»Silberne Olga« für den Milchhof Wielert

Niedersächsische Milchwirtschaft zeichnet die besten Milcherzeuger aus

Das Foto zeigt (von links) den LVN-Vorsitzenden Jan Hausmann, Laura Bleibaum, Felix Wielert, Ministerpräsident Stephan Weil, Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies und stellvertretender LVN-Vorstandsvorsitzender Weert Baack.

Wenzen. Die Milchwirtschaft im Landkreis Northeim hat einen besonderen Grund zum Feiern: Elke und Andreas Wielert aus Einbeck sicherten sich gemeinsam mit ihrem Sohn Felix Wielert und seiner Partnerin Laura Bleibaum den zweiten Platz unter den »Besten Milcherzeugern Niedersachsens« und damit die »Silberne Olga 2022«. Für diesen Erfolg wurde die Familie im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung vom Niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil ausgezeichnet. Sie erhielt eine silberne Kuh-Statue sowie ein Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro.

Familie Wielert bewirtschaftet in Wenzen einen 146 Hektar großen Milchviehbetrieb, davon 73 Hektar Grünland. Auf dem Hof werden 350 Milchkühe und 250 weibliche Nachzuchttiere gehalten. Die Herde erbringt eine überdurchschnittliche Milchleistung von rund 11.800 Kilogramm pro Kuh und Jahr bei einem Fettgehalt von 3,96 Prozent und einem Eiweißgehalt von 3,26 Prozent. Die Milch wird an die DMK Deutsches Milchkontor eG geliefert.

Für den ersten Platz zeichnete Stephan Weil den Milchviehbetrieb Westrup-Koch Milch GbR aus Bissendorf im Landkreis Osnabrück mit der »Goldenen Olga 2022« und 3.500 Euro Futtergeld aus. Die Westrup-Koch Milch GbR konnte sich noch über eine zweite Auszeichnung freuen: Der in diesem Jahr neu ins Leben gerufene Niedersächsische Klima-Sonderpreis ging ebenfalls an den Betrieb in Bissendorf. Dieser Preis honoriert herausragende Aktivitäten niedersächsischer Milchviehhöfe im Bereich Klimaschutz. Auch hier konnte der Betrieb Westrup-Koch mit sehr guten Ergebnissen bei den drei Bewertungskriterien CO2-Fußabdruck, Einsatz energiesparender Techniken und Erzeugung regenerativer Energie punkten und erhielt zusätzlich zur »Goldenen Olga 2022« die Trophäe des Klima-Sonderpreises 2022.

Die »Bronzene Olga« ging in diesem Jahr ins Ammerland: In Nordloh können sich Rita und Oltmann Timmermann sowie Tochter Lena und Lebensgefährte Wilhelm Behn über die ­Auszeichnung und ein Preisgeld in Höhe von 1.500 Euro freuen. Der vierte Platz ging an Michaela und Eckhard Thye sowie ihren Sohn Heye Thye und seine Partnerin Anke Hinrichs aus Westerstede-Linswege im Ammerland. Sie erhielten ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro. Den fünften Platz, und damit verbunden ein Preisgeld in Höhe von 500 Euro, sicherten sich Heike und Jan Dörhage mit ihren drei Töchtern aus Adelebsen im Landkreis Göttingen.

Die niedersächsische Milchwirtschaft hat die besten neun ihrer insgesamt rund 8.100 Milchviehhalter mit dem »Milchlandpreis 2022« geehrt. Rund 130 Gäste nahmen an der Preisverleihung teil, die in der Wandelhalle in Bad Zwischenahn durchgeführt wurde. Alle neun nominierten Betriebe wurden im Rahmen der Veranstaltung in einem Video-Hofporträt vorgestellt. Viele Interessierte verfolgten die Preisverleihung per Livestream im Internet.

Die Auszeichnung ist nach Angaben der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen (LVN) als »Unternehmerpreis für nachhaltiges Wirtschaften« konzipiert. Zur Bewertung der Nachhaltigkeit der Wirtschaftsweise der einzelnen Betriebe prüft ein jeweils aus zwei Fachleuten bestehendes Gutachterteam nicht nur die Höfe sehr intensiv, sondern insbesondere auch deren Aktivitäten in den Bereichen Ökologie, Tierwohl, Soziales und Ökonomie. »Ziel ist es, jedes Jahr einen Milcherzeugerbetrieb als Preisträger der Goldenen Olga zu ermitteln und auszuzeichnen, der eine qualitativ hochwertige Rohmilch erzeugt, zudem hervorragend wirtschaftet und sich durch einen besonders verantwortungsbewussten Umgang mit seinen Tieren, der Umwelt und den auf dem Hof arbeitenden Menschen hervorhebt«, so die Landesvereinigung in der Ausschreibung zum Wettbewerb.

Im Mittelpunkt der Festansprachen des Ministerpräsidenten Stephan Weil, des Landvolkpräsidenten Dr. Holger Hennies sowie der Vorsitzenden der LVN, Jan Heusmann und Weert Baack, stand das Engagement der Preisträger für Tierwohl, nachhaltige Erzeugung und Klimaschutz. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil verwies in seiner Ansprache auf die besonderen Leistungen der Siegerbetriebe im Bereich Nachhaltigkeit. Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies: »Die ­Goldenen Olga und erstmalig auch der ­Klimapreis zeigen, dass niedersächsische Milchviehhalter in Sachen Nachhaltigkeit nicht schlafen.« LVN-Vorsitzender Jan Heusmann sagte, dass Verantwortung gegenüber Tieren und Natur generationenübergreifend großgeschrieben werde. In seinem Schlusswort betonte Weert Baack als neuer stellvertretender Vorsitzender der Landesvereinigung die wichtige Rolle des Milchlandpreises für die Kommunikation zwischen Landwirten und Verbrauchern.

Das Besondere am Milchlandpreis-Wettbewerb ist, dass sich die ausgezeichneten Milchviehhalter nach ihrer Bewerbung einem mehrstufigen Beurteilungsverfahren unterzogen haben. Die Beurteilung der Kandidaten durch eine Fachjury richtet sich dabei grundsätzlich nicht nur nach den erreichten Zielen, sondern auch nach der Systematik der Umsetzung von Maßnahmen und der Planung von zukünftigen Schritten. Basis für die Beurteilung sind die vier Säulen der Nachhaltigkeit: Ökologie, Ökonomie, Tierwohl und Soziales.oh