Sternsinger helfen in Malawi

Vorbereitung auf die neue Aktion beginnt | Gruppenstunden freitags

Mit dem Leitwort »Segen bringen, Segen sein. Hoffnung für Flüchtlingskinder in Malawi und weltweit!« machen die Sternsinger in ihrer neuen Aktion aufmerksam auf das Schicksal von Flüchtlingskindern in aller Welt. 46 Prozent der geschätzt 45,2 Millionen Menschen auf der Flucht sind Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.

Einbeck. Ob in Afrika, Asien oder Lateinamerika: Die Sternsinger helfen Flüchtlingskindern in zahlreichen Ländern. Kinder, die wegen des Bürgerkriegs aus Syrien geflohen sind, erhalten Medikamente, Lebensmittel und Decken. In Südafrika oder im Kongo sorgen Projektpartner dafür, dass Flüchtlingskinder an ihrem Zufluchtsort zur Schule gehen können. Traumatherapie und Friedenserziehung stehen in ehemaligen Bürgerkriegsländern wie Sierra Leone oder Sri Lanka auf dem Programm. Örtlich rückt das Flüchtlingslager in Dzaleka im Beispielland Malawi (Ostafrika) in den Mittelpunkt der Aktion. Knapp 17.000 Menschen leben in dem Lager, in dem die Sternsinger ebenfalls Schulprojekte und Programme zur Traumatherapie unterstützen.

Die Sternsinger aus Einbeck und Dassel haben wieder ein eigenes Projekt übernommen: Grund- und Sekundarschulbildung für Flüchtlings- und asylsuchende Kinder im Dzaleka Flüchtlingslager in Lilongwe, Malawi.Kriege, gewaltsame Konflikte und Armut sind Gründe, warum Familien ihre Heimatländer verlassen. Meist suchen sie Zuflucht und Schutz in den benachbarten Ländern. Ohne Aufenthaltsgenehmigung harren sie jedoch in den Flüchtlingslagern aus und hoffen, dass sie umgesiedelt werden können. Viele Familien warten vergeblich.Nordöstlich der malawischen Hauptstadt Lilongwe liegt das Flüchtlingslager Dzaleka. Etwa 16.000 Flüchtlinge und Asylsuchende, die hauptsächlich aus Burundi, Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo stammen, leben in dem Lager, das ursprünglich ein Gefängnis war. Viele Familien haben in ihrer Heimat Gewalt und Krieg erfahren müssen, sie leiden unter den Folgen.

In Dzaleka wohnen sie auf beengtem Raum mit fremden Menschen zusammen. Die hygienischen Verhältnisse sind unzureichend, und Prostitution, frühe erzwungene Eheschließungen und Korruption nehmen zu, um den Erhalt überlebenswichtiger Güter wie Nahrungsmittel und Medikamente zu sichern. Kinder und Jugendliche leiden am meisten unter den Verhältnissen, denn von Erlebnissen in ihrer Heimat geprägt, können sie sich in diesem Umfeld nur schwer erholen. Perspektivlosigkeit, Frust und Gewalt bestimmen ihren Alltag. Eine sorgenfreie Kindheit bleibt den meisten verwehrt.

Um den Jungen und Mädchen eine Chance auf eine bessere Zukunft zu geben, hat es sich der Jesuit Refugee Service unter der Leitung von Pater David Holdcroft SJ zur Aufgabe gemacht, ihnen ein qualitatives Bildungsangebot zu ermöglichen. Zurzeit sind 300 Vor-, 3.000 Grund- und 500 Sekundarschulkinder zum Unterricht angemeldet.

Rund 85 Kinder werden in einer Klasse unterrichtet, aufmerksames und erfolgreiches Lernen ist so kaum möglich. Die Qualität der Schulbildung liegt dem Jesuit Refugee Service jedoch besonders am Herzen. Deshalb kümmert er sich vor Ort um die Bereitstellung weiterer Klassenräume, stellt neue Lehrer ein und schafft gute Schulbücher an. Regelmäßige Weiterbildungen der Lehrer und weiterer Mitarbeiter qualifizieren die Schulbildung zusätzlich. Denn nur durch gute Schulbildung erhalten die Kinder die Möglichkeit auf eine Ausbildung und bekommen somit eine Perspektive für ihr Leben. Darüber hinaus werden die traumatisierten Jungen und Mädchen betreut und beraten. Sie sollen ihre Ängste verlieren und Erlebtes verarbeiten können. Der Schulbesuch ist für die Kinder und Eltern ein Segen. Neben der wichtigen Ausbildung erhalten sie ein Stück Normalität in dem schwierigen und rauen Alltag im Flüchtlingslager.

Bereits seit acht Jahren arbeitet der Jesuit Refugee Service im Flüchtlingslager Dzaleka und kümmert sich seit 20 Jahren um Flüchtlinge in Malawi. Das Wohl der Kinder steht dabei im Vordergrund. Um Jungen und Mädchen im Flüchtlingslager weiter die Chance auf Schulbildung und ein gelingendes Leben geben zu können, bittet der Jesuit Refugee Service um Unterstützung. Die Sternsinger helfen bei der Anschaffung von didaktischem Material und Schulkleidung, bei der medizinischen Versorgung der Schüler sowie bei der Finanzierung der  Lehrerweiterbildungen.

In den Gruppenstunden freitags von 16 bis 17.30 Uhr im katholischen Pfarrheim erfahren die Teilnehmer, was es heißt, die Heimat zu verlieren und dass Menschen, die man lieb hat, getötet wurden. Die neuen Sternsingerlieder übt Marcus Manig wieder mit den Sternsingern ein. Mitmachen können alle Kinder ab sechs Jahren und Jugendliche. Gäste aus den anderen Gemeinden sind willkommen. Damit die Lieder zum Ohrwurm werden, erhält jeder Teilnehmer eine CD, auf der die neuen Lieder gesungen und als Playback aufgespielt sind.oh