Saisonale Entlastung fällt geringer aus

Arbeitslosenquote sinkt auf 8,5 Prozent | Gesucht werden Altenpflegekräfte | Ältere Arbeitnehmer

Einbeck. Leicht zurückgegangen um 103 auf 1.818 Personen ist die Zahl der Arbeitslosen im Juni. Das waren allerdings 182 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote beträgt jetzt 8,5 Prozent, vor einem Jahr lag sie bei 7,6 Prozent.

Es meldeten sich 281 Personen arbeitslos, neu mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 391 Personen ihre Arbeitslosigkeit. Seit Jahresbeginn gab es 2.372 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Plus von 258 Menschen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dem gegenüber stehen 2.359 Abmeldungen von Arbeitslosen. Ohne Beschäftigung waren 1.007 Männer (62 weniger als im Mai) und 811 Frauen (41 weniger). Arbeitslos waren 155 15- bis 25-Jährige (zwei mehr), 694 50-Jährige und älter ((20 weniger), 714 Langzeitarbeitslose (134 weniger), 89 Schwerbehinderte (drei weniger) und 166 Ausländer (sechs weniger).  Die Arbeitslosenquote sank von neun Prozent auf 8,5 Prozent im Juni.

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Juni um  19 Stellen auf 120 gesunken. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gab es 34 Arbeitsplätze weniger. Arbeitgeber meldeten im Juni 56 neue Arbeitsstellen, 15 weniger als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 334 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 108. Von Leistungen der Arbeitsagentur lebten 633 Menschen, 38 weniger als im Mai. Arbeitslosengeld bezogen 337 Männer (29 weniger) und 296 Frauen  (neun weniger), darunter waren 78 15- bis 25-Jährige (gleichbleibend), 298 50-Jährige und älter (einer weniger), 78 Langzeitarbeitslose (drei weniger), 51 Schwerbehinderte (einer mehr) und 18 Ausländer (sechs weniger).Verringert um 65 Personen auf 1.185 hat sich die Zahl derjenigen, die Leistungen der Sozialagentur bezogen, das waren 670 Männer (33 weniger) und 515 Frauen (32 weniger). Von Hartz-IV lebten 77 15- bis 25-Jährige (zwei mehr), 396 50-Jährige und älter (19 weniger), 636 Langzeitarbeitslose (zehn weniger), 38 Schwerbehinderte (vier weniger) und 148 Ausländer (gleichbleibend).

Für Südniedersachsen sank die Arbeitslosenquote um 0,2 Prozentpunkte auf 6,9 Prozent, gegenüber dem Vorjahresmonat stieg sie allerdings um 0,4 Prozentpunkte an. Damit waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Göttingen im Juni 16.226 Menschen arbeitslos, 2,8 Prozent weniger als im Mai, allerdings 5,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Damit ist die erwartete saisonale Entlastung des Arbeitsmarktes mit Verspätung und geringerer Ausprägung als üblich in der Region angekommen.

Ein Augenmerk legt die Arbeitsagentur weiterhin auf der Personengruppe der älteren Arbeitslosen. Die Zahl derer, die 50 Jahre und älter sind, stieg im Vorjahresvergleich um 5,7 Prozent. Ihr Anteil an allen Arbeitslosen im Agenturbezirk beträgt wie auch im Vorjahresmonat rund 32 Prozent. Klaus-Dieter Gläser, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Göttingen, appellierte an die Betriebe, bei den Personaleinstellungen nicht allein auf das Lebensalter zu fokussieren: »Wir brauchen Beschäftigungsperspektiven auch für diejenigen, die im dritten Drittel des Erwerbslebens stehen. Die Erfahrung, die diese Arbeitnehmer im Gepäck haben, ist Gold wert und kommt auch jüngeren Kollegen zu Gute.«

Die Nachfrageseite des Arbeitsmarktes zog im Juni gegenüber den Vormonaten deutlich an. Im Berichtsmonat meldeten Wirtschaft und Verwaltung 997 neue Arbeitsstellen bei der Agentur für Arbeit. Zwar lag der Zugang mit 84 Stellen hinter dem Wert des Vorjahresmonats, doch gegenüber Mai stiegen die neu eingegangenen Arbeitsofferten um 17,4 Prozent an. Von den gemeldeten Arbeitsstellen waren 867 sozialversicherungspflichtig. Besonders gesucht in der Region sind examinierte Altenpflegekräfte, Köche, Elektriker, Servicekräfte in der Gastronomie und Verkäufer, aber auch Kraftfahrer, Mitarbeiter im Lagerbereich sowie Bewerber aus den Metallbe- und -verarbeitenden Berufen. Insgesamt waren im Juni 1.996 freie Arbeitsstellen zu besetzen, 0,7 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Der Ausbildungsmarkt in der Region ist nach wie vor in Bewegung. Im Juni wurden noch 129 neue Ausbildungsstellen gemeldet, und auch 252 weitere Ausbildungsplatzbewerber suchten den Kontakt zur Berufsberatung der Arbeitsagentur. Derzeit sind noch 876 der insgesamt 2.414 gemeldeten Ausbildungsstellen unbesetzt. Demgegenüber suchen 1.128 der insgesamt 3.215 gemeldeten Ausbildungsplatzbewerber weiterhin eine Lehrstelle. Besonders gut sind die Chancen, 2013 noch eine Ausbildungsstelle zu finden, im Einzelhandel, im Gastgewerbe, in den Bauinstallations- und Ausbaugewerken sowie in der Lebensmittelherstellung und Speisenzubereitung. Aber auch in anderen Branchen und Berufen gibt es noch offene Ausbildungsangebote.Wie schon in den letzten Monaten überstiegen die aktuellen Arbeitslosenzahlen in den Landkreisen Göttingen und Northeim die Werte des Vorjahresmonats. Im Landkreis Göttingen lag die Arbeitslosenquote bei 6,6 Prozent und damit 0,7 Prozentpunkte über der Quote vom Juni 2012. Im Landkreis Northeim stieg die Arbeitslosenquote gegenüber Juni 2012 um 0,3 Prozentpunkte auf 7,0 Prozent an. Nur im Landkreis Osterode sank die Quote im Vergleich zum Vorjahresmonat um einen Prozentpunkt auf 7,6.

Gegenüber Mai sank die Arbeitslosigkeit in allen drei Landkreisen, am deutlichsten im Landkreis Northeim: Hier ging die Zahl der Arbeitslosen um 5,1 Prozent oder 267 auf aktuell 4.918 zurück. Damit waren 5,3 Prozent beziehungsweise 249 Menschen mehr arbeitslos als im Vorjahresmonat. Im Landkreis Osterode sank die Zahl um 4,1 Prozent auf 2.861. Damit waren 12,1 Prozent weniger arbeitslos als im Juni 2012. Im Landkreis Göttingen waren im Juni 8.447 Menschen arbeitslos gemeldet, ein Prozent weniger als im Mai, jedoch 13,2 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.sts