»Sie bringen Lächeln und Hoffnung zu den Menschen«

Evangelische (und ökumenische) Krankenhaushilfe feiert 25-jähriges Bestehen / Praktizierte Nächstenliebe / Ehrungen

Die Evangelische (und ökumenische) Kranken­haushilfe, besser bekannt als die »Grünen Damen« im Bürgerspital, feierten jetzt ihr 25-jähriges Jubiläum. Dabei wurde die engagierte Arbeit der Ehrenamtlichen gewürdigt. Und es wurden langjährige Mitglieder ausgezeichnet.

Einbeck. Helga Piest, die zurzeit die Grünen Damen leitet, begrüßte die Gäste. Eigentlich hätte das Jubiläum bereits im September gefeiert werden sollen, ist aber aus bekannten Gründen verschoben worden. Sie freute sich, auch Grüne Damen aus benachbarten Krankenhäusern begrüßten zu können. »Wir brauchen dringend Nachwuchs«, stellte Piest fest. Sie warb für »dieses Ehrenamt«, denn es sei ein Dienst, der Freude mache.

Norbert Mischer, Geschäftsführer des Bürgerspitals, stellte das bürgerschaftliche Engagement heraus, das die »Grünen Damen« seit nunmehr 25 Jahren bewiesen. Sie nähmen sich Zeit für die Patienten, und das sei »sehr wertvoll«. Das habe einen therapeutischen Effekt, war er sich sicher, es helfe bei der Heilung. So sprach der den »Grünen Damen« großen Dank aus. Und ohne bürgerschaftliches Engagement würde es das Krankenhaus nicht mehr geben, erinnerte er.

Susanne Zschätzsch, Landesbeauftragte der Evangelischen Krankenhaushilfe für Niedersachsen, überbrachte zum »Silber-Jubiläum« die Glückwünsche von 81 Gruppen aus Niedersachsen und Bremen mit ihren 1.190 Mitgliedern. 25 Jahre »Grüne Damen« sei gefüllt mit Leben. Die »Grünen Damen« würden ihre Zuwendung einbringen und damit zur Heilung der Patienten beitragen. »Ganz beim Menschen zu sein und seine Bedürfnisse zu erspüren«, dass sei die Aufgabe der  »Grünen Damen«, hob sie heraus. Und so ging ein aufrichtiges Dankeschön an alle »Grünen Damen«, verbunden mit einer Ur­kunde.

Beatrix Tappe-Rostalski als stellvertretende Bürgermeisterin, lobte vor allem die Hilfsbereitschaft der EKH-Gruppe. Die Bereitschaft, sich für andere einzusetzen, zeuge von christlicher Nächstenliebe, stellte sie anerkennend fest. Solch vorbildliches Ehrenamt werde in der Stadt gebraucht.  Jochen Beyes, Treuhänder der Gesellschafter des Bürgerspitals und Vorsitzender des Beirates, zeigte sich »überwältigt« vom Engagement der Einbecker Bürger und der »Grünen Damen« für das Krankenhaus. »Sie bringen das Lächeln und die Hoffnung zu den Menschen.« Die »neuen Eigentümer des Krankenhauses« versuchten, das Krankenhaus zu stützen. In den vergangenen zehn Jahren unter unterschiedlicher Trägerschaft sei das Haus »heruntergewirtschaftet« worden, jetzt werde aufgeräumt, meinte er. Die »Grünen Damen« aber hätten in all den Jahren Kontinuität und Einsatz gezeigt.

Pastor Daniel Konnerth von der Münstergemeinde St. Alexandri und Steffi Deichmann, die die Krankenhausseel-sorge übernommen hat,  gratulierten musikalisch mit einem Engellied. Deichmann verglich die »Grünen Damen« mit Engeln. Sie müssten oftmals Hilfslosigkeit aushalten, gingen ihrer Arbeit aber dennoch mit großem Engagement nach.

Hans-Peter Hellmanzik, ehemaliger Pastor und Psychotherapeut, überbrachte Segenswünsche für eine gedeihliche Zukunft. Vor 25 Jahren leisteten Dr. von Ruperti und Pastor Pulmer, der die Idee der »Grünen Damen« von Göttingen nach Einbeck verpflanzte, Pionierarbeit. Das Zutrauen, dass die Aufgabe gelingen werde, sei da gewesen.Heute seien 24 »Grüne Damen« in Einbeck aktiv. Neben dem Dienst am Patienten sind sie auch für die Bücherei im Bürgerspital zuständig. 

Angesichts des Jubiläums sei nun eine Standortbestimmung sinnvoll. Der Dienst der »Grünen Damen« mache Freude, bekräftigte er. Wir nehmen uns Zeit, wir setzen uns ein«, sei das Motto. In 500 Krankenhäusern und 270 Altenheimen gebe es 11.000 »Grüne Damen«.  Sie machten kleine Besorgungen, erledigten Dinge, für die Hauptamtliche keine Zeit hätten. Sie schenkten Empathie und Lebenszeit, stellten ihr eigenes Befinden hinten an.  Hellmanzik wollte gemeinsam mit Zschätzsch den »Grünen Damen« Mut zusprechen.

 Er projizierte die Geschichte vom barmherzigen Samariter auf die »Grünen Damen«. Mitleid zu spüren und zu helfen, bedeute Hoffnung und Liebe im Tun. Jemanden wahr zu nehmen, der Hilfe benötigt, sei gerade in der heutigen Gesellschaft schwer. »Grüne Damen« arbeiten ehrenamtlich an der Schnittstelle zwischen menschlicher Begegnung und pflegerischer Kompetenz. Und so seien sie auch zur Fortbildung bereit, lobte er. Mitleid haben und tatkräftig helfen sei etwas allgemein Menschliches, fasste Hellmanzik zusammen, und genau das täten die »Grünen Damen«. Da werde Mitleid gespürt und die nächsten Schritte organisiert. »Danke, dass Sie diesen Dienst tun.«

Für den musikalischen Rahmen der Feierstunde sorgten Sophie, Johanna und Dorothea Lodder.sts