Sprachförderung ganz praktisch mit »Mama lernt Deutsch«

Alltagsleben ist ein wichtiges Thema: Einkäufe, Schule, ­Wochentage, Uhrzeiten, ein ­amtlicher Brief. »Sprache ist der Schlüssel zur Integration«, das hat der Präventionsförderverein FIPS?früh erkannt. Bereits seit 2003 läuft unter seiner Regie »Mama lernt Deutsch« als Sprachfördermaßnahme, seit 2012 gibt es eine Neuauflage. Zunächst war das Projekt für Mütter mit Migrationshintergrund ausgelegt, inzwischen hat es sich auch auf Väter ausgeweitet. Grundsätzlich ist die Teilnahme für alle Personen mit Migrationshintergrund möglich.

Einbeck. Elisabeth Schweigl (links), Referendarin für das Lehramt an Gymnasien, und Kathrin Neumann-Berger (Zweite von links), Präventionskraft an der Geschwister-Scholl-Schule, geben den aktuellen Kurs einmal pro Woche im Stadtteilbüro in der Liegnitzer Straße. Meistens sind sechs bis sieben Teilnehmer dabei mit unterschiedlichen Wissensständen, deshalb sind zwei Lehrkräfte sinnvoll. Einige machen seit einigen Monaten mit, andere erleben die erste Stunde hier.

Bei Bedarf gibt es auch Kinderbetreuung. Unterrichtet wird nach einem »Mama lernt Deutsch«-Lehrbuch, aber auch praktisches Material wird gern herangezogen - und das kann auch mal der Supermarkt-Prospekt sein. Alle sind mit großem Einsatz bei der Sache, nehmen den Unterricht sehr ernst. Besonders stolz ist die FIPS-Vorsitzende Annette Junge-Schweigl, dass im Verein schnell zugepackt und umgesetzt wird:?»Wir haben rechtzeitig gesehen, was auf uns zukommt, und wir haben uns gekümmert«, betont sie mit Blick darauf, dass das Projekt für das ganze Jahr finanziell abgesichert ist. So sind Spenden bei der Einbecker Wirtschaft geworben worden, die Jugendstiftung des Landkreises hat »Mama lernt Deutsch« als zuverlässiger Partner ebenfalls unterstützt. »Dabei ist unser Angebot noch ausbaufähig. Wir könnten noch eine Unterrichtseinheit umsetzen«, stellt sie fest.

»Wir fühlen uns dieser Integrationsaufgabe verpflichtet.« Neben diesem Kursangebot ist FIPS weiterhin tätig in der klassischen Präventionsarbeit. Auch für dieses Jahr gibt es beispielsweise Pläne für immer gut nachgefragten Aktionswochen mit dem Theaterpädagogen Dirk Bayer: vom 16. bis 19. Juni und vom 28. September bis zum 2. Oktober.ek