Sonderbare Figuren sorgen für vergnüglichen Theaterspaß

»Die Bühnenstürmer« eröffnen Zelttheater mit der Premiere »Erben sind keine Engel« / Buntes Programm bis 15. Juni

Einbeck. In der turbulenten Komödie mit musikalischen Einlagen geht es um das altbekannte Thema der Erbschaft und dazu noch um viel Geld: Der reiche Onkel aus Amerika ist verstorben – und die Erben kommen zur Eröffnung des Testaments zusammen. Da ist unter anderem Cäcilie, die Schwägerin des Verstorbenen aus adeligem Geblüt und Carmen LaBridga, ihres Zeichens untalentierte Schauspielerin und Nichte des Verstorbenen aus einem Seitensprung oder zwei robuste Fleischereifachverkäuferinnen, die das Erbe in eine neue Imbissbude investieren wollen, sowie eine Waise, von deren Existenz niemand wusste, und eine schrullige Hobby-detektivin. Sie alle kennen sich untereinander kaum und scheinen alle etwas sonderbar. Das Millionenerbe verlockt, wie nicht anders zu erwarten, zu mancher Zänkerei und Intrige, doch bevor das große Geld verteilt wird, stehen auch noch andere, unerwartete Überraschungen ins Haus. Und da sind noch ein seltsamer Diener des Verstorbenen, ein ungebetener Gast, der sich äußerst verdächtig macht, und der zwielichtige Justizrat und Testamentsvollstrecker von Reddich, der auch etwas im Schilde zu führen scheint.

»Die Bühnenstürmer« servierten ein rasantes Verwirrspiel um das liebe Erbe mit ungeahnten Wendungen und einem überraschenden Ende. Musikalische Einlagen, vorwiegend aus den 1930er Jahren, komplementierten das unterhaltsame Lustspiel um Geld und Liebe, die natürlich in einer Komödie nicht fehlen darf. Die Zuschauer erfreuten sich besonders an diesen Klassikern und spendeten auch dafür Applaus.Mit Spielfreude glänzten die Laien-Darsteller, die auch Textsicherheit bewiesen. Sie hauchten ihren Rollen Leben ein, das Publikum hatte Spaß an den ausgefeilten Rollen, die komisch-schräg die Handlung vorantrieben. Liebe zum Detail bei der Inszenierung, Wortwitz und Darstellungskunst sorgten für einen vergnüglichen Theaterabend. Und so sparte das Publikum auch nicht mit Applaus.

Es spielten Conny Anders, Lothar Germer, Klaus Hamann, Inga Lehmann, Kristin Mössinger, Caro Over, Hartmut Stüber, Liane Töpperwien, Lydia Weighardt wie immer in der Inszenierung des künstlerischen Leiters B.K. Jerofke.

Weitere Aufführungen finden am kommenden Sonnabend, 8. Juni, und am Freitag, 14. Juni, jeweils ab 20 Uhr statt. Karten gibt es im Vorverkauf im Antik-Café auf dem Gelände von »La Casa« und an der Abendkasse.Insgesamt stehen zwölf Veranstaltungen auf dem vielfältigen Programm bis zum 15. Juni. Das Zweipersonenstück »Ela und Frank – Briefe, die das L(i)eben schrieb« ist genauso zu sehen wie »Der Henker von Paris« und das Wilhelm-Busch-Programm »Was beliebt, ist auch erlaubt«. Ebenso erobert die Kindertheatergruppe »Die jungen Bühnenstürmer« mit der »Geschichte vom kleinen Regenmacher« die Zeltbühne, und als besonderes Gastspiel wird die bekannte Improvisationstheater-Gruppe »Die Querquassler« aus Göttingen ihre spontane Impro-Show zeigen. Zum Abschluss des Zelttheaters steht wieder »Der große Einbeckabend« auf dem Programm. sts