Sanierung der Marktkirche St. Jacobi wird gefördert

Einbeck. Erneut fördern die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler (KiBa) und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) gemeinsam Einbeck. Den För-dervertrag über 60.000 Euro, der der Fortsetzung der Sanierungsarbeiten am Turm der Marktkirche St. Jacobi dient, überbringt Dietrich Burkart, Ortskurator Hameln der DSD, am morgigen Donnerstag, 10. März, an Pastor Martin Giering. Dringend notwendig geworden waren die Natursteinarbeiten am schiefen Turm der Jakobikirche vor allem an der Süd-West-Seite. Deshalb unterstützen auch Kommune und Landeskirche die Gemeinde mit erheblichen Mitteln. Die evangelische Marktkirche St. Jacobi liegt in der Mitte der Stadt.

Das Kirchenschiff unter dem Satteldach ist einer Basilika nachgebildet. Im Kern stammt der Bau aus dem 13. Jahrhundert, die Seitenschiffe hat man jedoch im 14. und 15. Jahrhundert umgestaltet. Besonders erwähnenswert sind der Tafelaltar aus dem 14. Jahrhundert, die beiden Sonnenuhren von 1603 und 1790 und die Kanzel von 1637. Der 65 Meter hohe landschaftsprägende Kirchturm wurde 1500 vollendet und bereits 1540 erneuert. Der sandsteinerne Campanile neigt sich jedenfalls seit langem zur Seite, so dass bereits 1741 Maßnahmen zu seiner Stützung ergriffen werden mussten. Im 19. Jahrhundert zog man Spannanker ein, um die Bewegungen zu stoppen. Nunmehr steht der Turm etwa anderthalb Meter aus dem Lot. Doch hat diese erhebliche Schiefstellung keinerlei zusätzliche statische Probleme in Bezug auf die Hauben- beziehungsweise die Gesamtkonstruktion hervorgerufen.

Bei der letzten »große Sanierung« des Bauwerks in den 1970er Jahren verwendete man eine Steinersatzmasse, die zusammen mit dem wenig widerstandsfähigen, zu starker Schalenbildung neigenden Wesersandstein die Ursache für die heutigen witterungsbedingten Schäden an der Fassade sein dürfte. Gelegentlich abplatzende Schalen gefährden jedoch erheblich den Straßenverkehr.

Die Einbecker Marktkirche St. Jacobi ist eines der über 230 in Niedersachsen mit Hilfe privater Spenden und Mitteln der Lotterie GlücksSpirale geförderten Projekte, darunter rund 40 sakrale Bauwerke. Im gesamten Bundesgebiet hat die DSD bislang über 1.500 Kirchen, Klöster und Kapellen unterstützt.sts