Schüler im Elternpraktikum
Wilhelm-Bendow-Schüler üben mit Babysimulatoren das Elternsein
Einbeck. Vier Tage und drei Nächte kümmerten sich die Jugendlichen um die »Babys«. Sie sehen aus wie Babypuppen, aber ihr Innenleben ist ein Computer. Die sogenannten Babysimulatoren signalisieren durch Schreien Hunger, emotionalen oder hygienischen Versorgungsbedarf. Der kann allerdings nur mit einem passenden ID-Chip gedeckt werden, den die Jugendlichen fest am Handgelenk tragen.
Die Babypuppen zeigen realistisch die echten Bedürfnisse eines Säuglings, und die Jugendlichen müssen so rund um die Uhr für das Baby verantwortlich sein – Windeln wechseln, zum Bäuerchen animieren, Flasche geben und wiegen. Sozialpädagogin Iris Laskowski von »pro familia« begleitete mit Schulsozialarbeiterin Simone Bertram das Projekt, das auch den Besuch von Beratungsstellen umfasste und bei dem Themen rund um Elternschaft thematisiert wurden.
In der abschließenden Morgenrunde reflektierten die Jugendlichen die Zeit mit »ihrem Baby«. Anstrengende, durchwachte Nächte samt Schlafmangel, Unsicherheit bei den Bedürfnissen des Babys, aber auch Stolz auf die gemeisterte Herausforderung und die geglückte Übernahme von Verantwortung – die Erfahrungen im Elternpraktikum waren ganz unterschiedlich. Manche fan-den die Babyzeit »stressig«, andere einfach nur »schön«.
Einig waren sich die Jugendlichen jedenfalls, dass sie zunächst eine Ausbildung absolvieren und etwas aufbauen möchten und sich erst danach den Kinderwunsch erfüllen.sts