« wurde erstmalig im Jahr 2007 in Deutschland nachgewiesen.Der Pilz besiedelt lebende Eschen, dringt in deren   Holz ein und verstopft die Gefäße, was letztlich bei Jungpflanzen schnell zum Absterben führt. Bei älteren Bäumen kommt es zu einer Verlichtung und Verbuschung der Krone. Das macht die Bäume dann anfällig für andere Schädlinge.

Vom Eschensterben betroffen ist mittlerweile das gesamte mitteleuropäische Verbreitungsgebiet: Seit mehr als 15 Jahren werden in Skandinavien und in den baltischen Staaten immer mehr Schäden an Eschen beobachtet. In Polen war bereits 1998 die gesamte Landesfläche betroffen. Experten gehen davon aus, dass in Deutschland in den nächsten fünf Jahren ein Drittel der Eschen absterben könnte.sts