Stetige Arbeit für Integration, Prävention und Sozialarbeit

Verein FIPS feiert am Montag, 7. Mai, zehnjähriges Bestehen / Vielfältige thematische Schwerpunkte / Dank für Unterstützung

Seit zehn Jahre besteht der Einbecker Verein »Für Integration, Prävention und Sozialarbeit« (FIPS). Das Jubiläum soll am Montag, 7. Mai, gefeiert werden. Anlässlich des Geburtstags blickt der Vereinsvorstand auf eine überaus erfolgreiche Tätigkeit zurück, und er schaut auf künftige Projekte, denn: »Das ist das Wesen von Präventionsarbeit, man wird nie fertig«, so Vorsitzender Stefan Jagonak.

Einbeck. Genau auf den Gründungstag, den 7. Mai, fällt die Jubiläumsfeier von FIPS. Es gibt einen Empfang im Alten Rathaus ab 19.30 Uhr. Den Festvortrag hält Professor Dr. Peter-Ulrich Wendt, Hochschule Magdeburg, zum Thema »Bürgerschaftliches Engagement und Präventionsarbeit: Zwei Zugänge – ein Ziel?« Interessierte werden gebeten, sich bis zum 30. April unter info@fips-einbeck.de anzumelden, damit für den Imbiss geplant werden kann.

Die Vereinsgründung liegt zehn Jahre zurück, die ersten Ideen für einen solchen Verein gab es bereits einige Jahre vorher, blickte Peter Traupe zurück, der 2002 zum ersten Vorsitzenden gewählt wurde. Bei der Frage, wie es mit Jugendarbeit in Einbeck angesichts leerer Kassen weitergehen solle, sei man schnell auf die Idee gekommen, einen Förderverein zu gründen. Das Thema verschwand zunächst wieder in der Schublade, bis es 2001 erneut aufgegriffen wurde, unter anderem von Peter Traupe und weiteren Beteiligten aus vielen Bereichen. Die drängende Frage, wie man Präventionsarbeit auch mit weniger öffentlichen Mitteln leisten könne, das habe ihn zum Beitritt bewogen, erläuterte Thomas Schlachter. Die tägliche Praxis habe ihm die Bedeutung dieser Aufgabe vor Augen geführt, sagte der Mediziner und Ratskollege von Peter Traupe, und so habe er sich zum Mitmachen entschlossen. Mit Peter Traupe wechselte er sich im Vorsitz ab – ein Schritt zu möglichst breiter Akzeptanz des Vereins.

Über ihre Arbeit im Förderverein der Löns-Realschule und durch Ansprache von Ratsmitglied Eunice Schenitzki sei sie zu FIPS gekommen, so Annette Junge-Schweigl. Prävention sei allemal besser, als spätere Schäden auszubügeln, und ihre Kenntnisse aus der Vereinarbeit habe sie gern mit eingebracht. Gut seien die Überparteilichkeit und die breite Basis, auf die sich FIPS stützen könne: »Wir sind offen in alle Richtungen, und das hält mich und viele andere bei der Stange.«

Frühere Anstrengungen in Sachen Prävention seien eher unzureichend gewesen, so Sozialarbeiter Stefan Jagonak: Ein einmal pro Jahr tagender Präventionsrat habe die Aufgaben nicht bewältigen können, und so habe FIPS eine Lücke geschlossen, auch gegen Skeptiker und Gegner. »Es geht uns um inhaltliche Arbeit und um nichts anderes«, betonte er. Bei zahlreichen Veranstaltungen habe der Verein seither gezeigt, was ihm wichtig sei: Angebote zu Sprachförderung und Integration ebenso wie Gewalt- und Drogenprävention. Einige Angebote hätten sich zu »Dauerbrennern« entwickelt, etwa die Aktionswochen mit dem Theaterpädagogen Dirk Bayer, beispielsweise mit »Hau ab!«. Weiter zählten dazu das Projekt »hand-greiflich« für die achten Klassen der Löns-Realschule oder das Theaterstück »Alkohölle«. Nachhaltigkeit werde oft durch Wiederholung erzielt. Als weitere Schlaglichter nannte der Vorsitzende die Kurse »Mama lernt deutsch«, die Präventionstage, die seit 2004 mit wechselnden Themen durchgeführt werden, die »Rettungsinseln«, die Präsenz bei der Frühjahrsmesse, die Förderung von»Starke Eltern, starke Kinder« oder Angebote zum Bereich »Elternschaft lernen«, wozu die Anschaffung eines Babysimulators zähle. Eine gute Kooperation gebe es mit Einbecker Schulen. »Es ist tatsächlich ein Netzwerk entstanden, das für eine problemlose Zusammenarbeit steht«, freute er sich. Das liege unter anderem an den handelnden Personen. »Alle sind ehrenamtlich tätig«, hob der Vorsitzende hervor, jedes Vorstandsmitglied bringe seine Ressourcen mit ein. So seien verlässliche Strukturen geschaffen worden, durch viel persönlichen Einsatz. Und nicht zuletzt seien in der schlagkräftigen Truppe auch freundschaftliche Beziehungen entstanden, lobt er das Miteinander.

»Lohnt sich der Aufwand?«, diese Frage sei schwer zu beantworten, denn der Erfolg von Präventionsarbeit sei kaum messbar. Allerdings gebe es immer wieder positive Rückmeldungen, und mit Blick darauf könne man die Frage bejahen. Zudem müsse man langfristige Effekte bedenken. »Wir füllen alle drei Begriffe in unserem Vereinsnamen mit thematischen Schwerpunkten aus«, bilanzierte Stefan Jagonak. Darüber hinaus unterstütze FIPS als Förderverein Projekte anderer Träger. Von Konkurrenzdenken könne keine Rede sein: »Eine gute Idee ist eine gute Idee«, man greife gern auf Bewährtes zurück.

Aus 16 Gründern sind inzwischen 53 Vereinsmitglieder geworden. Zuverlässige Partner habe man beispielsweise in der Jugendstiftung des Landkreises und in der heimischen Wirtschaft gefunden. Die Arbeit von FIPS ist zudem mehrfach mit Preisen bedacht worden: mit den Jugendpreisen der Stadt Einbeck und des Landkreises Northeim und dem Pro-Regio-Preis der E.on Avacon. »Das motiviert zum Weitermachen«, so Stefan Jagonak. Die Resonanz zeige, dass der Verein wahrgenommen und geschätzt werde. Gerade angesichts der Tatsache, dass alles im Ehrenamt umgesetzt werde, könne sich die Bilanz sehen lassen. Der Empfang am 7. Mai sei als Dankeschön gedacht für Kooperationspartner und Sponsoren, aber auch alle, die sich für die Vereinsarbeit interessieren, sind willkommen.

Für die kommenden Wochen hat FIPS schon wieder einige Vorhaben in Arbeit: Im Mai startet ein neuer Durchgang von »Mama lernt deutsch«, Ende Juni ist Dirk Bayer zu Gast, diesmal mit einem »Hau ab«-Programm für Jugendliche ab Klasse 7. Im Juni wird ein Jugendschutzprojekt mit dem Lukas-Werk Suchthilfe vorgestellt: »Jugendschutz. Einbeck macht mit.« Dabei geht es darum, dass sich Verkaufsstellen von Alkohol plakativ zur Beachtung der Jugendschutzregelungen bekennen.ek