Rehwild-Vorgaben erfüllt, Steigerung bei Waschbär und Fuchs

Streckenbericht des Kreisjägermeisters für den Landkreis Northeim und die Jägerschaft Einbeck / Einsatz für Natur und Landschaft

Das Rehwild bleibt im Landkreis Northeim und auch im Bereich der Jägerschaft Einbeck die Art mit der längsten Strecke. Das ging aus dem Streckenbericht hervor, den Kreisjägermeister Dietmar Grüning bei der Jahreshauptversamm-lung der Jägerschaft Einbeck gegeben hat.

Einbeck. Im Landkreis wurden 164 Stück Rotwild gezählt, davon zwei Stück Fallwild. Die Gesamtzahl liegt höher als in den vergangenen Jahren. Ebenfalls eine Steigerung gab es beim Damwild auf zwölf Stück, vier davon Fallwild. Von neun auf 17 hat sich im Vergleich zu 2011 die Strecke beim Muffelwild erhöht, das Vorkommen liegt hauptsächlich in der Ahlsburg. Hauptwildart war erneut das Rehwild, im Landkreis ebenso wie landesweit: 3.853 Stück wurden gezählt, davon 309 Stück oder acht Prozent Fallwild. Im Landesvergleich, so erläuterte der Kreisjägermeister, lag der Fallwildanteil dagegen bei 20 bis 22 Prozent – die Maßnahmen, die die Jägerschaften vor Ort ergriffen hätten, zeigten also Erfolg. Fallwild sei immer auch eine Gefährdung von Menschen, je weniger Tiere auf den Straßen getötet würden, desto besser. Die Strecken bewegten sich schon in den vergangenen Jahren immer über 3.000 Stück. Hier werde, so Grünings Lob, sehr ordentliche und fachlich fundierte Arbeit geleistet. Beim Schwarzwild ist die Strecke von 1.802 auf 2.750 angestiegen, der dritthöchste Wert überhaupt. 92 Stück waren Fallwild. Ein Grund für die hohe Abschusszahl sei sicher, dass die Tiere bei Vollmast weniger unterwegs seien – müssten sie dagegen Futter suchen, sei die Bejagung einfacher. Der Fallwildanteil sei mit drei Prozent zwar niedrig. Andererseits seien Maßnahmen schwierig, denn auf die reflektierende Markierung von Leitpfosten reagiere das Schwarzwild nicht.

Beim Haarwild stagnierte der Feldhase mit 305 Stück, davon 143 Stück Fallwild, auf niedrigem Niveau. Markant seit mit 3.063 Stück die Zahl der Füchse, eine deutliche Steigerung im Vergleich zu den Vorjahren und die zweithöchste Strecke überhaupt. 244 Stück waren Fallwild. 107 Stein- und 18 Baummarder, zwölf Iltisse, 20 Wildkaninchen, jeweils ein Hermelin und ein Mauswiesel wurden gezählt. Bei 482 Dachsen lag der Anteil des Fallwildes mit 103 Stück bei 21 Prozent. Zahlenmäßig überrascht hat der Waschbär mit 1.735 Tieren, im vergangenen Jahr waren es noch 1.309. Im Landkreis Göttingen seien die Zahlen sogar noch höher, berichtete der Kreisjägermeister. Vier Wildkatzen endeten als Fallwild.

Beim Federwild wurden neun Rebhühner, ebenfalls alle Fallwild, gezählt, außerdem 373 Tauben, 967 Enten, 122 Gänse, fünf Höckerschwäne, 23 Blässhühner und 15 Mäusebussarde, auch sie als Fallwild. 212 Kormorane wurden zur Strecke gebracht, diese Art wird erst seit drei Jahren erfasst, hier gab es eine deutliche Steigerung. 1.715 Rabenkrähen und 533 Elstern fanden sich ebenfalls in der Statistik.

Auf 100 Hektar Fläche kamen im Kreisgebiet 3,1 Stück Reh- und 2,6 Stück Schwarzwild, 3,3 Füchse, 1,8 Waschbären und 1,9 Rabenkrähen. Bei der Jägerschaft Einbeck waren es 2,9 Stück Rotwild und 1,8 Stück Schwarzwild, beides leicht unterdurchschnittliche Werte, 3,5 Füchse, 2,1 Waschbären und 2,3 Rabenkrähen. Als Ausgleich für Wildschäden sind im Landkreis insgesamt für 478.180 Quadratmeter 91.281 Euro gezahlt worden. Bei der Jägerschaft Einbeck waren es für 140.550 Quadratmeter 25.222 Euro. Dieser Wert lag unter einem Euro pro Hektar und im Vergleichsbereich mit den anderen Jägerschaften mit Ausnahme von Uslar: Hier wurden rund 1,80 Euro je Hektar gezahlt, unter anderem eine Folge, dass es kein Sollinggatter mehr gibt. Für Naturschutzmaßnahmen wurden 31.900 Euro ausgegeben, und 1.466 Stunden Arbeitszeit haben Revierinhaber beziehungsweise Jäger und Jagdgenossenschaften etwa für Hecken- und Gehölzanlagen, Obstbaumpflanzungen, Streuobstwiesen, Wegebegleitgrün, Feuchtbiotope und Teiche oder Wildäsungflächen investiert.

Der Streckenbericht für die Jägerschaft Einbeck wies für Privat- und Verwaltungsjagd zusammen 756 Stück Schwarzwild aus. Beim Rehwild lag die Strecke bei 1.349 Stück mit einem etwa gleich hohen Anteil von Privat- und Verwaltungsjagd. Der Anteil von weiblichen und männlichen Tieren sei fast ideal gewesen. 824 Füchse kamen zur Strecke, 122 Hasen, 508 Waschbären, was einem neuen Höchststand entsprach, 128 Dachse, 210 Stockenten, 546 Rabenkrähen und 183 Elstern. Eine besonders intensive Fuchsjagd fand in den Revieren Naensen, Relliehausen und Brunsen statt. Lauenberg II, Naensen und Greene Süd lagen bei der aufwändigen Waschbärenjagd mit der Falle vorn. Die Trophäen böten wieder eine imposante Kulisse, erläuterte der Kreisjägermeister.

Weiter ging er auf die Prüfungsordnung für Jungjäger, die Debatte um bleifreie Munition und die Polderjagd ein. Einige Tierarten müssten besonders geschützt werden, allerdings gebe es zwei stark befahrene Straßen, so dass man die Gefährdung in diesem Bereich sehen müsse. Rehe, Wildschweine, Füchse, Waschbären und Dachse seien hier Fallwild geworden.ek