Reich an Denkmalen und arm an Geld

Ausstellung zum städtebaulichen Denkmalschutz in der Hauptstelle der Sparkasse Einbeck

Einbeck hat ein wertvolles baukulturelles Erbe, das es zu erhalten gilt. Mit dem Gebiet der Neustadt ist Einbeck aufgenommen in das Förderprogramm »städtebaulicher Denkmalschutz«. Unter dem Titel »Stadt, Land, Fluss« wird ein Querschnitt der denkmalpflegerischstädtebaulichen Tätigkeiten aller deutschen Denkmalfachämter in der Hauptstelle der Sparkasse am Marktplatz präsentiert.

Einbeck. Von der Altstadtsanierung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, Zerstörung und Wiederaufbau nach 1945 und das Europäische Denkmalschutzjahr 1975 bis hin zur städtebaulichen Denkmalpflege im 21. Jahrhundert reicht die Ausstellung. Die Denkmalpflege bemüht sich um die Vermittlung und Bewahrung übergreifender Denkmalwerte.

Einbeck sei arm an Geld, aber reich an Denkmalen, stellte Baudirektor Gerald Strohmeier fest. Man müsse, stellte Dr. Thomas Kellmann vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege fest, die historische Altstadt als Ganzes betrachten. In bisherigen Förderprogrammen sei die Einbecker Neustadt nicht so zum Zuge gekommen. Mit dem neuen Förderprogramm »städtebaulicher Denkmalschutz« könnten nun städtebauliche Missstände beseitigt werden. Der Schwerpunkt soll auf privaten Modernisierungsmaßnahmen liegen. Es reiche aber nicht, einzelne Häuser zu sanieren, man müsse auch in das Wohnumfeld investieren. Auch Ersatzneubauten seien denkbar, schließlich sei der »Bestand schlecht«.

Beispiel für eine »PfuschSanierung« sei das alte Hotel »Zur Traube«, in das aber keine öffentlichen Gelder geflossen sind. Beispiel für eine gelungene Sanierung ist die Tiedexer Straße 19. Gerade bei der Sanierungsqualität dürfe man keine Abstriche machen, meinte Dr. Kellmann.Bei der Sanierung müssten eine Fülle von Anforderungen erfüllt werden, gab Baudirektor Gerald Strohmeier zu bedenken. Wenn man den Wandel von der Grünen Wiese in die Altstadt wolle, dann seien Anstrengungen nötig. Bei diesem Wandel seien die historischen Bauten die Anker. Mit dem Sanierungsprogramm zünde man den Wirtschaftsmotor, erklärte Strohmeier, Handwerkskunst sei gefragt. Und eine Stadt der kurzen Wege diene auch dem Klimaschutz. Der Rat der Stadt Einbeck habe mit der CoFinanzierung ihren Willen bekundet, die Stadtsanierung in den Fokus zu rücken, ergänzte Bürgermeister Ulrich Minkner.

Ansprechpartner für den städtebaulichen Denkmalschutz sind Gerald Strohmeier und Krimhild Fricke im Neuen Rathaus Sparkassendirektor Stefan Beumer freute sich, die Ausstellung einem breiten Publikum zugänglich machen zu können. Er hoffte, dass die Aufnahme in das Programm für einige Eigentümer Anstoß sei, in die Tasche zu greifen und ihr Haus zu sanieren. Die Sparkasse trete gerne als Finanzierer an die Seite der Eigentümer. Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 29. Oktober in der Sparkasse.sts