Positives in dieser Weihnachtszeit

Der Schnee fehlt zwar, aber die Sonne scheint, und man habe keinen Grund zu klagen, stellen zwei reifere Herrschaften an der Münsterkirche fest. Die»EM« fragte nach den Empfindungen in dieser Weihnachtszeit und den Meinungen zum Lockdown.

Einbeck. Beate und Ludwig (Nachnamen wurden nicht genannt), mit Abstand auf einer Bank sitzend, erklären, man organisiere sich, man sei eben vorsichtiger. Gerade habe sie das letzte Weihnachtspaket zur Post gebracht – dort sei keine lange Menschenschlange gewesen und zwei Mitarbeiter im Einsatz. Dienstagabend um 19.30 Uhr habe sie in einem großen Markt am Altendorfer Tor eingekauft: Nur sieben Kunden seien in dem ganzen Markt gewesen. Das sei doch hervorragend. Man müsse sich eben nicht tagsüber drängen. Jetzt könne man ein wenig zur Ruhe kommen.

Kontakte per SMS und Telefon

Das Positive für Henry Behrens aus Einbeck ist das Zusammensein mit seiner Frau, Gespräche mit Freund Helmut – auf Abstand natürlich und mit Maske – sowie der Kontakt per SMS und Telefon mit den Verwandten.
Zu den Lockdown-Maßnahmen stellt er fest, dass alles »dicht gemacht werden müsste«. Das Weiterarbeiten vieler Firmen hinter geschlossenen Türen findet er nicht gut. Am vergangenen Dienstag sei er einer Blumenhändlerin be­gegnet, die Tränen in den Augen gehabt habe. Sie musste alles für die Hälfte verkaufen und den Rest wegwerfen.

Leidtragende der Situation sind die Kinder

Am neuen Spielplatz in der Einbecker Innenstadt an der Langen Brücke, stehen Sina ­Rubenwolf aus Einbeck mit dem acht Monate alten Paul im Kinderwagen und der Mutter Evita, während der vierjährige Sohn Phil dort spielt. Dieser Lockdown hätte früher kommen müssen. Leidtragende der Situation seien die Kinder, stellt die Tochter Sina fest. Den Kindern würden die sozialen Kontakte fehlen. Bun­deseinheitliche Regeln müsste es geben, erläutert sie weiter, und keine Unterschiede bei offenen und geschlossenen Schulen und Kindergärten beziehungsweise der Betreuung. Un­bezahlten Urlaub müssten sich viele Eltern nehmen. Gut sei natürlich, dass man mit der Familie zum Weihnachtsfest zusammen sein dürfe. Auch Mutter Evita sieht das Positive: »Wir dürfen rausgehen – ein Unterschied zu manch anderem Land.« Die Gesundheit sei das Wichtigste. Aber die schwierige Situation für die Geschäfte bedauern sie beide.

Freude auf Weihnachten: Enkelbesuch und Familie zum Fest

Musiklehrer Martinas Klimkeit aus Einbeck freut sich auf Weihnachten: Die Tochter mit dem sechsjährigen Enkel, der gerade eingeschult wurde, und der Familie aus Holtensen kommt zum Fest.

Die andere Tochter arbeitet als Korrespondentin in Washington. Bei ihr ist kein Deutschland-Urlaub möglich. Aber die Eltern wissen, dass sie sich bester Gesundheit erfreut – was will man mehr in dieser Weihnachtszeit?des