»Sie werden gebraucht, liebe Schülerinnen und Schüler«

Zweite Einbecker Ausbildungsmesse / Großes Angebot rund um Ausbildung, Studium, Arbeit und Praktikum auf dem BBS-Gelände

Eine gelungene Neuauflage, das war der Wunsch aller Beteiligten der zweiten Einbecker Ausbildungsmesse, und er sollte in Erfüllung gehen: Auf dem Gelände der Berufsbildenden Schulen in Einbeck haben die Stadt Einbeck und »Einbeck Marketing« gestern erneut eine großartige Veranstaltung auf die Beine gestellt, die den verdienten Zuspruch gefunden hat.

Einbeck. Gutes Wetter, attraktive Angebote: Zur offiziellen Eröffnung freute sich der Schulleiter der Berufsbildenden Schulen, Renatus Döring, über starken Zuspruch zur Veranstaltung. »Dürfen wir uns bei Ihnen bewerben?«, mit diesem Spruch sei ein großes Unternehmen auf der aktiven Suche nach Auszubildenden, und das kennzeichne die aktuelle Situation. Vor einigen Jahren sei die Lage anders gewesen, jetzt habe sie sich verändert, gerade auch in ländlichen Regionen wie Einbeck. Viele Jugendliche verließen die Stadt nach der Schule, und so sei es eine Herausforderung, Fachkräfte zu finden. Die Ausbildungsmesse zeige, dass es in der Region attraktive Ausbildungs- und Schulplätze gebe und dass junge Menschen hier gute Perspektiven hätten. So hätten die Berufsbildenden Schulen Einbeck erneut steigende Schülerzahlen, trotz zurückgehender Bevölkerung. »Leben und arbeiten in der Region lohnen sich«, machte Döring deutlich.

Arbeitsplatzsuche könne so vom Frust zur Lust werden. »Sie werden gebraucht, und das ist ein schönes Gefühl«, wandte er sich an die Schüler. Die Messe biete Gelegenheit, mit Ausstellern ins Gespräch zu kommen und vielleicht schon jetzt seinen Traumberuf zu finden – abends könne man das ordentlich feiern, etwa bei den Auftritten von Fabian Buch oder Jenix. Der Schulleiter lobte schließlich die Zusammenarbeit mit Anja Barthel von »Einbeck Marketing« und Frank Seeger von der Wirtschaftsförderung der Stadt Einbeck, sie sei einfach toll gewesen. Aber auch das Team der Schule mit vielen Mitarbeitern und Schülern habe hervorragendes Engagement gezeigt. Die Schule sei für die Schüler da, aber die Schüler auch für die Schule, das werde bei dieser Veranstaltung deutlich.

»Die Betriebe des Landkreises warten auf euch«, wandte sich Landrat Michael Wickmann an die Jugendlichen. Der demografische Wandel sorge mit dafür, dass junge Leute auch am Wohnort qualitativ hochwertige Arbeit finden könnten, diese Chancen sollte man nutzen. Für Betriebe und Schüler biete die Messe eine gute Plattform, beide Seiten könnten sich hier für die Zukunft positionieren. Es sei gut, wenn auf diese Weise ein Informationsaustausch stattfinde, genau das wünsche er sich.

Für Aussteller und junge Besucher sei die Messe eine sinnvolle Veranstaltung, und so sei dies ein guter Tag für die Beteiligten, war Bürgermeister Ulrich Minkner sicher. Im vergangenen Jahr habe er als einzigen Mangel festgestellt, dass man nicht früher auf die Messeidee gekommen sei. Sinnvoll sei es, so etwas jedes Jahr durchzuführen, denn jährlich gebe es eine neue Schülergeneration. Mit Blick auf das große Angebot, das die Bundeswehr vorhielt, stellte er fest, dass jeder, der zur Bundeswehr gehe, Einbeck leider verlasse – aber auch dies seien Chancen zu lernen und sich weiterzubilden. Die Anstrengungen müsse man fortsetzen, und mit Glück würden die Jugendlichen in der Region ihren Ausbildungsplatz finden. Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Göttingen, Klaus-Dieter Gläser, verwies auf 356 Ausbildungsberufe, die es in Deutschland gebe. Einen Teil davon könne man bei der Messe kennen lernen. Jeder Besucher sollte die damit verbundenen Möglichkeiten nutzen, und auch für Arbeitgeber sei so ein Forum wichtig. An sie appellierte er, nicht nur auf das Zeugnis zu schauen, sondern mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen. Als positiv hob er die erstmalig installierte Pflegebörse hervor. Das Thema werde für die Region immer wichtiger, und dieser Bereich bietet sowohl für junge Menschen als auch für ältere Arbeitsuchende viele Möglichkeiten.

Im Gespräch mit Oberleutnant zur See Daniel Fischer hob Moderator Eberhard Schmah (»der Thomas Gottschalk und der Quentin Tarantino der BBS«, schmunzelte Schulleiter Döring) die besonderen Attraktionen des Tages hervor. Sehr präsent war die Bundeswehr, die auf dem Freigelände unter anderem einen Spähpanzer und einen Flugsimulator positioniert hatte. »Bundeswehr zum Anfassen« für Soldaten und Zivilbeschäftigte bot zudem der Info-Truck. Auf der Bühne bot sich nicht nur ein Podium für den Band-Wettbewerb, sondern erwartet wurden  hier auch Stars – und die Gewinner von zwei iPads und einem iPod als Preise des Gewinnspiels.ek