Sicherheit im Straßenverkehr steigern – mehr Platz für Fahrradfarer

»Mehr Platz fürs Rad«, forderten die rund 30 Teilnehmer der Fahrrad-Demo am vergangenen Freitag. Wie seit mehr als eineinhalb Jahren fahren sie öfter am letzten Freitag des Monats durch Einbeck, um Aufmerksamkeit zu erzeugen und die Wichtigkeit ihres Begehens vermehrt ins Bewusstsein zu rücken. Dieses Mal schauten sie sich markante Punkte im Stadtgebiet an, bevor es zur Abschlusskundgebung auf dem Möncheplatz kam.

Einbeck. Die Organisatoren Lotte Herzberg und Clara Wesemann sagten, dass die Fahrradfreundlichkeit und die Sicherheit im Straßenverkehr zu verbessern sei – auch in Einbeck. Nicht nur an die Autofahrer sollte man immer denken, sondern auch an die anderen Verkehrsteilnehmer. Fußgänger und Radfahrer wollen sich ebenfalls sicher fühlen. Sie möchten mehr Platz für sich und eine gerechtere Behandlung. Zu verbessern sei der öffentliche Personennahverkehr, dass auch im ländlichen Raum öfter mal das Auto stehengelassen werde. Mit Lastenfahrrädern könne man auch mobil sein. Mit Jung und Alt sei man wieder geradelt, sagte Herzberg.

Die Fahrrad-Demo führte von der Jungen Linde über Ball-Ricco-Straße, Beverstraße, Grimsehlstraße, Barumstraße, Altendorfer Tor und Straße, Hullerser Straße, Hannoversche Straße, Kohnser Weg, Tiedexer Straße und Marktplatz zum Möncheplatz. Herzberg freute sich, dass die Teilnehmer bei der Tour auf so viel Verständnis der anderen Verkehrsteilnehmer stießen. An der Kreuzung Altendorfer Tor/Barumstraße fand eine Zwischenkundgebung statt. Wesemann stellte verschiedene Szenarien vor, wie gefährlich und unübersichtlich es für Fahrradfahrer sei. Einige Radwege enden, man müsse die Zubringerstraßen queren. Mehrere Richtungen gelte es, im Blick zu haben, um sich einzufädeln oder auf die andere Seite zu kommen. Gefordert wurde mehr Sicherheit für Radfahrer und sichtbare Markierungen, um die Situation zu entschärfen. Die Teilnehmer wünschen ein dichtes und gut struk- turiertes Netz aus Radwegen – für »eine Mobilität für alle«, so Wesemann. Viele Menschen unterschiedlichen Alters setzen sich für die Verkehrswende ein, so Herzberg. Rund 60 Prozent aller Radfahrer haben Angst im öffentlichen Straßenverkehr. Das liege an der schlechten Infrastruktur, Radwege enden mitten im Nichts. Auch junge und ältere Verkehrsteilnehmer wollen sich sicher fühlen. Benötigt werden mehr Wege – getrennt von den Straßen.

Die Autos hatten viel zu lange Vorrecht – ihnen sollte man Platz wegnehmen. Bisher seien nur drei Prozent der Verkehrsfläche für den Radverkehr reserviert, Autos haben 20 Mal mehr »Spielfläche« für sich »gepachtet«. An Radfahrer Areale, Plätze und Wege zurückzugeben, führe nicht nur zu einer besseren Infrastruktur, sondern steigere auch Sicherheit und Lebensqualität. »Da, wo vorher nur Metallkisten langgerauscht oder abgestellt worden sind, können Orte der Begegnung, grüne Flächen und kreative Gestaltungsräume entstehen. Die Stadt wird ruhiger, entschleunigt und lebenswerter. Jeder Schritt hin zu einer besseren Mobilität für Radfahrer, ist auch ein Schritt hin zu einer lebendigeren Stadt«, so Herzberg abschließend.mru