Stadthotel ergänzt den »PS.Speicher«

Modern mit mindestens 50 Zimmern am Standort Haus der Jugend / Umsiedeln

An der Raiffeisenstraße schreitet der Umbau des historischen Einbecker Kornhauses zu einem musealen Ausstellungsgebäude mit großen Schritten voran. Für April plant die Kulturstiftung Kornhaus eine Veranstaltung rund um das Kornhaus, mit der ein Countdown bis zur Eröffnung der in ihrer Zusammenstellung und Präsentation einzigartigen Ausstellung eingeläutet wird. »Dann werden wir auch den Eröffnungstermin nennen können«, so Theo Schulte, Vorstand der Kulturstiftung Kornhaus.

Einbeck. Grund für die etwas länger als zunächst geplante Bauphase sind laut Schulte zahlreiche Ergänzungen der ursprünglichen Bau- und Ausstellungsplanung. So konnte neben einer deutlichen Vergrößerung der Ausstellungsfläche auch das Außengelände in das Gesamtkonzept des »PS.Speichers« integriert und zusätzliche Parkplätze für die Ausstellungsbesucher geplant werden.

Eine wesentliche Änderung betrifft auch die Gastronomie im »PS.Speicher«, die durch einen Anbau deutlich vergrößert und zudem mit einem Multifunktionssaal für Veranstaltungen aller Art kombiniert wird.In intensiven Gesprächen wurde dabei nicht nur das gastronomische Konzept verfeinert, sondern es entstand auch die Idee, in unmittelbarer Nachbarschaft des »PS.Speichers« ein modernes, großzügiges Stadthotel mit mindestens 50 Zimmern zu errichten. Die Stadt Einbeck sucht seit Jahren nach einem Investor für ein derartiges Bauvorhaben, da Reisegruppen in Busstärke bislang für Mehrtagesausflüge nicht gewonnen werden können. Der von »Einbeck Marketing« in Auftrag gegebene Masterplan bestätigte den dringenden Bedarf an zusätzlichen Hotelbetten in der Stadt und setzte das Thema an die Spitze der stadtplanerischen Prioritätenliste.Die in solchen Fällen oft geäußerte Befürchtung, die anderen Hotels könnten darunter leiden, verkehrt sich dann ins Gegenteil, wenn durch das beziehungsweise mit dem Hotel etwas Spannendes und für die Stadt Belebendes geschaffen wird. Niemand unter den Fachberatern bezweifelt, dass das durch den »PS.Speicher« für Einbeck der Fall sein wird.

Nachdem die Kulturstiftung Kornhaus sowohl einen Investor als auch einen künftigen Betreiber für ihre Hotel- und Gastronomiepläne begeistern konnte und beide verbindlich ihre Bereitschaft zur Realisierung des Projektes erklärten, begann die Suche nach einem passenden Grundstück. Aus Sicht der Stiftung eignet sich das unmittelbar gegenüberliegende Gelände des Hauses der Jugend optimal für einen Hotelbau.

Das benachbarte, unter Denkmalschutz stehende und derzeit vom DRK Einbeck betriebene Jugendgästehaus soll nach dem Willen des Hotelbetreibers in seiner jetzigen Funktion als Fami-liengästehaus und Jugendherberge weitergeführt werden. Die teilweise leerstehenden Gebäude des Hauses der Jugend müssten für den Hotelneubau komplett abgerissen und das Jugendzentrum somit in seiner Gesamtheit umgesiedelt werden.

Im Bewusstsein um die Sensibilität dieses Themas, in der Erkenntnis, welche wichtige soziale Funktion das Haus der Jugend für die Jugendlichen in Einbeck leistet und verbunden mit dem Wunsch, dass durch einen Umzug gleichzeitig auch eine zeitgemäße räumliche Neuausrichtung der Jugendarbeit erfolgen kann, hat die Kulturstiftung Kornhaus bereits früh die Stadtverwaltung Einbeck mit in die Überlegungen eingebunden. So wurden die Pläne zunächst dem Bürger- meister und durch diesen dann den Vorsitzenden der Stadtratsfraktionen vorgestellt. Im vergangenen Monat wurden der Verwaltungsausschuss und im Rahmen einer vertraulichen Ratssitzung sämtliche Mitglieder des Einbecker Stadtrates über den aktuellen Sachstand informiert. Sowohl die Verwaltung als auch der ge-samte Rat unterstützen danach das Vorhaben unein-geschränkt.

Im engen und vertrauensvollen Dialog suchen Stadtverwaltung und Stiftung nun gemeinsam nach einem passenden neuen Gebäude für das zukünftige Haus der Jugend. In den Entscheidungsprozess sollen die Wünsche der Jugendlichen und der Mitarbeiter an eine moderne und einladende Jugendarbeit mit einfließen. Außerdem ließe sich durch die Verlagerung möglicherweise eine weitere leerstehende Immobilie sinnvoll nachnutzen.oh