Schüler im Elternpraktikum

Wilhelm-Bendow-Schüler üben mit Babysimulatoren das Elternsein

Wie es sich anfühlt, ein Baby zu versorgen, das erlebten jetzt 17 Schüler der neunten und zehnten Klassen der Wilhelm-Bendow-Schule. Schulsozialarbeite-rin Simone Bertram organi­sierte mit »pro fa­milia« das Projekt »Elternschaft lernen« mit Baby­simulatoren. Und die Jugendlichen machten dabei ganz unterschiedliche Erfahrungen.

Einbeck. Vier Tage und drei Nächte kümmerten sich die Jugendlichen um die »Babys«. Sie sehen aus wie Babypuppen, aber ihr Innenleben ist ein Computer. Die sogenannten Babysimulatoren signa­lisieren durch Schreien ­Hunger, emotionalen oder hygienischen Versorgungs­bedarf. Der kann allerdings nur mit einem passenden ID-Chip gedeckt werden, den die Jugendlichen fest am Handgelenk tragen.

Die Babypuppen zeigen realistisch die echten Bedürfnisse eines Säuglings, und die Jugendlichen müssen so rund um die Uhr für das Baby verantwortlich sein – Windeln wechseln, zum Bäuerchen animieren, Flasche geben und wiegen. Sozialpädagogin Iris Laskowski von »pro familia« begleitete mit Schulsozialarbeiterin Simone Bertram das Projekt, das auch den Besuch von Beratungsstellen umfasste und bei dem Themen rund um Elternschaft thematisiert wurden.

In der abschließenden Morgenrunde reflektierten die Jugendlichen die Zeit mit »ihrem Baby«. Anstrengende, durchwachte Nächte samt Schlafmangel, Unsicherheit bei den Bedürfnissen des Babys, aber auch Stolz auf die gemeisterte Herausforderung und die geglückte Übernahme von Verantwortung – die Erfahrungen im Elternpraktikum waren ganz unterschiedlich. Manche fan-den die Babyzeit »stressig«, andere einfach nur »schön«.

Einig waren sich die Jugendlichen jedenfalls, dass sie zunächst eine Ausbildung absolvieren und etwas aufbauen möchten und sich erst danach den Kinderwunsch erfüllen.sts