Sanierung geht jetzt auf die Zielgerade

Förderverein Alte Synagoge: Guter Schritt voran | Stuhlpaten gesucht | Schriftliche Mitgliederversammlung

Die meisten Arbeiten im Zusammenhang mit der Sanierung der Alten Synagoge konnten erwartungsgemäß im Lauf des Jahres abgeschlossen werden.

Einbeck. Der Innenausbau der Alten Synagoge in Einbeck befindet sich zum Jahresende – wie angekündigt – auf der Zielgeraden. Das berichtete der Förderverein als Bauherr. In den Tagen vor Weihnachten haben nahezu alle Gewerke ihre Arbeiten bei der Sanierung des Gebäudes in der Baustraße abschließen können. Derzeit wird noch an der neuen Empore im Saalbau gearbeitet.

Zuvor war die Wandheizung eingebaut worden, waren Elektroarbeiten durchgeführt, die Wände mit Lehm verputzt und mit Farbe gestrichen sowie die Decke eingebaut worden. Hinzu kamen restauratorische Arbeiten an historischen Farbbefunden. Mit dem Innenausbau des 200 Jahre alten, denkmalgeschützten Hauses werden die Sanierungsarbeiten im Wesentlichen abgeschlossen. Einzig die Außenanlagen müssen im Frühjahr 2021 als allerletzter Bauabschnitt noch folgen.

Der Innenausbau konnte wie vorgesehen im März beginnen – und auch nahezu unbeeinflusst von der Corona-Krise im Lauf des Jahres 2020 von den verschiedenen Gewerken durchgeführt werden. »Dafür sind wir sehr dankbar«, sagte Förderverein-Vorsitzender Frank Bertram. Erst auf den letzten Metern haben sich Lieferschwierigkeiten beim Material für den Holz-Fußboden ergeben, so dass der Tischler erst in den ersten Wochen 2021 als letztes Gewerk die Innenraum-Gestaltung abschließen wird.

Der Innenausbau-Bauabschnitt ist mit insgesamt rund 225.000 Euro kalkuliert. Dieser Kostenplan kann voraussichtlich eingehalten werden. Finanziert wird die Summe aus Fördermitteln des Städtebaulichen Denkmalschutzes (160.000 Euro Stadt Einbeck/DSK), eine Förderung der Kultur- und Denkmalstiftung des Landkreises (50.000 Euro) sowie eine Spende der Volksbank in Einbeck und der VR-Stiftung (10.000 Euro). Hinzu kommt eine zweckgebundene Förderung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (25.000 Euro konkret für die Restaurierung historischer Befunde). »Wir sind für die Unterstützung sehr dankbar, ebenso wie für die konstruktive Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege in Stadt und Land«, betonte Vorsitzender Frank Bertram.

Für den großen Deckenleuchter, der noch aufgehängt werden muss, gibt es bereits eine Spendenzusage; er soll individuell angefertigt werden. Der Vorstand hat außerdem das Stuhl-Modell ausgesucht, das für die Alte Synagoge passend ist. Nun ruft der Förderverein zu Patenschaften für die Sitzmöbel auf. Einige haben bereits die Gelegenheit des Aufrufs zu »Stuhl-Patenschaften« in der schriftlichen Mitgliederversammlung genutzt und sich gewissermaßen einen Platz am Ort der Begegnung und des offenen Dialogs gesichert. Einige Stühle warten aber noch auf einen Paten oder eine Patin, für eine Spende von 100 Euro ist das möglich.

Das zurückliegende Jahr war auch für den Förderverein eine große Herausforderung. Durch die ohnehin eingeplanten Bauarbeiten waren keine Veranstaltungen angesetzt worden, die ansonsten hätten abgesagt werden müssen. Die im Mai vorgesehene Mitgliederversammlung musste jedoch wegen der Corona-Pandemie zunächst verschoben werden. Letztlich hatte sich der Vorstand aus Gründen des Infektionsschutzes entschieden, die neu eröffnete gesetzliche Möglichkeit einer Versammlung in schriftlicher Form zu nutzen. Alle notwendigen Unterlagen erhielten alle Mitglieder per Post zugeschickt. 46 Mitglieder haben sich an den Abstimmungen schriftlich beteiligt, das sind 61 Prozent und damit mehr als die geforderten mindestens 50 Prozent. Die Abstimmungen sind damit gültig.

»Für diese großartige Beteiligung möchte ich mich bei allen Mitgliedern herzlich bedanken«, sagte Vorsitzender Frank Bertram. Dem bisherigen Vorstand wurde Entlastung erteilt, der Vorstand wurde (wieder-)gewählt. Neu im Vorstandskreis ist Michaela Nordmann als Beisitzerin. Sie folgt auf Petra Kersten, die nach langjähriger, engagierter Mitarbeit nicht wieder kandidiert hatte. Vorsitzender bleibt Frank Bertram, zweiter Vorsitzender bleibt Joachim Voges. Schriftführerin ist unverändert Dr. Elke Heege, die Kasse führt weiterhin Lutz-Henning Hesse. Beisitzerinnen sind erneut Elke Alex und Margarete Voges. Alle haben die Wahl in der konstituierenden Vorstandssitzung am 7. Dezember angenommen. Das Treffen wurde als Skype-Videokonferenz durchgeführt, an der alle Vorstandsmitglieder teilgenommen haben.oh