Dankeschön-Fahrt:

Sanierter Hildesheimer Dom beeindruckt Sternsinger

Einbeck. Der Hildesheimer Mariendom, der sich nach einer vierjährigen Umbau- und Renovierungsphase völlig verändert hat, hat die Sternsinger von St. Josef beeindruckt. Die Dankeschön-Fahrt der diesjährigen Aktion führte eine kleine Gruppe nun in die Domstadt. Mehrfach haben die Sternsinger schon an Gottesdiensten im Dom teilgenommen, nun konnten sie das beeindruckende Gebäude neu kennenlernen. Im kommenden Jahr kann das Bistum Hildesheim das 1.200-jährige Bestehen feiern. Der Dom und die Bistumsgeschichte sind eng miteinander verbunden. Einer Legende zufolge wurde das erste Gotteshaus an diesem Platz von Kaiser Ludwig dem Frommen erbaut: Auf der Jagd habe er eine heilige Messe gefeiert und dabei eine Marienreliquie in einem Strauch befestigt.

Sie wurde anschließend vergessen. Als man das Kästchen holen wollte, hatte es sich so fest in einem Zweig verfangen, dass sie sich nicht lösen ließ. Der Kaiser sah dies als göttliches Zeichen, an dieser Stelle, dem jetzigen Hildesheimer Domhügel, eine der Gottesmutter Maria geweihte Kapelle zu errichten. Angeblich soll es sich bei der Pflanze um den Tausendjährigen Rosenstock gehandelt haben, der an der romanischen Apsis des Domes wächst. Das Bistum wurde 815 gegründet. Der Dom wurde 872 erbaut, er weist unterschiedliche Baustile auf und wurde mehrfach erweitert beziehungsweise erneuert. Am 22. März 1046 erlitt er erhebliche Brandschäden, am 22. März 1945 wurde er nach einem Bombentreffer fast komplett zerstört, der Wiederaufbau erfolgte in den 50er Jahren. Zu den bedeutendsten Kunstwerken gehören die Bernwardtür aus dem Jahr 1015, die den Eingang zu Mittelschiff bildet, nach dem Umbau auch optisch eindrucksvoll in Szene gesetzt. Die 4,72 Meter hohe, zweiflügelige Bronzetür zeigt auf einer Seite Geschichten aus dem Alten und auf der anderen Seite Szenen aus dem Neuen Testament. Das bronzene Taufbecken aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts nimmt im Kirchenschiff einen zentralen Platz ein. Es ruht auf vier knieenden Figuren, die die vier Paradiesflüsse symbolisieren.

In der Mitte des Langhauses prägt der Radleuchter von Bischof Hezilos mit einem Durchmesser von mehr als sechs Metern das Bild. Die Krone steht als Sinnbild für das zwölftorige Jerusalem als die Stadt, in der sich das Volk Gottes versammelt. Zu den außergewöhnlichen Kunstwerken des Doms gehören die Tintenfass-Madonna, wieder in ihrer früheren Farbigkeit hergestellt, Reliqienschreine der ­Bischöfe Godehard (in der Krypta) und Epiphanius sowie die bronzene Christussäule im Südquerhaus. Sie zeigt spiralig aufsteigend 24 Szenen aus dem Leben Jesu von der Taufe im Jordan über das Wirken von Wundern bis zum Einzug in Jerusalem.

Die neue Orgel, die unterschiedlich gestalteten Kapellen in den Seitenschiffen, die Krypta mit der Marienfigur, der Patronin des Domes, sowie den doppelstöckigen Kreuzgang als Besonderheit der Anlage wurden die Sternsingern bei der fachkundigen und kurzweiligen Führung ebenfalls vorgestellt. Der Besuch in Hildesheim endete mit einem Eis, in Einbeck wurde nach einem Abschlussessen eine heilige Messe in St. Josef gefeiert.ek