Rad ist das Verkehrsmittel des Klimaschutzes

Einbeck. Im vierwöchigen Rhythmus ruft die Verkehrswende-Initiative Einbeck zur Fahrrad-Demo in Einbeck auf, diesmal erfolgte der Aufruf gemeinsam mit der »Fridays for Future«-Gruppe, die am 25. März den globalen Klimastreik ausgerufen hatte. Mit der Fahrrad-Demo, an der sich auch das K20-Projekthaus aus Salzderhelden, die Konzert- und Kulturfreunde Einbeck, »Bolle«-Lastenrad Einbeck und der ADFC Northeim-Einbeck beteiligt hatten, sollte auf die Gleichberechtigung der Radfahrer gegenüber dem motorisierten Verkehr aufmerksam gemacht werden. In den Blick genommen wurden gefährliche Verkehrssituationen und unzureichende Rad- und Fußgängerinfrastruktur.

Bei der abschließenden Kundgebung auf dem Möncheplatz, vorbereitet von »Fridays for Future«, Jugendforum und Jugendparlament, machten die Akteure wie Norea Re von »Fridays for Future« und Lucy Becker vom Jugendparlament darauf aufmerksam, wie abhängig Deutschland von Russland sei, schließlich würde von dort die Hälfte des benötigten Erdgases und ein Drittel des notwendigen Öls importiert. Drehe Putin den Gashahn zu, drohe ein »kalter Winter«. Der Ausstieg aus russischen Öl- und Gasimporten habe zwar keinen sofortigen Effekt, es sei aber eine ethische Frage, ob Deutschland weiter Geld in die russische Staatskasse und damit ins Militär spülen wolle.

Meinolf Ziebarth vom ADFC hob hervor, dass das Rad »das Verkehrsmittel des Klimaschutzes« sei. Für 100 Kilometer brauche es eine halbe Kilowattstunde, ein Elektroauto benötige für die gleiche Strecke 15 Kilowattstunden und ein Verbrenner 60 Kilowattstunden. Er forderte mehr Rücksichtnahme der Autofahrer gegenüber den Radfahrern, damit Eltern keine Angst haben müssten, ihre Kinder mit dem Rad fahren zu lassen. Flächendeckend Tempo 30 in der Stadt und Tempo 70 auf Landstraßen ohne Radwege seien sinnvoll.

Autofahrer sollten zudem außerorts den vorgeschriebenen zwei Meter großen Abstand beim Überholen von Radfahrern einhalten. Für die Umsetzung des »nicht so schlechten« Radwegekonzepts des Landkreises brauche es Geld und Personal, ebenso für das Nahmobilitätskonzept der Stadt Einbeck.

Ziebarth hoffte auf bauliche Maßnahmen wie beispielsweise Abstellanlagen für Räder am Bahnhof. Insgesamt waren rund 50 Radfahrer bei der Demo unterwegs, schätzte die Polizei. Martin Keil als Kulturschaffender freute sich, wenn sich künftig noch mehr Radfahrer einbringen. »Jeder ist willkommen.«sts