Seniorenrat war beeindruckt von Stadtbibliothek

Leiterin Antje Bach stellte die Einbecker Bücherei mit ihren mehr als 50.000 Medien vor | Berichte über Ausschüsse

Einbeck. »Die Einbecker Stadtbibliothek ist ein wichtiger Faktor im Bildungsbereich, die mit ihren mehr als 50.000 Medien eine umfangreiche Angebotspalette für jeden Bürger bietet«, erklärte Hein-Peter Balshüsemann, Vorsitzender des Einbecker Seniorenrats. Er freute sich, dass Leiterin Antje Bach die Mitglieder eingeladen hatte, die Bücherei zu besichtigen und ihnen den Aufbau und die Möglichkeiten der Bücherei präsentierte. Ob Bücher, Zeitschriften, CDs, DVDs, Computer-Spiele oder Gesellschaftsspiele, die Stadtbibliothek habe ein sehr großes Angebot an verschiedenen Medien, so dass für jeden Bürger etwas dabei sei, erläuterte Bach. Interessierte können sich für nur zwei Euro im Monat - Kinder bezahlen nur einen Euro - in einer Art Flatrate so viele Bücher im Jahr ausleihen, wie sie lesen wollen. Weiter sei es möglich, im Internet unter www.stadtbibliothek-Einbeck.de nach Büchern zu forschen, zu sehen, welche Medien verfügbar seien oder wie lange die eigene Ausleihfrist noch laufe, um sie gegebenenfalls zu verlängern. Zusätzlich können sich auch Nutzer über die Fernleihe Medien, die nicht in der Stadtbibliothek Einbeck verfügbar seien, bei anderen Bibliotheken bestellen, die dann direkt an die Ausleihe in Einbeck geliefert werden.

52.545 Medien sind am 31. Dezember 2012 im Bestand geführt worden, die meisten davon Printmedien; darunter war wiederum mit 17.371 Medien die Sachliteratur am stärksten vertreten. Am häufigsten ausgeliehen wurden im vergangenen Jahr AV-Medien (16.700), gefolgt von Kinder- und Jugendliteratur (16.598), Belletristik (14.312) und Sachliteratur (6.833).

Neben Kindern, Schülern, Jugendlichen und Familien gebe es auch zahlreiche ältere Nutzer, einige sogar weit über 80 Jahren, für die es ebenfalls viele Angebote gebe. Gemäß der Aussage von Werner Mitsch »Es kommt nicht darauf an, wie alt man wird, sondern wie man alt wird«, kommen viele Senioren in die Bibliothek, um sich unterschiedliche Medien auszuleihen oder sich im Bestand über vielfältige Themen zu informieren. Im zur Verfügung stehenden Freihandbestand der Bücherei gebe es für die älteren Bürger zum Beispiel Lesebrillen in verschiedenen Stärken oder Großdruckbücher, aber auch die Angebote der Büchereizentrale Niedersachsen. Unter dem Motto »Bibliotheksarbeit für Senioren« stehen dabei unter anderem Medienkisten für Senioren mit Klassikern der Weltliteratur oder Themenpakete für Pflegende und Angehörige von Senioren zur Verfügung. Diese seien auch geeignet zur Weitergabe an Pflegeeinrichtungen. Sie enthalten Literatur zu Themen wie Seniorenbetreuung und -beschäftigung. Geplant seien auch Fortbildungen für Ältere, so dass zum Beispiel Jugendliche oder junge Erwachsene Senioren einen Einstieg in die Arbeit mit Computern geben, oder die Vermittlung von Referenten für regionale Fachvorträge in Einrichtungen, um pflegende Familienangehörige über bib-liothekarische Dienstleistungen zu informieren.

In der bildungskulturellen Einrichtung können Nutzer mit ihrem Ausweis nicht nur vielfältige Medien ausleihen, sondern auch wie Interessierte direkt vor Ort kostenfrei lesen und sich informieren. Ein wichtiger Aspekt sei die Kundennähe, um auf Bedürfnisse, Wünsche und Anregungen eingehen zu können, betonte Antje Bach. So wurden zum Beispiel nach einer Benutzerumfrage die Öffnungszeiten angepasst. Die Bibliothek hat dienstags und freitags von 10 bis 18 Uhr geöffnet, mittwochs und donnerstags von 10 bis 13 und von 15 bis 18 Uhr sowie sonnabends von 10 bis 13 Uhr – in den Schulferien montags bis freitags von 10 bis  14 Uhr sowie sonnabends von 10 bis 13 Uhr.

Abhängig von den Öffnungszeiten gebe es dienstags und donnerstags die meisten Besuche, so Bach, aber auch sonnabends, wenn viele Familien mit ihren Kindern kommen. Weiter ging sie auf offizielle Empfehlungen des Deutschen Bibliotheksverbandes für öffentliche Bibliotheken ein. Danach werden 0,23 Vollzeitstellen auf 1.000 Einwohner angeraten. Mindestens 75 Prozent der Geschäfts-Öffnungszeiten sollten Bibliotheks-Öffnungszeiten darstellen. Wichtig für die Annahme seien ein großes und breites Angebot an Medien insgesamt, ein guter Bestand und Aktualität der Medien sowie lange Öffnungszeiten. Gemäß des Wunsches nach Kundennähe sei jeder Computer in den Räumen der Einrichtung so ausgestattet, dass die Hintergrundarbeiten an den Theken und am Informationsarbeitsplatz durchgeführt werden können, um möglichst viel Zeit für die Besucher zur Verfügung zu haben.

Aufgabe einer öffentlichen Bibliothek sei, aktuell zu sein. Dieser Ansatz sei bei einigen Medien, außer bei Klassikern, oft schon nach zwei Jahren nicht mehr gegeben. Fünf Prozent des Bestandes werden jährlich erneuert – in Einbeck also 2.500 Medien, die neu hinzukommen, während die gleiche Anzahl aussortiert wird. Im vergangenen Jahr waren Schüler beim Zukunftstag in der Bücherei, Klassen und Kindergärten haben Angebote zu Bibliotheksführungen in Anspruch genommen und die Einrichtung wurde für verschiedene Kurse der Volkshochschule genutzt. Ebenfalls hat sich die Bibliothek am Schreibwettbewerb der Goetheschule beteiligt und Autorenlesungen wie an der Geschwister-Scholl-Schule mit organisiert. Da Kindergärten und Schulen wichtige Schnittstellen zu Kindern und Jugendlichen seien, wurden unter dem Motto »»Bibliothek macht Schule« gewinnbringende Kooperationen eingegangen. Mit dem Ziel der Leseförderung, halfen die Mitarbeiter unter anderem an der Realschule, um Schulbibliotheken aufzubauen oder zu führen. Zusätzlich gebe es in der Bibliothek zahlreiche Veranstaltungen, die von Lese-Club über literarische Darbietungen bis hin zum Ferienabschluss- und »Sommer-Lesefest« am Sonnabend, 3. August, reichen und die sich großer Resonanz erfreuen.

Die Mitglieder des Seniorenrats waren von den vielfältigen Möglichkeiten der Bibliothek begeistert, aber auch von den ausführlichen und informativen Ausführungen Bachs, wofür sie ihr dankten. Balshüsemann hob hervor, dass das Lesen ständig gefördert werden müsse und dass die Mitarbeiter der Bibliothek eine hervorragende Arbeit leisteten, so dass er alle Bürger einlud, öfter die Angebote der Einrichtung wahrzunehmen.

Im Anschluss berichteten die Mitglieder des Seniorenrats aus den Fachausschüssen. Ernst-August Lühmann sagte, dass sich der Ausschuss für Kultur, Tourismus und Wirtschaftsförderung mit dem Museum und auch mit der Stadtbibliothek befasst habe und es lobende Worte für den Einsatz der jeweiligen Mitarbeiter gab. Gemeinsam hätten die Fachausschüsse für Stadtentwicklung, Planung und Sanierung sowie für Umwelt, Energie und Bau die Entwicklung am Poser-Park begutachtet, erläuterte Wolfgang Keunecke. Ihm imponierte, wie schnell das Bauvorhaben vorangetrieben werde und dass alle drei entstehenden Märkte barrierefrei zu erreichen seien. Herbert Klein stimmte ihm zu, und er ergänzte, dass bei der anschließenden Sitzung beschlossen wurde, dass die Wallanlagen weiter fahrradfrei bleiben. Es soll zukünftig einen Arbeitskreis geben, kündigte er an, um Einbeck fahrradfreundlicher zu gestalten, auch für den Rad-Tourismus.

Weitere Themen der Sitzung waren die Planung und Organisation der Delegiertenversammlung, der Bericht über die Teilnahme am Willkommensfest, die »Linga«-Schulung für Einzelhändler, der achte Seniorenpreis und der erste Einbecker Papierfliegerwettbewerb, der in Zusammenarbeit mit dem Einbecker Bündnis für Familie und dem Team des Ferienpasses am 3. August ab 9.30 Uhr in der Stadion-Sporthalle durchgeführt wird.mru

Mai-Ur-Bock-Anstich zum Brauhaus-Hoffest