Schnell, sparsam, ­lautlos:

Ratsfrauen ­tauschen Stromer ­gegen Benziner

Einbeck. »Es gibt nur einen Nachteil: Wir müssen es wieder hergeben.« Die Ratsfrauen Eunice Schenitzki (links) und Gitta Kunzi hatten jetzt Gelegenheit, eine Woche lang Elektroautos zu testen. Die beiden VW e-up! haben sie im Rahmen der Aktion »Stromer gegen Benziner« erhalten. Die Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg, Amt electric, Service für kommunale e-Mobilität in der Metropolregion, der Verkehrs-Club Deutschland, Landesverband Niedersachsen, und der Naturschutzverband Niedersachsen werben damit gemeinsam für Elektromobilität.

Das Projekt unterstützt auf Initiative des Bundesverkehrsministeriums die Kommunen bei der Entwicklung und Umsetzung von lokalen und regionalen Maßnahmen zur Förderung der Elektromobilität. Die Elektroautos kommen bei diesem Projekt in über 80 Kommunen und ihren Betrieben zum Einsatz. Nachdem der Kreistagsvorsitzende Peter Traupe bereits einen e-up! im Test hatte, konnten nun die Ratsfrauen aus Hullersen und Dörrigsen ihren Audi beziehungsweise BMW gegen den kleinen Flitzer eintauschen. »Wir würden ihn gern behalten«, waren sie einig. Das Platzangebot sei in Ordnung, wenngleich der Kofferraum eher klein sei. Die Enkelkinder von Gitta Kunzi, hier Lara-Luise, sind ebenfalls begeistert mitgefahren. »Wir waren mit drei Erwachsenen unterwegs, und er hat flott beschleunigt«, lobte Eunice Schenitzki. Es sei positiv, dass man sich ums Tanken beziehungsweise den Spritpreis keine Gedanken machen müsse. Eine »Tankfüllung« beziehungsweise ein voller Akku, der für bis zu 160 Kilometer reicht, kosten zwei bis drei Euro.

Die Schnellladestation am PS.SPEICHER in Einbeck sei dabei wahrer Luxus, schwärmte Eunice Schenitzki: innerhalb von 50 Minuten sei der Akku voll gewesen - ohne Freischaltung, wie das bei anderen Elektrosäulen der Fall sei. Zuhause konnte der Wagen an die normale Steckdose angeschlossen werden. Bei Stadt- und Überlandfahrten hat sich das Auto bei beiden Testerinnen bewährt. »Man hört ihn allerdings nicht. Es ist besser, immer auf den Tacho zu gucken, damit man nicht zu schnell fährt.« Und auch für Fußgänger oder Radfahrer, die sich nicht umdrehen, sondern nach »Gehör« gehen oder fahren, könnte dieser lautlose Wagen zur Gefahr werden. Er sei so ruhig, dass man während der Fahrt sogar die Vögel höre, berichtete Gitta Kunzi. Reinsetzen und losfahren könne man mit dem e-up!, und diese Eindrücke habe man auch gern weitervermittelt, etwa an Lutz Rosenthal und Theo Strauß vom Ordnungsdienst.

Auch sie konnten damit eine Tour in der Stadt Einbeck unternehmen. »Für Kurzstrecken, wie sie bei diesen Aufgaben anfallen, ist ein solches Auto ideal«, meinten beide Politikerinnen. Ihnen war es wichtig, bei diesem Tausch dabei zu sein, Erfahrungen zu sammeln und weiterzugeben. Es gibt bei der Aktion noch die Option, dass eine Stadt beziehungsweise ein Landkreis auch flächendeckend testweise mit Elektroautos versorgt wird.oh