Ausschuss für Kultur, Tourismus und Wirtschaftsförderung

StadtMuseum: Besucherzahlen sinken

CDU-Antrag: Interfraktioneller Arbeitskreis gebildet, der Abwanderung stoppen soll

In seiner jüngsten Sitzung befürwortete der Ausschuss für Kultur, Tourismus und Wirtschaftsförderung die Bildung eines interfraktionellen Arbeitskreises. Ziel ist es, die Rückwanderungsneigung junger Menschen zu fördern und den Bevölkerungsrückgang damit abzufedern. Weiteres Thema war das StadtMuseum, für den der Jahresbericht 2011 vorgelegt wurde.

Einbeck. Das vergangene Jahr war im StadtMuseum neben dem fortgesetzten Bemühen um Haushaltskonsolidierung geprägt von zwei zentralen Themenschwerpunkten: Im ersten Halbjahr galt es das zweijährige Erinnerungsprojekt zur Ankunft der ehemaligen Patschkauer mit einer neu konzipierten Ausstellung zuende zu führen. Im zweiten Halbjahr nahm die Vorbereitung auf die Patchworktage bereits einen größeren Arbeitsumfang an.

Das Museum bemühte sich, mit den zur Verfügung stehenden Mitteln, mit Veranstaltungen und vermehrter Öffentlichkeitsarbeit um eine Steigerung der Besucherzahlen. Organisiert wurden diverse Ausstellungen, beispielsweise Mütter und Töchter« oder »European Art Quilts«. Abgesagt werden musste wegen Todes des Leihgebers die Retrospektive mit Gemälden und Zeichnungen der Malerin Ruth Stoffregen. Auch das mag ein Grund sein für die nicht gesteigerten Besucherzahlen.

Das Museum beteiligte sich am Museumstag und war Ort für die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Leo Schiller und für das Aktionswochenende »Spiel mit Textil«. Dreimal im Jahr tagte die AG Museen in Südniedersachsen, deren Sprecherin Dr. Elke Heege ist. Die Ortsheimatpfleger wurden betreut, das Seminarfach »Geschichte erleben« wurde erfolgreich abgeschlossen. 5.962 Besucher wurden im vergangenen Jahr im Museum gezählt und damit fast 600 weniger als 2010, musste Museumsleiterin Dr. Elke Heege dem Ausschuss für Kultur, Tourismus und Wirtschaftsförderung berichten. Gestiegen ist die Zahl der geführten Schulklassen auf 63. Organisiert wurden 18 Kindergeburtstage, neun Münzführungen und zehn weitere Führungen. Telefonisch wurden rund 1.000 Anfragen beantwortet.

Positiv hob Dr. Heege die Akzeptanz der Radfahrer heraus, die vermehrt Interesse zeigten. Sie dankte dem Landkreis, das er bei Rad-Veranstaltungen an das Einbecker StadtMuseum denke. Auch für das StadtMuseum regte Dietmar Bartels, Grüne, an, eine genaue Statistik zu den Be-sucherzahlen zu führen.

Der Ausschuss hatte sich auch mit einem Antrag der CDU-Fraktion zum demografischen Wandel in der Region Einbeck zu befassen. Speziell ging es um die Abwanderung junger Menschen und Maßnahmen zur Gegensteuerung. Die Ausschussvorsitzende Dr. Ursula Beckendorf, GfE, verwies auf McAllisters Anti-Schrumpf-Szenario, und Heidrun Hoffmann-Taufall, CDU, begründete den Antrag für ihre Fraktion. Deutschlands Bevölkerung werde weniger, älter und bunter. Grund seien die niedrige Geburtenrate in Kombination mit einer höheren Lebenserwartung. Die besondere Herausforderung für Kleinstädte in ländlichen Regionen wie Einbeck sei die so genannte Binnenwanderung, die den Schrumpfungsprozess potenziere. Insbesondere junge Menschen, die in wenigen Jahren potenzielle Mütter oder Väter sind, verlassen Einbeck, um eine Ausbildung oder ein Studium anzutreten. In Kindergärten, Schulen und Vereinen in Einbeck hätten die jungen Menschen Kompetenzen erworben. Die Stadt habe in die Einrichtungen investiert und ein Interesse daran, dass sie nach Ausbildung oder Studium wieder zurückkehren. Unternehmen in der Region stünden aufgrund des Fachkräftemangels vor der Herausforderung, Fachkräfte zu rekrutieren und insbesondere langfristig zu binden, damit Fluktuationskosten vermieden und Voraussetzungen zur Standortsicherung geschaffen würden. Dabei könne man Unterstützung leisten, so die CDU. Darüber hinaus sei es Ziel, den Bevölkerungsrückgang abzufedern.

In anderen Ländern werde bereits Rückkehrförderung betrieben. Studien hätten gezeigt, dass es eine Rückwanderungsneigung gebe, und diese gelte es zu verstärken. Um Abwanderungen in zirkuläre Wanderungen zu verändern und den Bevölkerungsrückgang abzufedern, beantragte die CDU die Gründung eines interfraktionellen Arbeitskreises, der betroffene Akteure und die Verwaltung einbezieht. Die erste Aufgabe des Arbeitskreises besteht neben der Festlegung eines Projektplanes darin, eine Veranstaltung für das zweite Halbjahr 2012 zu planen und zu organisieren. Eingeladen werden soll ein Referent aus dem Wissenschaftsbereich, der zu dem Thema geforscht und entsprechende Erfahrungen gesammelt hat. Dem stimmte der Ausschuss mehrheitlich zu.sts